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Omalizumab

Auch bekannt als: Xolair®

Einsatz bei:
Urtikaria (Nesselsucht)

Stoffklasse:
Biologikum (Anti-IgE-Antikörper)

Definition

Was ist Omalizumab?

Omalizumab ist ein Medikament aus der Gruppe der Biologika, das zur Behandlung von chronisch spontaner Urtikaria verschrieben wird. Omalizumab gehört zur letzten Therapiestufe der spontanen Urtikaria und kommt deshalb erst bzw. nur zum Einsatz, wenn andere Therapien (z.B. mit H1-Antihistaminika) zu keiner Verbesserung geführt haben. Bei den Biologika, darunter Omalizumab, handelt es sich um stark entzündungshemmende Antikörper. Diese werden in Form von Infusionen oder Injektionen (Spritzen) im Abstand von mehreren Wochen verabreicht. Auch in anderen medizinischen Abteilungen, z.B. zur Behandlung von Asthma, findet Omalizumab Anwendung.

Omalizumab ist verschreibungspflichtig und auf Rezept in Apotheken erhältlich.

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Indikation/Einsatz

Wann wird Omalizumab verschrieben?

Omalizumab wird bei verschiedenen (Haut-)Erkrankungen verschrieben, darunter:

  • Urtikaria (Nesselsucht)
  • Asthma bronchiale
  • Schwere chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen

Struktur und Stoffklasse

Zu welcher Stoffklasse gehört Omalizumab?

Omalizumab ist ein Biologikum, das heißt, es handelt sich um einen monoklonalen Antikörper. Noch genauer handelt es sich um einen Anti-IgE-Antikörper.

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Wirkungsweise

Wie wirkt Omalizumab?

Omalizumab ist ein monoklonaler Antikörper, der gegen das körpereigene Immunglobulin E (IgE) gerichtet ist. Immunglobuline sind Proteine (Eiweiße), die unser Immunsystem zum Schutz vor Krankheitserregern wie Bakterien, Viren oder Parasiten produziert. Immunglobulin E (IgE) spielt außerdem eine wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen. Durch Blockade von Immunglobulin E (IgE) werden entzündliche und allergische Reaktionen vermindert und unterdrückt. Omalizumab wirkt deshalb besonders gut bei allergisch bedingten Hauterkrankungen wie der chronisch spontanen Urtikaria.

Nebenwirkungen

Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

Unter der Therapie mit Omalizumab sind leichte bis mittelschwere Nebenwirkungen möglich. Am häufigsten werden Kopfschmerzen, Fieber und Unterleibsschmerzen beobachtet. An der Injektionsstelle können auch entzündliche Hautveränderungen oder -irritationen auftreten. Selten kommt es zu Unverträglichkeiten bis hin zum allergischen Schock. 

Gerne schlagen unsere Ärzte Dir alternative Therapien vor, sollte dieses Präparat nicht für Dich geeignet sein.

Anwendung und Dosierung

Wie wird Omalizumab angewendet?

Omalizumab wird in Spritzenform verabreicht und ist in fertigen Injektionspens für den einfachen Gebrauch zuhause erhältlich. Alle 2-4 Wochen wird eine Injektion unter die Haut (= subcutan, s.c.) des Oberarms gespritzt. Die Dosis der Injektion ist abhängig vom Körpergewicht des jeweiligen Patienten.

Kontraindikationen

Für wen ist Omalizumab nicht geeignet?

Omalizumab ist bei Schwangeren und Stillenden nicht geeignet und sollte nur nach einem „Risiko-Nutzen“ nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.

Bei Störungen oder Erkrankungen des Immunsystems sind eine individuelle ärztliche Rücksprache und ggf. Voruntersuchungen notwendig.

Wichtige Hinweise & Gut zu wissen

Das gilt es zu beachten

Omalizumab sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden. 

Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie mit Omalizumab auf eine sichere Empfängnisverhütung achten. 

Lisa Henkel

Verfasst von Lisa Henkel

Lisa Henkel ist Medizinstudentin im klinischen Abschnitt und unterstützt als Co-Autorin die fachliche Redaktion bei dermanostic. Dabei verantwortet sie das Wirkstofflexikon und kleine Fachartikel zu Hauterkrankungen

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Literatur und Einzelnachweise

  1. Altmeyer, P.: Omalizumab (2018) | Abgerufen 15. Juni 2022 von www.altmeyers.org

  2. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. : Leitlinie Neurodermitis (März 2015) | Abgerufen 15. Juni 2022 von  https://www.awmf.org/

  3. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. : Leitlinie Klassifikation, Diagnostik und Therapie der Urtikaria (Februar 2022) | Abgerufen 15. Juni 2022 von  https://www.awmf.org/