Terbinafin

Auch bekannt als: Terbinafinum, Terbinafinhydrochlorid, Lamisil®, Fungizid-ratiopharm® EXTRA, Terbiderm®, Dermatin®, TerbiGalen®

Einsatz bei: Tinea corporisPityriasis versicolor (Kleienpilzflechte)Onychomykose (Nagelpilz)Tinea CapitisTinea pedis (Fußpilz)

Stoffklasse: Allylamin (Antimykotikum)

Definition

Was ist Terbinafin?

Terbinafin ist ein Antipilzmittel (Antimykotikum), das in Form von Tabletten, als Creme, Gel, Spray oder Nagellack erhältlich ist. Terbinafin wird bei Pilzerkrankungen, vor allem Fuß- und Nagelpilz, verschrieben. Eine Tabletten-Therapie wird häufig dann empfohlen, wenn Cremes oder Nagellacke keine Verbesserung erzielt haben oder es sich bereits um eine fortgeschrittene Pilzerkrankung handelt. Pilze sind grundsätzlich ein natürlicher und wichtiger Bestandteil der Hautflora bei allen Menschen. Wenn es jedoch zu einem übermäßigen Wachstum der Pilze kommt, können Pilzinfektionen auftreten.

Terbinafin-Tabletten sind verschreibungspflichtig und auf Rezept in Apotheken erhältlich. Andere Präparate mit Terbinafin sind dagegen frei verkäuflich.

Indikation/Einsatz

Wann wird Terbinafin verschrieben?

Terbinafin wird bei verschiedenen (Haut-)Erkrankungen verschrieben, darunter: 

Struktur und Stoffklasse

Zu welcher Stoffklasse gehört Terbinafin?

Terbinafin ist ein Antipilzmittel (Antimykotikum) aus der Klasse der Allylamine. 

Wirkungsweise

Wie wirkt Terbinafin?

Terbinafin hemmt ein Enzym von Hautpilzen (Dermatophyten) und Schimmelpilzen (Aspergillus), sodass wichtige Zellbausteine nicht mehr hergestellt werden können und die Pilze absterben. Es wirkt zusätzlich antibakteriell (gegen Bakterien) und entzündungshemmend

Nebenwirkungen

Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

Terbinafin ist bei äußerlicher Anwendung auf Haut und Nägeln gut verträglich. Selten kommt es zu Hautreizungen, Juckreiz, Rötungen oder allergischen Reaktionen an der Auftragsstelle.

Die Nebenwirkungen unter der systemischen Therapie mit Terbinafin-Tabletten umfassen Hautreaktionen wie Juckreiz, Verdauungsstörungen wie Übelkeit oder Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Verfärbung von Urin oder Stuhlgang. Informiere bei starken und/oder andauernden Nebenwirkungen einen Arzt oder eine Ärztin.

Kontraindikationen

Für wen ist Terbinafin nicht geeignet?

Vor Anwendung von Terbinafin in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin gehalten werden.

Terbinafin darf nicht bei Leber- oder Nierenerkrankungen eingenommen werden.

Terbinafin sollte nicht bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Antipilzmitteln (Antimykotika) verwendet werden.

Anwendung und Dosierung

Wie wird Terbinafin angewendet?

Terbinafin als Creme, Gel, Spray oder Nagellack ist in einer Konzentration von 1% erhältlich und sollte 1-2x täglich über 1-4 Wochen dünn auf das betroffene Areal aufgetragen werden.  

Terbinafin-Tabletten werden typischerweise zunächst 1x täglich in einer Dosierung von 250 mg über 2-6 Wochen eingenommen. Im Anschluss wird die Einnahmedosis und/oder -häufigkeit reduziert, z. B. auf 1x wöchentlich. Alternativ sind auch Intervalltherapien mit mehreren Therapiezyklen möglich. Die Wirkung tritt in der Regel erst nach mehreren Wochen bis Monate ein. Die Therapiedauer kann bis zu mehreren Monaten betragen. Zusätzlich zur Einnahme der Tabletten ist üblicherweise auch eine gleichzeitige lokale Behandlung des betroffenen Areals mit einer Creme, einem Gel, Spray oder Nagellack empfohlen. 

Bevor eine systemische Therapie mit Tabletten begonnen wird, muss eine Butabnahme zur Kontrolle der Leber- und Nierenwerte durchgeführt werden.  

Wichtige Hinweise & Gut zu wissen

Das gilt es zu beachten

Es sollte darauf geachtet werden, dass die betroffenen Hautstellen ausreichend belüftet werden, sodass sich möglichst wenig Feuchtigkeit oder Schweiß ansammeln kann.

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Lisa Henkel

Verfasst von Lisa Henkel

Lisa Henkel ist Medizinstudentin im klinischen Abschnitt und unterstützt als Co-Autorin die fachliche Redaktion bei dermanostic. Dabei verantwortet sie das Wirkstofflexikon und kleine Fachartikel zu Hauterkrankungen

Literatur und Einzelnachweise

  1. Altmeyer, P.:
    Terbinafin (2021) | Abgerufen am 31. Dezember 2021 von www.altmeyers.org
  2. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. :
    Leitlinie Tinea capitis (Januar 2019) | Abgerufen am 31. Dezember 2021 von www.awmf.org
  3. Gelbe Liste:
    Terbinafin (Oktober 2020) | Abgerufen am 31. Dezember 2021 von www.gelbe-liste.de