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Akne, Hormone und Ernährung

Welchen Einfluss haben Hormone und Ernährung auf die Haut?

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Gina Wintrich 01.10.2025

Rund um das Thema Akne kursieren unzählige Annahmen, wodurch das Krankheitsbild beeinflusst werden könnte. Oft wird zum Beispiel behauptet "Wer Schokolade isst, bekommt Pickel" oder "Durch die Einnahme der Pille wird die Akne gelindert". Aber wie steht es wirklich um den Zusammenhang von Ernährung und Hormonen mit der Akne? Das erfährst Du in diesem Beitrag.

Was beeinflusst meine Haut wirklich?

Akne zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen weltweit, besonders im Jugendalter. Fast 30 % aller Jugendlichen sind betroffen. Im Alter von etwa 20 Jahren klingt die Akne bei den meisten von selbst ab. Auch Spätakne über 30 ist nicht selten.

Akne sorgt immer wieder für Diskussionen – von Pflegehinweisen und Naturheilkunde bis hin zu medizinischen Behandlungsmöglichkeiten. Die Vielzahl möglicher Einflussfaktoren macht es nicht einfacher: Ernährung, Hormone, Stress, Tabak- oder Alkoholkonsum, bestimmte Medikamente oder ungeeignete Hautpflege können das Hautbild beeinflussen. Besonders häufig sind die Themen hormonelle Schwankungen und Ernährung im Fokus der Diskussion. Für Betroffene ist es oft schwierig, den Überblick zu behalten und herauszufinden, was wirklich hilft.

Akne und die Hormone

Frauen, die schon die Pille genommen haben, eine Schwangerschaft erlebt haben oder gerade schwanger sind, wissen: Hormone beeinflussen die Haut – und auch der Zyklus kann das Hautbild spürbar verändern.

Manche Frauen bemerken während der Schwangerschaft eine Verschlechterung der Haut. Ursache ist eine vermehrte Produktion von Androgenen (männliche Sexualhormone), die die Talgproduktion erhöhen und Poren verstopfen können. Häufig betrifft dies Frauen, die bereits zuvor Akne hatten.

Gleichzeitig können sich einige Frauen während Ihrer Schwangerschaft an einer reinen, strahlenden Haut erfreuen. Das liegt vor allem an einem Hormon: dem Östrogen, welches während einer Schwangerschaft vermehrt produziert wird. Dieses Hormon sorgt nicht nur für eine schöne Haut, sondern regt beispielsweise auch den Haarwuchs an.

Die Behandlung von Akne durch die Einnahme von Hormonen, wie "die Pille" zu behandeln, kann sinnvoll sein, da die Talgproduktion der Haut stark hormonell gesteuert wird. Dabei ist es wichtig, die passende Antibabypille auszuwählen, da ansonsten die Akne verstärkt werden oder erstmals auftreten kann.

Akne und der weibliche Zyklus

Ein Zyklus dauert etwa 28 Tage, in denen die Hormonspiegel stark schwanken, besonders während des Eisprungs (Ovulation).

Ein Zyklus beginnt immer mit dem ersten Tag der Periode. Zum Zeitpunkt der Menstruation ist der gesamte Hormonspiegel sehr niedrig. Wie wir bereits wissen, wirkt sich Östrogen positiv auf das Hautbild aus. Durch den niedrigen Hormonspiegel der Östrogene wiederum kann sich das Hautbild während der Periode verschlechtern.

Nach der Periode steigen der Hormonspiegel und insbesondere der Östrogenspiegel wieder an, was sich oft positiv auf das Hautbild auswirkt. Etwa in der Zyklusmitte während des Eisprungs erreicht der Östrogenspiegel seinen Höhepunkt, wodurch sich viele Frauen zu dem Zeitpunkt einer besonders reinen und strahlenden Haut erfreuen.

Wurde die weibliche Eizelle während des Eisprungs nicht befruchtet, so fällt im Anschluss der Östrogenspiegel (und auch LH und FSH) stark ab, der Körper bereitet sich auf die nächste Menstruation vor.

Die Pille beeinflusst den Hormonhaushalt während eines Zyklus. Dem weiblichen Körper wird durch die zugefügten Hormone eine "dauerhafte Schwangerschaft" vorgegaukelt.

Dadurch bleiben die Hormonspiegel stabil, die Haut ist nicht von den starken Schwankungen irritiert und das Hautbild verbessert sich. Weiter bleibt durch die Einnahme der Pille auch der Eisprung aus, wodurch der Hormonhaushalt sich mehr oder weniger gleichbleibend zeigt.

Akne und die Anti-Baby-Pille

Die Hauterkrankung Akne vulgaris tritt in den meisten Fällen durch eine vermehrte Produktion der männlichen Geschlechtshormone (Androgene) auf – auch bei Mädchen und Frauen. Das Gestagen, welches neben dem Östrogen in einigen Anti-Baby-Pillen enthalten ist, hat eine anti-androgene Wirkung, wodurch die Akne gemildert werden kann.

Meist ist nach der Einnahme der Pille keine sofortige Besserung zu verspüren. Es kann sogar zunächst zu einem schlechteren Hautbild und einem “Aufblühen” der Akne kommen, bevor erste Verbesserungen sichtbar werden. Bei den meisten Frauen sind nach etwa vier Wochen erste positive Effekte erkennbar. Das Hautbild sollte jedoch nicht Anlass sein, die Behandlung vorzeitig abzubrechen. Empfohlen wird eine Therapiedauer von mindestens 6–12 Zyklen, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.

Wird die Pille wieder abgesetzt kann es zu einem erneuten Aufschwung der Akne kommen, da die Produktion der Androgene im Körper nicht mehr gemildert wird. Jetzt ist es wichtig auf die richtige Hautreinigung und Pflege sowie eine ausgewogene Ernährung zu achten.

Leidest Du unter Akne? Bei dermanostic kannst Du Deine Haut unkompliziert über drei Fotos und einen kurzen Fragebogen beurteilen lassen. Innerhalb von 24 Stunden erhältst Du eine Rückmeldung mit Diagnose, einer Therapieempfehlung und einem Privatrezept, falls erforderlich. So kannst Du herausfinden, welche Form der Akne vorliegt oder eine zweite fachärztliche Einschätzung erhalten.

Gibt es die "richtige" Ernährung bei Akne?

Lange Zeit konnte kein klarer Zusammenhang zwischen Akne und Ernährung nachgewiesen werden. Inzwischen gibt es jedoch solide Hinweise darauf, dass unsere Ernährung das Hautbild beeinflussen kann.

Expert:innen vermuten: Lebensmittel, die den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen, können die Haut verschlechtern. Denn Glukose regt die Insulinproduktion an, und Insulin steigert wiederum die Talgproduktion der Haut.

Wie viel Glukose in einem Lebensmittel steckt, zeigt der glykämische Index. Reine Glukose hat den Höchstwert 100. Produkte mit hohem glykämischen Index – zum Beispiel Schokolade, Süßigkeiten oder Limonaden – sollten bei Akne eher reduziert werden. Auch ein hoher Konsum von Milch und Milchprodukten wird mit einer Verschlechterung des Hautbildes in Verbindung gebracht. Eine Reduktion ist hier also sinnvoll.

Wie stark die Ernährung die Haut beeinflusst, ist sehr individuell. Ein Ernährungstagebuch kann helfen, selbst herauszufinden, welche Lebensmittel gut tun und welche das Hautbild verschlechtern.

Gina Wintrich

Verfasst von Gina Wintrich

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