Welchen Einfluss haben Hormone und Ernährung auf meine Haut?
Gina Wintrich 15.07.2021
Rund um das Thema Akne kursieren unzählige Mythen, wodurch das Krankheitsbild beeinflusst werden könnte. Oft wird zum Beispiel behauptet "Wer Schokolade isst, bekommt Pickel" oder "Durch die Einnahme der Pille wird die Akne gelindert". Aber wie steht es wirklich um den Zusammenhang des Krankheitsbildes mit der Ernährung und den Hormonen? Das erfährst Du in diesem Beitrag!
Das Thema Akne ist ein sehr umstrittenes. Es gibt unzählige verschiedene Tipps und Empfehlungen bezüglich Pflege und Behandlung der Krankheit. Ebenso existiert eine Vielzahl an Dingen, die als mögliche Einflussfaktoren auserkoren wurden.
Tatsächlich sind zahlreiche verschiedene Faktoren vorhanden, die eine Akne-Haut sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können. Ein Risiko- bzw. Triggerfaktor, der sich negativ auf das Krankheitsbild auswirkt, ist das Rauchen. Zigaretten, beziehungsweise Nikotin, setzen viele entzündungsfördernde Stoffe frei, die das Hautbild verschlechtern. Dadurch kann sich die entzündliche Komponente der Haut verstärken.
Eine langfristige Einnahme bestimmter Medikamente kann sich ebenso negativ auf die Akne auswirken. Dazu zählen zum Beispiel Antidepressiva, Anabolika, oder kortisonhaltige Präparate.
Auch bestimmte Kosmetika bringen möglicherweise negative Effekte mit sich - vor allem Produkte mit einem sehr hohen Fettanteil: Talgdrüsen können verstopfen, es kommt vermehrt zu Verhornungen und Entzündungen.
Sich geschminkt schlafen zu legen sollte unbedingt vermieden werden! Eine gründliche Hautreinigung vor dem Zubettgehen ist essenziell, um die Akne nicht zusätzlich zu begünstigen.
Neben den genannten Faktoren haben auch die Ernährung und die Hormone einen Einfluss auf das Hautbild der Akne.
Wenn Du mehr darüber erfahren willst, was Du gegen Akne und Hautunreinheiten unternehmen kannst, legen wir Dir das von unseren beiden Ärztinnen und Mitgründerinnen Dr. med. Alice Martin und Dr. med Estefanía Lang verfasste Buch "Natürlich frei von Akne" sehr ans Herz. Über diesen Link kannst Du Dir ein Exemplar sichern!
Die meisten Frauen, die bereits die Pille genommen, eine Schwangerschaft hinter sich haben oder gerade schwanger sind, wissen, dass die Hormone eine wichtige Rolle spielen, wenn es um den Einfluss auf die Haut geht. Daher kann auch die Periode das Hautbild beeinflussen.
Es gibt Frauen, die im Verlauf der Schwangerschaft eine schlechtere Haut bekommen. Ursächlich dafür ist die gleichzeitig vermehrte Produktion von Hormonen, den Androgenen (männliche Sexualhormone). Diese führen zu einer erhöhten Talgproduktion, verstopfen Poren und Pickel entstehen. Häufig sind Frauen betroffen, die bereits mit einer Akne zu tun hatten.
Gleichzeitig können sich einige Frauen während Ihrer Schwangerschaft an einer reinen, strahlenden Haut erfreuen. Das liegt vor allem an einem Hormon: dem Östrogen, welches während einer Schwangerschaft vermehrt produziert wird. Dieses Hormon sorgt nicht nur für eine schöne Haut, sondern regt beispielsweise auch den Haarwuchs an.
Einen ähnlichen Effekt auf die Haut wird durch die Einnahme der Pille erzeugt. Die Akne durch die Einnahme von Hormonen (also zum Beispiel mit der Pille) zu behandeln ist ein sinnvolles Konzept, da die Haut beziehungsweise deren Talgdrüsen insbesondere hormonell gesteuert werden. Hier ist es allerdings wichtig, die passende Anti-Baby-Pille auszuwählen, da es ansonsten auch zu einer Verstärkung der Akne kommen kann oder sogar zu einem ersten Ausbruch.
Die entscheidenden Inhaltstoffe einer Pille zur Behandlung einer Akne sind das Gestagen und das Östrogen.
Zunächst einmal noch einen Schritt zurück: Die Hauterkrankung Akne vulgaris tritt in den meisten Fällen durch eine vermehrte Produktion der männlichen Geschlechtshormone (sogenannte Androgene) auf - auch bei Mädchen und Frauen. Das Gestagen, welches neben Östrogen in einigen Anti-Baby-Pillen enthalten ist, hat eine anti-androgene Wirkung, wodurch die Akne gemildert werden kann.
Es ist allerdings zu beachten, dass nach der Einnahme der Pille meist keine sofortige Besserung zu verspüren ist. Es kann sogar zunächst zu einem schlechteren Hautbild und einem “Aufblühen” der Akne kommen, bevor erste Verbesserungen erkennbar sind. Nach etwa 4 Wochen wird bei den meisten Frauen ein Erfolg sichtbar. Die Behandlung sollte trotz regeneriertem Hautbild keinesfalls sofort wieder abgesetzt werden. Die Therapie einer Akne mit der Pille sollte mindestens über einen Zeitraum von 6-12 Zyklen stattfinden. Studien zeigen, dass nach einer 12-monatigen Behandlung die Heilungs- bzw. Besserungsrate der Akne bei etwa 80% liegt.
