Schätzungsweise 90% der Deutschen hat eine Pigmentveränderung.
Johanna Vogel 15.10.2021
Von Pigmentflecken haben alle schon einmal gehört. Im Allgemeinen versteht man darunter eine begrenzte, nicht fühlbare Verfärbung der Haut.
In der Medizin spricht man von Hyperpigmentierung. Diese wird häufig von einer erhöhten Menge des Hautfarbstoffes Melanin verursacht. Aber nicht alle Hautverfärbungen sind stärker pigmentiert (dunkler). So ist die Vitiligo, auch Hautfleckenkrankheit genannt, zwar auch eine Pigmentstörung, hat aber ein gegenteiliges Krankheitsbild und wird als Hypopigmentierung oder Depigmentierung bezeichnet. Die Haut ist also heller pigmentiert.
Im Folgenden wird erklärt, wie genau Pigmentflecken entstehen und welche verschiedenen Formen es gibt. Darüber hinaus wird in diesem Blog beantwortet, was die Ursachen für die braunen Flecken sind und wie man die Hautveränderung am besten behandelt.
Melanin ist ein Pigment, also ein Farbstoff der Haut, das bei jedem Menschen vorkommt und in den Hautzellen sitzt. Im Sommer sorgt das Melanin beispielsweise dafür, dass unsere Haut gebräunt wird.
Wenn Hautzellen aber plötzlich ungewöhnlich viel Melanin produzieren, sodass Flecken auf der Haut entstehen, spricht man von einer Pigmentveränderung, nämlich der Hyperpigmentierung.
Bei den meisten Menschen zeichnet sich Hyperpigmentierung durch braune Flecken aus. Pigmentflecken können aber nicht nur dunkle Flecken sein. Bei manchen Menschen zeichnen sie sich durch helle Flecken mit einem weißlichen oder gelblichen Farbton aus.
Häufig verschwinden Pigmentflecken nach einem gewissen Zeitraum von allein, in manchen Fällen können sie jedoch auch dauerhaft bleiben. Das kommt auf die jeweilige Art des Pigmentfleckes an.
In der Medizin kann prinzipiell zwischen zwei Arten von Pigmentflecken unterschieden werden, nämlich zwischen lokalisierter und generalisierter Hyperpigmentierung.
Die generalisierte oder auch universelle Hyperpigmentierung beschreibt das Auftreten von Pigmentflecken an verschiedensten Körperstellen. Sie tritt häufig in Verbindung mit Krankheiten auf.
Die lokalisierte Hyperpigmentierung ist durch begrenzt auftretende Pigmentflecke an bestimmten Körperstellen gekennzeichnet. Besonders häufig betroffen sind dabei die Stellen, die der Außenwelt und somit der Sonne am häufigsten ausgesetzt sind - wie Gesicht, Dekolleté und Hände. Ein Beispiel dafür sind die sogenannten Café-au-lait-Flecken.
Die bekanntesten Formen von Hyperpigmentierung sind Sommersprossen (Epheliden) und Altersflecken (Lentigo solaris).
Sommersprossen sind häufig als niedlich empfundene, kleine, bräunliche oder rötliche Flecken. Meistens kommen sie bei Menschen mit einem hellen Hauttyp vor und zeigen sich nach einem längeren Aufenthalt in der Sonne deutlicher.
Altersflecken sind braun-graue Pigmentflecken und zeigen sich an den Hautpartien, die regelmäßig dem Einfluss von Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. Diese Hautveränderung ist, wie die Sommersprossen, völlig harmlos. Sie tritt vor allem bei Erwachsenen und älteren Menschen auf.
Die Ursachen von Pigmentflecken sind so unterschiedlich wie ihre verschiedenen Formen. So kann sowohl häufige Sonneneinstrahlung als auch genetische Veranlagung ein Auslöser oder ein Verstärker der Flecken sein.
Eine weitere Ursache können bestimmte weibliche Hormone sein, wie sie zum Beispiel durch die Pille eingenommen werden. Auch die hormonelle Veränderung, die Frauen während der Schwangerschaft durchmachen, kann eine Ursache sein. In letzterem Falle gehen die Symptome in der Regel nach der Schwangerschaft zurück.
Hyperpigmentierungen können aber auch als Folge von Erkrankungen oder aufgrund von äußeren Einflüssen auftreten.
Äußere Umstände sind:
· Medikamente
· Kosmetik-Produkte
· langandauernde Druckstellen
· Entzündungen
Die Haut kann auch nach einer Hauterkrankung (z.B. Akne) oder nach einer Infektionskrankheit (z.B. Gürtelrose) dunkle Verfärbungen aufweisen. Selten der Fall aber dennoch möglich ist, dass braune Hautflecken ein Anzeichen für schwarzen Hautkrebs (auch: Malignes Melanom genannt) sind. Dies kann durch ein Hautscreening in einer hautärztlichen Praxis allerdings früh entdeckt und dann gut behandelt werden
Aber keine Sorge: In den allermeisten Fällen sind Pigmentflecken harmlos und lassen sich durch zusätzlichen Schutz (lange Kleidung, hoher Sonnenschutz) abmildern.
Die Behandlung von Pigmentflecken kommt auf die Art der Flecken an und ist sehr unterschiedlich.
Flecken, die durch die Sonne verursacht wurden, können häufig schon durch eine Vermeidung von Sonnenlicht vermindert werden.
Sind die Flecken krankheitsbedingt, lassen sich nur schwierig therapieren.
Wenn die Pigmentstörung durch ein Medikament oder durch Kosmetika verursacht wurde, können die bräunlichen Pigmentflecken oft durch Absetzen des jeweiligen Mittels verringert werden. Bevor ein Medikament abgesetzt wird, sollte aber auf jeden Fall Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin gehalten werden.
In den meisten Fällen ist eine Behandlung oder Entfernung von Pigmentflecken aus medizinischer Sicht nicht nötig. Manche Menschen finden die Flecken ästhetisch störend und möchten sie deshalb dennoch entfernt haben. Dann sollten sie eine/n Dermatolog*in aufsuchen. Diese können eventuell Cremes oder Salben verschreiben und dadurch die Pigmentflecken abmildern.
Zur Entfernung der Pigmentflecken kann eine Laserbehandlung, eine Kältetherapie, chemisches Peeling oder das sogenannte „Abschleifen“ vom Hautarzt oder Hautärztin angewandt werden. Diese Ansätze entfernen die oberste Hautschicht, auf der sich die meist dunklen Pigmentflecken befinden, schließen eine Neuentstehung von Pigmentflecken und eine eventuelle Narbenbildung allerdings nicht aus.
Verfasst von Johanna Vogel