Infektiöse Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber)

Auch bekannt als: Epstein-Barr-Virus-Infektion; Drüsenfieber; EBV-Infektion; Pfeiffersche Krankheit; Infectious mononucleosis; Infektiöse Mononukleose; Mononucleosis infectiosa; Monozytenangina; Pfeiffer-Drüsenfieber

ICD-Code: Infektiöse Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber)

Starke Halsschmerzen und Schluckstörungen, Fieber und geschwollene Lymphknoten. Das Pfeiffersche Drüsenfieber, auch unter der infektiösen Mononukleose bekannt, ist eine viral verursachte Erkrankung. Wir erklären im Folgenden, was diese Erkrankung bedeutet, wie sie entsteht und was man dagegen tun kann. In unserer digitalen Hautarztpraxis bei dermanostic behandeln unsere Hautärzt*innen täglich viele Patient*innen mit einer Mononukleose per App.

5 Fakten über Pfeiffersches Drüsenfieber

  • Wird vor allem durch das Küssen übertragen und daher öfter bei jungen Paaren diagnostiziert
  • Nur selten gefährlich, meistens milder Verlauf
  • Ca. 95% aller Europäer*innen hatten bis zum 30. Lebensjahr Kontakt zu dem Virus
  • Die Milz kann sich bei Erkrankung vergrößern und manchmal auch vergrößert bleiben
  • Kann sich über mehrere Wochen ziehen

Definition

Was ist das Pfeiffersche Drüsenfieber?

Die infektiöse Mononukleose wird durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) übertragen und ist eine meist harmlos verlaufende Viruserkrankung. Betroffene entwickeln in der Regel drei häufige Symptome (auch Trias genannt). Dazu zählen:

  • Fieber
  • Lymphknotenschwellungen
  • Entzündungen der Mandeln

Schätzungsweise sind 95% aller Europäer*innen bis zum 30. Lebensjahr mit dem Virus in Kontakt gekommen, was durch Antikörper im Blut nachgewiesen werden kann. Das einzige Erregerreservoir ist der Mensch.

Der Erreger wird vor allem über den hochinfektiösen Speichel übertragen (z.B. beim Küssen). Deshalb wird die infektiöse Mononukleose auch als „kissing-disease“ oder "Studentenkusskrankheit" bezeichnet. Daher sind insbesonders jugendliche Paare betroffen. Auch Wochen nach Auftreten der Symptome ist der Speichel noch infektiös.

Unsere Hautärzt*innen können über die dermanostic App eine sichere Diagnose stellen und eine geeignete Therapie erstellen.

Ursache

Warum bekommt man Pfeiffersches Drüsenfieber?

Der Erreger ist das Epstein-Barr-Virus (EBV). Dieses gehört zu den Herpes-Viren (Herpes-Virus Typ 4) (ähnlich wie bei dem Herpes labialis). Eine Übertragung erfolgt über den Speichel, nahen Körper- oder Sexualkontakt (mehr dazu: Geschlechtskrankheiten) und ist sehr ansteckend.

Ein Zusammenhang zwischen der EBV-Infektion und seltenen Lymphomen (Burkitt-Lymphom), Tumoren des Rachenraums oder der Multiplen Sklerose wird angenommen.

Symptome

Was sind die typischen Symptomen?

Die Mandeln und/oder der Rachenbereich sind entzündet und grau belegt, wodurch ein fauliger Mundgeruch entstehen kann. Typisch ist auch eine symmetrische Schwellung der Halslymphknoten. Die Symptome sind grippeähnlich: Betroffene sind über mehrere Wochen angeschlagen, leiden unter Fieber bzw. Schüttelfrost oder Heiserkeit mit trockenem Husten. Im Kleinkindesalter verläuft die Infektion in der Regel ohne Komplikationen. Wende Dich gerne an unsere Hautärzt*innen in unserer dermanostic App, falls Du an einem der oben genannten Symptome leidest, hier erhältst Du einen individuellen Pflegeplan mit Empfehlungen für Deine Haut.

