Eine der häufigsten Hauterkrankungen: Die Hefepilzinfektion
Dr. Alice Martin 28.01.2021
Die Hefepilzinfektion bzw. Candidose gehört zu den häufigsten und unangenehmsten Hauterkrankungen. Was löst sie aus und was hilft dagegen?
Es juckt, es brennt und kann nässen: Eine Hefepilzinfektion ist eine unangenehme Erkrankung. Egal, ob im Gesicht, am Körper oder im Intimbereich. Hier erklären wir Dir aus hautärztlicher Sicht, wie Du die Infektion mit einem Hefepilz erkennst und was Du dagegen tun kannst.
Ein häufiger Hefepilz, nämlich die Art Candida, befindet sich normalerweise im Mund und Verdauungstrakt des Menschen und muss nicht zwingend Beschwerden verursachen. Er kann sich jedoch untypisch ausbreiten und dadurch unangenehm werden. Diese Pilzerkrankung ist mit 60% der am häufigsten auftretende Hefepilz.
Auftreten kann dieser Pilz an den verschiedensten, meist feuchten Hautstellen. Dazu gehören die Achseln, der Mund, der Bereich zwischen Fingern und Zehen oder der Genitalbereich. Aber auch unter den Nägeln, in den Leistenbeugen oder in Körperfalten, wie unter den Brüsten oder am Bauch, kann sich der Pilz bilden. Die Symptome variieren dabei, je nachdem wo der Pilz auftritt.
Meist tritt Juckreiz bei einer Infektion an der betroffenen Stelle auf. In Hautfalten kommt es oft zu roten, brennenden Pusteln. Im Genitalbereich variiert der Ausschlag von weißen oder roten Pusteln über weiß-gelbliche Ausschlag bis hin zu brennenden Hautstellen.
Im Mund äußert sich eine Candidose entweder durch cremige, weiße Flecken, welche nach Entfernung bluten können, oder durch rissige Mundwinkel. Im Nagelbereich entstehen meist schmerzhafte rötliche Schwellungen, welche sich bei Nichtbehandlung weiß oder gelb verfärben und den Nagel ablösen.
Ausgelöst werden kann solch eine Pilzinfektion durch sehr verschiedene Umstände. Zu den externen Ursachen gehören feucht-warme Körperbedingungen (z.B. durch enge synthetische Schuhe oder Kleidung) sowie eine mangelnde bzw. schlechte Hygiene.
Interne Ursachen sind beispielsweise ein schwaches Immunsystem (wie bei Krebserkrankungen oder einer Diabetes- oder HIV-Erkrankung). Auch Medikamente können die Hautflora verändern und ein Wachstum des Hefepilzes begünstigen.
Festgestellt wird eine Hefepilzinfektion durch eine Hautuntersuchung von Ärzt*innen oder nach Laborproben der befallenen Stellen.
Wichtig: Scheue Dich nicht, mit einem Verdacht auf Deinen Arzt oder Deine Ärztin zuzugehen. Hefepilzinfektionen sollten rasch behandelt werden, um schnell Linderung zu erfahren.
Denn meist ist solch eine Infektion ungefährlich und kann gut behandelt werden. Wenn sie jedoch bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem auftritt, kann der Pilz auch das Blut befallen und zu einer systemischen Candidose führen.
Auch die Art der Behandlung hängt von dem Ort des Auftretens ab. Zur Behandlung werden beispielsweise Salben, Puder oder Lösungen genutzt. Auch Antimykotika werden verschrieben, welche entweder oral oder vaginal eingenommen werden, wenn eine Hefepilzinfektion der Scheide vorliegt. Bei einem Befall im Mund (Soor) können auch spezielle Mundspülungen helfen.
Vorgebeugt werden kann der Hefepilz durch verstärkte Hygiene, das Trockenhalten betroffener Hautstellen, spezielle und häufig gewechselte Kleidung und Tinkturen, welche anfällige Hautstellen austrocknen. Auch das Ändern gewisser Verhaltensweisen, wie zum Beispiel nicht mehr über die Lippen zu lecken, kann einen erneuten Befall verhindern.
Wir freuen uns sehr, wenn Dir diese Informationen geholfen haben. Falls nicht, wenden Dich bitte vertrauensvoll an einen Arzt oder eine Ärztin, diese können Dir entsprechende Mittel verschreiben.
Verfasst von Dr. Alice Martin