Achtung: Wird die Pille wieder abgesetzt kann es zu einem erneuten Aufschwung der Akne kommen, da die Produktion der Androgene im Körper nicht mehr gemildert wird. Jetzt ist es wichtig auf die richtige Hautreinigung und Pflege sowie eine ausgewogene Ernährung zu achten.
Leidest Du unter Akne? Lass Dich von unseren Hautfachärzt*innen bei dermanostic behandeln und hol Dir Rat - Dir wird innerhalb von 24 Stunden geholfen.
Ein Durchlauf des weiblichen Zyklus dauert etwa 28 Tage. In dieser Zeit schwanken die Hormone sehr stark, ganz besonders während der Ovulation (Eisprung). Im folgenden Schaubild können Sie sehen, wie sich der Hormonspiegel der einzelnen Hormone während eines Zyklus verändert.
Ein Zyklus beginnt immer mit dem ersten Tag der Periode. Zum Zeitpunkt der Menstruation ist der gesamte Hormonspiegel sehr niedrig. Wie wir bereits wissen, wirkt sich Östrogen positiv auf das Hautbild aus. Durch den niedrigen Hormonspiegel der Östrogene kann sich das Hautbild während der Periode also bei vielen Frauen verschlechtern.
Nach der Periode steigen der Hormonhaushalt und der Östrogenspiegel wieder an, was sich positiv auf die Haut auswirkt. Im Verlauf des Eisprungs, also etwa in der Mitte eines Zyklus, ist der Östrogenspiegel an seinem Höhepunkt, weswegen sich viele Frauen zu diesem Zeitpunkt über eine strahlende Haut freuen können.
Wurde die weibliche Eizelle während des Eisprungs nicht befruchtet, so fällt im Anschluss der Östrogenspiegel (und auch LH und FSH) stark ab, der Körper bereitet sich auf die nächste Menstruation und somit einen neuen Zyklus vor.
Die Pille beeinflusst den Hormonhaushalt während eines Zyklus. Dem weiblichen Körper wird durch die zugefügten Hormone eine "dauerhafte Schwangerschaft" vorgegaukelt. Dadurch können die Hormonspiegel weitgehend konstant bleiben, die Haut ist nicht von den starken Schwankungen irritiert und das Hautbild ist verbessert. Weiter bleibt durch die Einnahme der Pille auch der Eisprung aus, wodurch der Hormonhaushalt sich mehr oder weniger gleichbleibend zeigt.
Lange Zeit konnte ein Zusammenhang zwischen dem Hautbild einer Akne und Ernährung nicht belegt werden. Mittlerweile gibt es eine solide Evidenz darüber, dass Akne und Ernährung miteinander verbunden sind.
Experten vermuten folgende Beziehung: Bestimmte Nahrungsmittel, die eine große Menge an Glukose im Körper freisetzen, verschlechtern das Hautbild. Dies beruht auf dem Hintergrund, dass Glukose die Insulin-Produktion des Körpers anregt und Insulin wiederum die Talgproduktion der Haut fördert.
Wie viel Glukose in verschiedenen Lebensmitteln enthalten ist, kann am sogenannten glykämischen Index festgemacht werden. Reine Glukose, also Zucker, hat nach diesem Index einen Wert von 100. Produkte, die einen hohen glykämischen Index haben, sollten von Menschen mit Akne also tendenziell eher gemieden werden. Dazu zählen allgemein Produkte mit hohem Zuckergehalt wie Schokolade, andere Süßigkeiten oder Limonaden. Weiter wird auch ein Zusammenhang von Milch, beziehungsweise Milchprodukten mit einer Akne vermutet. Daher wird auch von einem übermäßigen Konsum milchhaltiger Produkte abgeraten.
Allerdings sind die Einflüsse der Ernährung auf die Haut sehr individuell. Wir empfehlen Dir hierzu, ein Ernährungstagebuch zu führen, um selbst herauszufinden, welche Lebensmittel wirklich Auswirkungen auf Deine Haut haben.
Wenn Du mehr darüber erfahren willst, wie Du nachhaltig etwas gegen Deine Akne unternehmen kannst, schau Dir gerne unseren Akne-Onlinekurs an. In unserer Skinacademy erklärt Dir unsere Mitgründerin Dr. med Alice Martin alles was du über Akne wissen musst und wie du neue Gewohnheiten entwickeln kannst, um Dein Hautbild zu verbessern. Über diesen Link kommst Du zum Kurs!
Akne zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen weltweit. Fast 90% der jungen Erwachsenen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren sind von einer Akne betroffen. In den meisten Fällen klingen die Symptome mit dem Abschluss der Pubertät wieder ab.
Anders als vielfach angenommen, handelt es sich bei der Akne jedoch nicht um eine reine Jugenderkrankung. Die Hautkrankheit kann auch erst im Erwachsenenalter auftreten, dann spricht man von einer sogenannten Spät-Akne.
Für die Spät-Akne gibt es verschiedene Ursachen:
Neben den hier genannten Formen und Ursachen der Spät-Akne bei Erwachsenen gibt es noch viele andere. Es ist wichtig, in diesen Fällen besonders auf die Haut Acht zu geben und sie entsprechend zu pflegen. Um genauere Informationen zur richtigen Pflege von Akne-Haut zu erhalten, kannst Du Dich jederzeit mit unseren Dermatolog*innen in Verbindung setzen.
Verfasst von Gina Wintrich