Wie kann ich meiner Haarpracht etwas Gutes tun?
Alina Byerson 19.10.2020
Weißt Du wie viele Haare ein Mensch am Körper hat? Die Antwort lautet: Etwa fünf Millionen! Davon befinden sich zwischen 100.000 und 150.000 am Kopf.
Noch immer sind Haare mehr als nur eine optische Komponente: Sie erfüllen biologische, aber auch soziale Funktionen. So dient das Haupthaar als Wärmeregulator für das Gehirn und schützt die Kopfhaut vor UV-Strahlung.
Für langfristig gesundes Haare ist die richtige Pflege von Bedeutung.
Wer sich zu häufig die Haare wäscht, trocknet die Haare aus. Klingt erst mal paradox, hat aber einen logischen Hintergrund: Häufiger Kontakt mit heißem Wasser und (ungeeignetes) Shampoo zerstören den dünnen Fettfilm auf der Kopfhaut. Doch genau dieser Fettfilm schützt die Haare vor mechanischen und chemischen Einflüssen.
Die Folge hierbei: Es kommt zu trockenem und sprödem Haar. Aus diesem Grund empfehlen wir, die Haarwäsche auf ein- bis zweimal in der Woche zu beschränken.
Die Haare sollten täglich gebürstet werden, um Schmutz, Schuppen und das Sekret der Talgdrüsen zu entfernen bzw. zu verteilen. Am besten erledigst Du das sogar einmal morgens sowie auch noch einmal abends, um dabei im Verlauf des Tages entstandene Knötchen zu entfernen. Wichtig ist dabei auch, mit der richtigen Technik zu kämmen, und zwar von den Spitzen beginnend und dann weiter zum Ansatz vorarbeitend. Wenn Du nämlich einfach nur von oben nach oben durchkämmst, ziehen sich Knoten nach unten hin immer fester, was nicht nur schmerzhaft ist, sondern auch zu einem Abbrechen der Haarspitzen führen kann. Bei einem zu trockenen Haarboden sollte gelegentlich Haaröl angewandt werden.
Allerdings ist die Pflege nicht der einzige Faktor, der über unsere Haargesundheit entscheidet: Der Hormonhaushalt, die genetische Veranlagung, die Ernährung, diverse Erkrankungen und der allgemeine Lebensstil haben Einfluss auf unser Haar. Ein neu auftretender Haarausfall kann zum Beispiel früher Vorbote eines Vitaminmangels, einer Schilddrüsenerkrankung oder auch vieler weiterer Krankheitsbilder sein.
Aber auch genetisch bedingt kann Haarausfall auftreten, bei einigen Menschen dabei deutlich früher als bei anderen. Mehr zum anlagebedingten (androgenetischen) Haarausfall kannst du in unserem Hautlexikonartikel zu diesem Krankheitsbild erfahren.
Man unterscheidet zwischen Vellushaaren (Flaumhaaren) und sogenannten Terminalhaaren.
Als Vellushaare bezeichnet man die feinen, unauffälligen Haare am ganzen Körper. Terminalhaare hingegen sind dicker und pigmentiert - hierzu gehört auch die Kopfbehaarung, der Bart-, die Schambehaarung, die Wimpern und die Augenbrauen. Vellushaare haben im Gegensatz zu Terminalhaaren kein Haarmark und sind auch nicht pigmentiert. Außerdem wachsen nur Terminalhaare in die Länge.
Jedes Haar besteht aus einem Haarschaft und einer Haarwurzel. Der Haarschaft ist der sichtbare Teil des Haares, während die Haarwurzel unter der Haut zu finden ist. Interessant ist, dass an jedem Haar ein kleiner Muskel sitzt, der das Haar aufrichten kann. Auch wenn das Haar selbst keine Nervenzellen besitzt, enden an der Haarwurzel einige Nervenfasern, die es möglich machen, dass wir Haarbewegungen wahrnehmen.
Hast Du sich schon einmal gefragt, warum wir mit unseren Wimpern oder Augenbrauen nicht regelmäßig zum Friseur müssen?
Dies ist bedingt durch unseren Haarzyklus. Unsere Haare befinden sich zwar im stetigen Wachstum (zu jedem Zeitpunkt etwa 90 % aller Haare), fallen aber auch natürlicherweise zu einem bestimmten Zeitpunkt aus. Unsere Kopfbehaarung befindet sich in der Regel mehrere Jahre lang in der Wachstumsphase, während unsere Wimpern bereits nach etwa 150 Tagen in die Ruhephase übergehen und schlussendlich ausfallen. In der Ruhephase wird das Haar langsam aus der Haut gedrückt und einem neuen Haar Platz geschaffen. Ein gesunder erwachsener Mensch verliert auf diese Weise etwa 70 bis 100 Haare am Tag.
Von einem verstärkten Haarausfall (Effluvium) spricht man erst, wenn viele Haare auf einmal in die Ruhephase übergehen und / oder die Haarwurzel während der Haarwachstumsphase geschädigt wird. Die Folge, typischerweise kahle Stellen. Dies wird unter anderem auch als Alopezie bezeichnet.
Welche Arten der Alopezie es gibt und was man dagegen machen kann, erfährst Du in den bald folgenden Blogbeiträgen. Für weitere Informationen schau gerne auf unseren Social Media Kanälen (Facebook, Instagram, TikTok).
Wenn Du weitere Informationen möchtest, haben wir auch einen sehr interessanten YouTube Beitrag zum Thema “Haare”
Am Freitag, haben wir im Livestream auf Facebook und YouTube Eure Fragen beantwortet und weitere Tipps zum Thema Haarpflege gegeben. dermanostic Co-Gründerin und Ärztin Dr. med. Alice Martin spricht mit der ärztlichen Leitung von dermanostic, Dr. med. Estefanía Lang, über das Thema Haare und Haarpflege. Dr. med. Estefanía Lang ist ausgebildete Fachärztin für Dermatologie und Venerologie und hat dermanostic mitgegründet. Die zweifache Mutter promovierte "magna cum laude" und absolvierte ihre Ausbildung an der Hautklinik der Universitätsklinik Düsseldorf.
Bist Du von Haarausfall betroffen? Unsere Hautärzt*innen beurteilen Deinen Fall auch gerne individuell!
Verfasst von Alina Byerson
Alina Byerson arbeitete bei dermanostic für die Verfassung Ihrer Bachelorarbeit im Bereich Marketing. Sie half dabei, verschiedene Strategien und Analysen im Bereich Marketing zu entwickeln.