Lifestyle

Die Auswirkungen von Hitze auf unsere Sommerhaut: Ein Überblick

Hitzefrei genießen: Tipps für eine angenehme Zeit bei heißen Temperaturen.

TUEV Logo

Alice Martin 05.11.2020

Die Sommermonate bringen nicht nur Sonnenschein und warme Temperaturen mit sich, sondern auch Herausforderungen für unsere Haut, weshalb sie besondere Aufmerksamkeit und Pflege braucht.

Unter dem Einfluss von Hitze können verschiedene Veränderungen und auftreten. Die Kombination aus Sonneneinstrahlung, Trockenheit und vermehrtem Schwitzen stellt eine regelrechte Belastung für unsere Haut dar.

Wenn wir uns längere Zeit in einer heißen Umgebung aufhalten, kann dies verschiedene Auswirkungen auf unsere Haut haben. Eine der offensichtlichsten Folgen ist die Erhöhung der Körpertemperatur. Unser Körper reagiert darauf, indem er versucht, die überschüssige Wärme abzuleiten, um die Körpertemperatur auf einem stabilen Niveau zu halten. Dabei spielt die Haut eine entscheidende Rolle, da sie durch das Schwitzen die Haut abkühlt.

Hitze und Hauterkrankungen

  1. Hitzepickel, auch Miliaria genannt, treten auf, wenn die Schweißdrüsen verstopfen und der Schweiß nicht richtig abfließen kann. Dies führt zu kleinen, roten Bläschen oder Pickeln auf der Haut
  2. Sonnenallergie, auch als polymorphe Lichtdermatose bekannt, ist eine Überempfindlichkeitsreaktion der Haut auf Sonnenlicht, insbesondere auf UV-Strahlen. Symptome können Rötung, Juckreiz, Blasenbildung oder Ausschlag sein
  3. Hitzeurtikaria ist eine Form von Nesselsucht, die als allergische Reaktion auf Hitze oder Schweiß auftreten kann. Es kommt zu juckenden, erhabenen Quaddeln oder Rötungen auf der Haut
  4. Hitzeinduzierte Ekzeme können durch Hitze ausbrechen, oder bereits vorhandene Ekzeme verschlechtern sich. Diese äußern sich durch gerötete, juckende und schuppige Haut, insbesondere in Hautfalten oder Bereichen, in denen vermehrt geschwitzt wird
  5. Hitzepigmentierung der Haut können durch Hitze entstehen, was sich durch dunklere Flecken oder Verfärbungen auf der Haut zeigt, insbesondere an sonnenexponierten Stellen

Hitze und Hautgesundheit

Während das Schwitzen eine natürliche Reaktion ist, kann es bei extremer Hitze zu einer Überlastung des Systems kommen. Dies kann zu Problemen wie Hitzschlag oder Hitzekrämpfen führen. Bei einem Hitzschlag kann die Haut heiß und trocken werden, begleitet von einer schnellen Herzfrequenz und einer starken Erschöpfung. Es ist wichtig, bei solchen Symptomen sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, da ein Hitzschlag lebensbedrohlich sein kann!

Darüber hinaus kann anhaltende Hitze auch die Haut selbst schädigen. Langanhaltende Hitzeexpositionen können die Haut austrocknen und die natürliche Feuchtigkeitsbarriere der Haut beeinträchtigen, was zu einer größeren Anfälligkeit für Entzündungen führt.

Deshalb kann sich Hitze auch ungünstig auf Hauterkrankungen, wie Akne, Rosazea oder Schuppenflechte auswirken, da Hitze dazu beitragen kann, dass sich die Symptome verschlechtern. Hier sollte die Hautarztpraxis des Vertrauens konsultiert werden, wende Dich alternativ gerne über App an unser Hautfchärzt*innen-Team.

