Hormonell bedingter Haarausfall: Was tun, wenn auf einmal die Haare ausfallen?
Madeleine Jandek 14.06.2022
Die Gründe sind oft vielfältig, warum sich Frauen für das Absetzen der Pille entscheiden. Jahre können vergangen sein, ohne ein Problem mit Hautunreinheiten oder dünnem Haar gehabt zu haben. Und dann der Schock: Auf einmal scheint der weibliche Körper verrückt zu spielen. Die Haare werden dünner, wirken weniger voluminös und fallen letztendlich aus. Schönes Haar Ade! Bist auch Du betroffen? Wir zeigen Dir, wieso es nach Absetzen der Pille zu Haarausfall kommen kann und wie Du mit Deinen Haaren wieder ein wenig glücklicher werden kannst.
Die Pille besteht meist aus einer Kombination von Östrogenen und Gestagenen bzw. deren synthetischen Hormonersatzstoffen. Östrogen ist unser sogenanntes “Glow-Hormon“. Wenn wir besonders viel von diesen weiblichen Hormonen in unserem Körper haben, können wir uns in der Regel über volles Haar freuen. Vielleicht kennst Du ja diesen "Glow-Effekt" von schwangeren Frauen. Denn viele Schwangere berichten während dieser Zeit von strahlend schöner Haut.
Bei den Gestagenen kann man jedoch nicht so einfach sagen, ob es den Haarausfall verschlimmert oder nicht. Diese Hormone wirken sich nämlich je nach Art unterschiedlich auf unser Haar aus. Gestagene können einerseits zu einem verstärkten Haarwachstum, andererseits aber auch zu starkem Haarausfall führen. Für das weitere Verständnis sollte man die Begriffe “androgen“ beziehungsweise “antiandrogen“ kennen. Als Androgene bezeichnet man Hormone, die die Ausprägung und Entwicklung männlicher Geschlechtsmerkmale fördern. Und diese männlichen Geschlechtshormone werden von allen - auch von Frauen - in unterschiedlichem Maße produziert. Wenn's um unsere Haare geht, sind jedoch die männlichen Geschlechtshormone (z.B. Testosteron) nicht gerade unsere Favoriten. Denn bei einem erhöhten Spiegel von Androgenen kann es dazu kommen, was niemand von uns will: Haarausfall. Merke Dir: Pillen mit antiandrogener Wirkung führen in der Regel zu vollem Haar!
Bei Einnahme der Pille wird unser Hormonhaushalt also auf künstliche Art und Weise verändert. Volleres Haar und Glanz sind die Folge, ohne dass es eigentlich in unserer DNA liegt. Verständlicherweise ist es für viele umso schockierender, dass unser Körper beim Absetzen der Pille auf diese hormonelle Umstellung reagiert. Oftmals fallen dabei nach und nach die Haare aus. In unserem Körper herrscht dann nämlich erst einmal Chaos: Denn dieser Hormoncocktail kann unseren Körper ganz schön überfordern. Viele Hormone, die unser Körper für selbstverständlich gehalten hat, werden dem Körper nicht mehr tagtäglich zugeführt. Es herrscht ein Mangel an Östrogenen, aber auch an Gestagenen. Teilweise führt dies auch zu einer vorrübergehenden Überproduktion von männlichen Hormonen, die es ja bekannterweise eher nicht so gut mit uns meinen, wenn es ums Thema Haut und Haar geht. Es kann eine Weile dauern, bis sich unsere Hormone wieder normalisiert haben und die Eigenproduktion hochgefahren wird. Und hier eine vielleicht etwas nicht so erfreuliche Nachricht: Es kann sein, dass die Haare nicht mehr so voll und füllig werden wie zuvor. Denn teilweise ist der natürliche Östrogen-Spiegel nicht so hoch, wie der durch die Pille künstlich erzeugte hohe Spiegel. Glücklicherweise kann sich unser Haar in den meisten Fällen schon nach einigen Monaten wieder erholen.
Aber Achtung! Das Absetzen der Pille hat jedoch nicht nur negative Effekte. Ob sich Pros und Kontras die Waage halten, kann nur im Einzelfall abgewogen werden. Denn die Pille kann bei allen Frauen unterschiedliche Auswirkungen haben. Falls eine Freundin von Dir Probleme hat, muss das gleiche nicht unbedingt fĂĽr Dich zutreffen.Â
Folglich wollen wir Dir einen Ăśberblick geben, welche positiven und negativen Effekte in der Vergangenheit beobachtet werden konnten. Fangen wir mal mit dem Positiven an:
Aber kommen wir nun zur Kehrseite der Medaille. Denn neben Haarausfall gibt es noch ein paar weitere Punkte, die uns zu schaffen machen könnten:
Aber lasst uns zurück zum Haarausfall kommen und uns konkret anschauen, was man gegen verstärkten Haarausfall unternehmen kann:
Verfasst von Madeleine Jandek
Madeleine Jandek ist bei dermanostic im Kommunikations- und Redaktionsteam für den medizinischen Support mitverantwortlich. Sie schließt bald den klinischen Teil ihres Humanmedizinstudiums an der Universität Ulm ab und möchte im Anschluss die Facharztausbildung zur Dermatologin beginnen. Bei dermanostic schreibt sie unter anderem Artikel über alle Themen rund um Haare, Haut und Nägel.