Auslöser der Hyperpigmentierung
Dr. Alice Martin 28.01.2021
Lerne die Auslöser der Hyperpigmentierung kennen: Wie und wo entstehen Pigmentflecken? Und muss man sie behandeln?
Vor allem im Gesicht sind sie auffällig: dunkle Flecken, die sich vom eigentlichen Hautton unterscheiden. Hierbei handelt es sich um Hyperpigmentierungen. Was versteht man unter dem Begriff “Hyperpigmentierung”? Wie, wann und wo treten sie auf? Was kann gegen Hyperpigmentierungen helfen und was haben Melanine damit zu tun? Erfahre es hier.
Die Hyperpigmentierung äußert sich in Form einer vermehrten Pigmentbildung auf der Haut, sodass diese Areale dunkler erscheinen als die Umgebung. Kurz gesagt, es handelt sich um Pigmentflecken auf der Haut, die dunkler sind als der eigentliche Hautton.
Die Farbe der Pigmentflecke variiert dabei von rötlich über bräunlich bis gelblich. Diese Flecken sind meist sichtbar, nicht erhaben und oftmals verschwinden diese nach einem bestimmten Zeitraum wieder. In seltenen Fällen können sie jedoch auch bestehen bleiben.
Besonders **in der **Schwangerschaft kann es durch die vermehrte hormonelle Aktivität zu einer starken Pigmentierung (z.B. im Gesicht) kommen. Solche Hyperpigmentierungen werden dann als “Melasma” bezeichnet. Nach der Schwangerschaft können sie sich zurückbilden, dies ist aber nicht immer der Fall.
Ausgelöst werden Pigmentflecke durch das Pigment Melanin, das an bestimmten Hautstellen in erhöhter Konzentration auftritt. Melanin ist in der Tier- und Menschenwelt zu finden und ist verantwortlich für die Färbung der Haare, Haut, Federn und Augen.
Während braune Flecken im Gesicht oder am Körper aufgrund von Hyperpigmentierung in der Regel ungefährlich sind, müssen sich die Menschen, die mit der ausgeprägten Form des Gegenteils – der Hypopigmentierung – leben, besonders vor Sonnenstrahlen schützen. Sie bilden nur vermindert oder gar nicht das Pigment Melanin.
Da Melanin unter anderem auch für den Hautton zuständig ist, äußert sich die Abwesenheit von Melanin im “Albinismus”. Den Betroffenen fehlt in allen Bereichen eine Pigmentierung, sodass die Haare, Augen und Haut sehr hell bleiben.
Auch bei der Weißfleckenkrankheit (medizinisch: Vitiligo) fehlt im betroffenen Areal das Pigment. Solche Körperstellen sind deutlich anfälliger für einen Sonnenbrand, da der natürliche Hautschutz fehlt.
Der erhöhte Melaninspiegel bei der Hyperpigmentierung kann durch äußere Einwirkungen ausgelöst werden. Dazu zählen z.B.
Ein bekanntes Beispiel für Hyperpigmentierungen sind Sommersprossen. Sie treten oft bei Menschen mit einem hellen Hautton (Hauttyp 1-2), nach einem längeren Aufenthalt in der Sonne auf. Wenn keine Sonneneinstrahlung mehr stattfindet, verschwinden sie in der Regel nach einer gewissen Zeit wieder. Das Sonnenlicht kann außerdem bereits bestehende Pigmentflecke verdunkeln.
Ein weiterer Faktor für die vermehrte Pigmentierung sind die Hormone. Diese werden z.B. während der Schwangerschaft ausgeschüttet und können Pigmentflecke an der Brust, am Bauch und am Intimbereich auslösen, welche nach der Entbindung meistens wieder verschwinden.
Du hast braune Flecken im Gesicht oder am Körper und willst Klarheit über die Ursache? Unsere Ärzte stehen Dir innerhalb von 24 Stunden mit einer Diagnose zur Seite.
Auch Krankheiten und Entzündungen können zu Hyperpigmentierung führen.
Zudem spielt die Genetik eine Rolle. Wenn in der Familie bereits vermehrt Pigmentstörungen bekannt sind, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, selbst davon betroffen zu sein.
Prinzipiell werden zwei Arten der Hyperpigmentierungen unterschieden: die lokalisierte und die generalisierte Hyperpigmentierung. Die lokalisierte Hyperpigmentierung ist durch begrenzt auftretende Pigmentflecke an bestimmten Körperstellen gekennzeichnet. Die generalisierte Hyperpigmentierung beschreibt das Auftreten von Pigmentflecken an diversen Körperstellen.
Grundsätzlich können Pigmentflecken an jeder Körperpartie auftreten. Neben dunklen, unterschiedlich großen Flecken, gibt es meistens keine weiteren Symptome. Gesundheitlich ist eine Hyperpigmentierung unbedenklich, teilweise wird sie jedoch als optisch störend empfunden.
Falls Unsicherheit besteht oder die Flecken als grober Schönheitsmakel wahrgenommen werden, kann ein Hautarzt oder eine Hautärztin zur Behandlung hinzugezogen werden. Diese haben die Möglichkeit, Cremes oder Salben zu verschreiben, oder bezüglich einer Laserbehandlung zu beraten.
Die Art der Flecken bestimmt, inwieweit die Pigmentflecken behandelt, entfernt oder in ihrer Dauer beeinflusst werden können. Bei durch Sonnenlicht verursachten Pigmentflecken kann eine Meidung der Sonnenstrahlung zu einer Verminderung der Pigmentierung führen. Krankheitsbedingte braune oder weiße Flecke lassen sich hingegen schwieriger therapieren. Auch durch Medikamente oder Kosmetik ausgelöste Flecken können durch den Verzicht auf diese Produkte verringert werden – hier sollte jedoch stets eine Rücksprache mit Hautärzt*innen und behandelndem Arzt oder Ärztin erfolgen.
Grundsätzlich ist ein Arztbesuch rein aufgrund der Pigmentflecken nicht zwingend notwendig. Solltest Du Dir unsicher sein, ob es sich um eine Hyperpigmentierung oder ein Muttermal handelt, welches man beobachten sollte, lies gerne unseren Artikel zum Thema Muttermale.
Verfasst von Dr. Alice Martin