Langfristige Sonneneinstrahlung ohne angemessenen Schutz, kann bekanntermaßen zu Sonnenbrand führen. Die Verwendung von effektivem Sonnenschutz, gilt besonders bei hohen Temperaturen als unverzichtbar. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt für Erwachse einen LSF von mindestens 20, für Kinder von mindestens 30. Wir empfehlen Dir sogar einen LSF von 50, da in der Regel nicht die ausreichende Menge verwendet wird und der Schutz somit sowieso geringer ausfällt. Und Vorsicht, auch im Schatten kann die UV-Strahlung immer noch schädlich sein. Daher ist es wichtig, angemessene Schutzkleidung wie Hüte, Sonnenbrillen und langärmelige Kleidung zu tragen.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls entscheidend. Wasser trinken hilft, den Körper kühl zu halten und den Feuchtigkeitsgehalt der Haut aufrechtzuerhalten. Übrigens: dass die Aufnahme von ausreichend Flüssigkeit zu einer erhöhten Schweißproduktion führt  ist ein Mythos. Die vom Körper abgegebene Schweißmenge hängt nicht von der aufgenommenen Trinkmenge ab. Wenn Du zu viel trinkst, wird dies über den Urin und nicht über den Schweiß ausgeschieden.

Zusätzlich können kühlende Maßnahmen ergriffen werden, um die Haut vor Hitze zu schützen. Dies kann die Verwendung von kühlenden Gelen oder Sprays beinhalten, die auf die Haut aufgetragen werden, um die Körpertemperatur zu senken und die Haut zu beruhigen.

Die richtige Hautpflege

Eine weitere wichtige Maßnahme ist die regelmäßige Hautpflege. Bei Hitze solltest Du die Haut zweimal täglich mit einem milden Reinigungsmittel reinigen, um Schmutz, Schweiß und überschüssiges Öl zu entfernen, das sich während des Tages angesammelt hat.

Hierbei ist wichtig auf die Wassertemperatur zu achten, denn zu heißes Wasser greift die natürliche Hautbarriere an und entzieht der Haut wertvolle und dringend benötigte Feuchtigkeit, was wiederum schädlich wirkt. Lauwarmes Wasser wirkt hingegen erfrischend und hat einen positiven Einfluss auf die Haut. 

Anschließend sollte eine feuchtigkeitsspendende Lotion oder Creme aufgetragen werden, um die Haut zu hydratisieren und zu schützen. Meide Salben oder Fettcremes, diese sind zu reichhaltig und Deine Haut braucht „Luft“ um zu atmen.

Zur täglichen Anwendung solltest Du also eher auf sehr leichte Pflege und schnell einziehende Cremes zurückgreifen, welche Deine Haut in kürzester Zeit mit der von ihr benötigten Feuchtigkeit versorgen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Deine Haut auf diese Weise zusätzlich schneller die Möglichkeit hat unbeschwert zu atmen. 

Wenn die Haut bereits durch Hitze geschädigt ist, gibt es einige Hausmittel, die Linderung bieten können. Zum Beispiel kann das Auftragen von Aloe Vera Gel auf sonnenverbrannte Haut beruhigend wirken und Entzündungen reduzieren. Kalte Kompressen oder kühlende Bäder mit Haferflocken können ebenfalls helfen, Hautirritationen zu lindern.

Es ist wichtig zu beachten, dass Kinder, ältere Menschen oder Personen mit bestimmten Hauterkrankungen, besonders empfindlich auf Hitze reagieren können. Für sie ist es besonders wichtig, geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen und bei Bedarf ärztlichen Rat einzuholen.

Jeder Mensch reagiert anders auf Hitze und es ist wichtig, auf die Bedürfnisse der eigenen Haut zu achten. Wenn Hautirritationen auftreten oder sich verschlimmern, sollte ein Hautarzt oder eine Hautärztin konsultiert werden, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu erhalten. Bist Du dir unsicher mit einer Hautveränderung? Dann wende Dich gerne direkt per App an unsere Hautfachärzt*innen. Innerhalb von 24h erhältst Du Deine Diagnose und Therapieempfehlung. Wenn Du gerade im Urlaub bist, ist das auch kein Problem. Du kannst das Privatrezept, was Du von uns erhältst, europaweit einlösen.

Alice Martin

Verfasst von Alice Martin

Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic. Sie ist leidenschaftliche Vermittlerin für dermatologische Themen und deshalb bei dermanostic für die Patientenkommunikation zuständig.