Auch bekannt als: Nesselfieber; Nesselsucht; Urticaria; Nesselausschlag
ICD-Code: L50.8
Quaddeln auf der Haut und ausgeprägter Juckreiz. Das sind die klassischen Symptome der Nesselsucht (Urtikaria). Eine Erkrankung, die 10-25% der Menschen mindestens einmalig in ihrem Leben entwickeln. In unserer digitalen Hautarztpraxis bei dermanostic behandeln unsere Hautärzt*innen täglich viele Patient*innen mit Urtikaria per App.
Wir erklären hier, was diese Erkrankung bedeutet, wie sie entsteht und was man dagegen tun kann.
Die Nesselsucht (= medizinisch Urtikaria bezeichnet) ist eine häufig vorkommende Hauterkrankung. Es entstehen wandernde, juckende und gerötete Quaddeln. Sie kann akut (= plötzlich) oder chronisch verlaufen und verschiedenste Ursachen haben.
Bei dermanostic - der online Hautarztpraxis erhältst Du innerhalb von 24 Stunden eine Diagnose und eine von Hautfachärzt*innen für Dich herausgesuchte Therapie.
Die Krankheitsentstehung ist sehr komplex. Entzündungsfördernde Botenstoffe sorgen dafür, dass bestimmte Immunzellen (= Mastzellen) ausgeschüttet werden. Ein Botenstoff ist das Gewebshormon Histamin, welches für die Symptome, wie Quaddeln, Juckreiz, Hautrötung und Schwellung, der Urtikaria verantwortlich ist.
Werden auch tiefere Hautschichten von den Histaminen erreicht, entstehen tiefliegende Schwellungen (= Angioödeme). Angioödeme treten meist zusammen mit Quaddeln auf.
Ursächlich können Einflüsse der Umwelt, aber auch der Körper selbst sein. Man unterscheidet verschiedene Formen:
Spontane Urtikaria:
Die Beschwerden entstehen plötzlich ohne erkennbare Ursache. Mögliche Ursachen sind:
Häufig bleiben die Ursachen jedoch ungeklärt.
Physikalische Urtikaria:
Ursächlich sind äußere Einflüsse wie Kälte, Hitze (auch UV-Licht) Druck oder Reibung. Die Symptome treten nur dort auf, wo der äußere Reiz gewirkt hat, wobei die Urtikaria sich auch großflächiger über die Kontaktzone ausbreiten kann.
Sonstige Urtikaria-Formen:
Eine erhöhte Körperkerntemperatur (z.B. durch heißes Baden) ist ein möglicher Auslöser für die Urtikaria. Die „Kontakturtikaria“ entsteht bei Hautkontakt mit ganz bestimmten Substanzen. Auch körperliche Anstrengung und Wasserkontakt mit der Haut sind mögliche Ursachen.
Die Erkrankung kann akut aber dafür für einen kurzen Zeitraum oder chronisch verlaufen.
Eine akute Urtikaria hat eine Symptomdauer von weniger als 6 Wochen. Zu den häufigen möglichen Auslösern der Quaddelbildung zählen Infekte der Atemwege und des Magen-Darm-Trakts oder der Kontakt mit einem Allergieauslöser (mehr dazu: Allergien Blog) . Häufig liegt hier die „spontane Urtikaria“ vor. Meist bilden sich die Quaddeln bei einer spontanen Urtikaria innerhalb von 24 Stunden von selbst wieder zurück.
Eine chronische Urtikaria hält länger als 6 Wochen an. Häufig besteht ein Zusammenhang mit länger andauernden bakteriellen Infektionen, z.B. eine Entzündung der Nasennebenhöhlen, Mandeln, oder Magenschleimhaut. Andere Ursachen sind Unverträglichkeiten von Lebensmitteln oder Arzneistoffen.
Ganz gleich welcher Ursache - bei dermanostic - der online Hautarztpraxis erhältst Du innerhalb von 24 Stunden die Diagnose der Urtikaria und eine von Hautfachärzt*innen für Dich herausgesuchte Therapie.
Typische Symptome sind scharf abgrenzbare, rötliche, geschwollene Hautflecken. Klassisch ist ein starker Juckreiz. Die Quaddeln sind zwischen ein paar Millimetern und 2 cm groß. Das Erscheinungsbild ist ähnlich zu einer Hautveränderung nach Kontakt mit einer Brennnessel.
Entstehen Angioödeme (= tiefliegende Schwellungen), kann der Juckreiz fehlen und stattdessen ein Druck- und Brenngefühl entstehen. Auch die Schleimhäute können von einem Angioödem betroffen sein. Ausgeprägte Schwellungen im Kopfbereich mit Übergang in die Schleimhäute können lebensbedrohliche Atemprobleme verursachen.
Nur in dem seltenen Fall, dass es zum Angioödem im Bereich der Atemwege kommt, kann es durch das Anschwellen dieser zu lebensbedrohlicher Atemnot kommen.
Die Therapie muss individuell an den Patienten oder die Patientin angepasst werden, da die Art der Urtikaria und die Schwere der Symptome berücksichtigt werden müssen.
Die Auslöser müssen eindeutig identifiziert werden, damit man diese gezielt meiden kann. Dies gilt z.B. für Nahrungsmittel oder Medikamente. Die müssen meist gegen einen anderen Wirkstoff ausgetauscht werden. Bei Infekten müssen diese erregergerecht behandelt werden. Äußere Faktoren, wie Wärme oder Kälte, sind schwieriger zu beeinflussen.
Für die medikamentöse Therapie eignen sich Antihistaminika, welche die Ausschüttung von Histamin unterdrücken.
Bei einer chronischen und schwer verlaufenden Urtikaria reichen Antihistaminika gelegentlich nicht aus. Dann werden andere Mittel eingesetzt, die das Immunsystem unterdrücken oder die Wirkkaskade der Histaminausschüttung beeinflussen. Gegen den starken Juckreiz eignen sich als Sofortmaßnahme kühlende Umschläge, das Tragen bequemer Kleidung (eher Baumwolle als reizende Wolle oder synthetische Fasern) sowie das Auftragen einer individuell adaptierten Hautpflege.
Jede Therapie ist individuell, unsere Hautärzt*innen erstellen Dir als Patient*in eine entsprechende Therapie. Hier erfährst Du, wie das geht.
Gegen Urtikaria werden unter anderem folgende Wirkstoffe eingesetzt: