Minoxidil ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antihypertensiva. Bei den Antihypertensiva handelt es sich um Medikamente, die den Blutdruck senken und deshalb typischerweise in Form von Tabletten zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden. Wird Minoxidil jedoch als Lösung oder Schaum auf der Kopfhaut angewendet, hilft es gegen verschiedene Formen des Haarausfalls, darunter die androgenetische Alopezie (anlagebedingter/erblicher Haarausfall).
Minoxidil ist für die Anwendung gegen Haarausfall ohne Rezept frei verkäuflich in Apotheken erhältlich.
Minoxidil wird bei verschiedenen (Haar-)Erkrankungen verschrieben, darunter:
Minoxidil ist ein Antihypertensivum, das heißt, es gehört zur Gruppe der blutdrucksenkenden Medikamente.
Minoxidil führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße und steigert somit die Durchblutung. Es wird vermutet, dass dadurch Nährstoffe besser zu die Haarwurzeln gelangen können und dies zu einer Stimulation der Haarfollikel führt. Gleichzeitig wird die Ruhephase (Telogen) des Haarzyklus verkürzt und die Wachstumsphase (Anagen) verlängert. Auf diese Weise wird der Haarausfall vermindert und das Haarwachstum gesteigert.
Minoxidil ist bei äußerlicher Anwendung als Lösung oder Schaum insgesamt gut verträglich. Die häufigsten Nebenwirkungen umfassen Hautirritationen wie Rötungen, Brennen oder Juckreiz an der Auftragsstelle sowie Kopfschmerzen. Selten kommt es zu systemischen (den ganzen Körper betreffenden) Nebenwirkungen wie z.B. ein Anstieg des Blutdrucks (Hypertonie) oder ein beschleunigter Herzschlag (Tachykardie). Informiere in diesem Fall Deinen Arzt oder deine Ärztin.
Beachte, dass zu Beginn der Behandlung ein vorübergehend stärkerer Haarausfall auftreten kann. Dies ist normal und die Behandlung sollte nach Anweisung fortgeführt werden.
Minoxidil ist als Lösung oder Schaum in einer Konzentration von 2 % oder 5 % erhältlich. Es sollte 1-2x täglich auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Die Wirkung tritt in der Regel nach 2-4 Monaten ein. In den meisten Fällen ist eine längerfristige Therapie über viele Monate sinnvoll oder notwendig.
Wichtig ist die regelmäßige Anwendung, damit der Haarausfall reduziert wird und neue Haare nachwachsen können. Wird die Anwendung beendet, so geht auch die Wirkung von Minoxidil verloren.
Minoxidil in Schwangerschaft und Stillzeit darf nicht angewendet werden.
Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder der Einnahme von Blutdruckmedikamenten (Antihypertensiva) sollte die Anwendung erst nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.
Minoxidil in Schwangerschaft und Stillzeit darf nicht angewendet werden
Lisa Henkel ist Medizinstudentin im klinischen Abschnitt und unterstützt als Co-Autorin die fachliche Redaktion bei dermanostic. Dabei verantwortet sie das Wirkstofflexikon und kleine Fachartikel zu Hauterkrankungen
Altmeyer, P.: Minoxidil (2021) | Abgerufen 13. Januar 2022 von www.altmeyers.org
Gelbe Liste: Minoxidil (Juni 2016) | Abgerufen 13. Januar 2022 von www.gelbe-liste.de