Bei 50% der Betroffenen ist die Milz durch die Entzündung vergrößert. Auch nach abgeheilter Infektion kann die Milz vergrößert bleiben. Selten sind andere Organe oder Strukturen wie die Leber, Nieren, Gelenke, das Herz oder zentrale Nervensystem betroffen. Ebenfalls in seltenen Fällen kann im Verlauf ein Hautausschlag (Exanthem) bei den Patienten am gesamten Körper auftreten.

Zudem wird angenommen, dass das Virus des Pfeifferschen Drüsenfiebers eine Rolle bei seltenen Lymphomen (Burkitt-Lymphom), Tumoren des Rachenraums oder der Multiplen Sklerose spielen kann. Auch die orale Haarleukoplakie wird mit dem Epstein-Barr-Virus in Verbindung gebracht.

Seltene Komplikationen, die bei infektiöser Mononukleose auftreten können, sind außerdem:

  • Virusenzephalitis (Entzündung des Gehirns)
  • Blutbildveränderungen:
    • Thrombozytopenie (zu wenig Blutplättchen im Blut)
  • Pneumonie (Lungenentzündung)
  • Myokarditis (Herzmuskelentzündung)
  • Nephritis (Entzündung der Nieren)

Komplikationen

Ist Pfeiffersches Drüsenfieber gefährlich?

In den meisten Fällen verläuft das Pfeiffersche Drüsenfieber mild. Jedoch kann es vorkommen, dass im Krankheitsverlauf die Milz oder die Leber anschwellen. Die Milz schwillt häufiger an, nämlich bei jedem zweiten Infizierten, wobei dann in seltenen Fällen die Milz bei akuten Bewegungen wie beim Sport reißen kann (Milzruptur).

In ca. 1% der Fälle kann das Gehirn angegriffen werden und es entwickelt sich eine Meningoencephalitis (Entzündung der Hirnhäute).

Außerdem ist das Epstein-Barr Virus nachgewiesenermaßen an der Ausbildung von zwei Tumorarten beteiligt: Dem Burkitt-Lymphom und dem Nasopharyngeal-Karzinom.

Therapie

Wie sieht die Behandlung aus?

Die Therapie erfolgt in den meisten Fällen symptomatisch. Ratsam ist viel Schlaf, körperliche Ruhe und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Bei anhaltenden Beschwerden können fieber- und schmerzlindernde Medikamente, wie beispielsweise Ibuprofen oder Paracetamol, eingenommen werden. Im Vorfeld gilt jedoch dabei, die Nieren- bzw. Leberwerte von einem Hausarzt bzw. einer Hausärztin kontrollieren zu lassen.

Bei gravierenden Verlaufsformen können auch Virustatika, also Medikamente, die die Virusvermehrung stoppen, verschrieben werden. Beispiele hierfür sind Ganciclovir oder Aciclovir.

Häufig wird die virale Entzündung mit dem Bild einer bakteriellen Angina tonsillaris (Mandelentzündung) verwechselt. In solchen Fällen verschreiben Ärzt*innen Antibiotika, z.B. Aminopenicilline. Die Antibiotikagabe bei EBV kann dann in ca. 30% der Fälle einen Hautschlag mit Juckreiz am ganzen Körper (Arzneimittelexanthem) verursachen.

Die infektiöse Mononukleose kannst Du auch in unserer digitalen Hautarztpraxis dermanostic behandeln lassen. Hier erfährst Du, wie das geht.

Wirkstoffe

Was hilft gegen infektiöse Mononukleose?

Gegen Mononukleose werden unter anderem folgende Wirkstoffe eingesetzt:

Dr. med. Alice Martin

Verfasst von Dr. med. Alice Martin

Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic. Sie ist leidenschaftliche Vermittlerin für dermatologische Themen und deshalb bei dermanostic für die Patientenkommunikation zuständig. 

Literatur und Einzelnachweise

  1. Altmeyer, P.:
    Mononukleose infektiöse (20. Januar 2022) | Abgerufen am 08. April 2021 von www.altmeyers.org
  2. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.:
    Therapie entzündlicher Erkrankungen der Gaumenmandeln – Tonsillitis (August 2015) | Abgerufen am 08. März 2021 von www.awmf.org
  3. Kaye, Kenneth M.:
    Infektiöse Mononukleose (Februar 2018) | Abgerufen am 08. März 2021 von www.msdmanuals.com