Neurodermitis bei Kindern: Alles, was Eltern wissen sollten
Wie beantworten Dir alle Antworten zur chronischen Erkrankung.
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Johanna Vogel 17.10.2025
Die Neurodermitis, auch „atopisches Ekzem“ oder „atopische Dermatitis“ genanntWas sind die Ursachen von Neurodermitis bei Kindern?
Die genauen Ursachen der Neurodermitis sind bislang nicht vollständig geklärt. Durch verschiedene Einflüsse wird die Hautbarriere der betroffenen Kinder gestört, und das Immunsystem gerät aus dem Gleichgewicht, was zu einer verstärkten Ausschüttung von Entzündungsstoffen führt.
Wahrscheinlich spielt als Ursache eine genetische Veranlagung eine zentrale Rolle. Darüber hinaus können Umwelteinflüsse, Allergien (z. B. gegen Pollen oder Hausstaub) sowie psychischer Stress die Symptome verstärken. Häufig treten bei betroffenen Kindern zudem weitere allergische Erkrankungen wie Asthma oder Nahrungsmittelallergien auf.
Was ist Neurodermitis und wie erkenne ich sie bei meinem Kind?
Beim atopischen Ekzem handelt es sich um eine chronisch- entzündliche Hauterkrankung, die sich vor allem durch rote Hautareale, Hauttrockenheit (Xerosis cutis) und quälenden Juckreiz bemerkbar macht. Die betroffenen Hautstellen können über den ganzen Körper verteilt sein.
Neurodermitis verläuft in den meisten Fällen schubweise. Dies bedeutet, dass es zwischenzeitlich zu einer Verringerung oder sogar zum Verschwinden der Symptome kommt.
Das atopische Ekzem kann in jedem Kindesalter auftreten und auch wieder abheilen. In manchen Fällen bleibt die Erkrankung jedoch bis ins Erwachsenenalter bestehen oder entwickelt sich zu einer chronischen Form.
Typische Symptome sind:
- Geröteter Hautausschlag: meist im Gesicht, auf der Kopfhaut, in den Arm- und Kniebeugen, hinter den Ohren
- Starker Juckreiz
- Hauttrockenheit (Xerosis cutis)
- Bläschenbildung und nässende Ausschläge
- Krustige Schuppen
Die betroffenen Hautstellen unterscheiden sich je nach Alter in Aussehen und Lokalisation:
Säuglingsalter: Der Ausschlag beginnt meist am Hals, im Gesicht und am behaarten Kopf (Milchschorf). Am Körper sind die Streckseiten häufiger betroffen als die Beugeseiten. Die Hautveränderungen können flächenhaft oder einzeln auftreten; in seltenen Fällen ist der gesamte Körper betroffen, während der Windelbereich stets ausgespart bleibt. Die Haut kann nässen, aufgekratzt sein und gelbliche Krusten bilden.
Klein- und Schulkindalter: Mit zunehmendem Alter tritt der Ausschlag bevorzugt in den Beugen von Knie und Ellenbogen auf. Die chronische Entzündung führt zu einer verdickten Hautoberfläche (Lichenifikation) mit Rötungen und Schuppenbildung.
Was sind die Ursachen von Neurodermitis bei Kindern?
Die genauen Ursachen der Neurodermitis sind bislang nicht vollständig geklärt. Durch verschiedene Einflüsse wird die Hautbarriere der betroffenen Kinder gestört, und das Immunsystem gerät aus dem Gleichgewicht, was zu einer verstärkten Ausschüttung von Entzündungsstoffen führt.
Wahrscheinlich spielt als Ursache eine genetische Veranlagung eine zentrale Rolle. Darüber hinaus können Umwelteinflüsse, Allergien (z. B. gegen Pollen oder Hausstaub) sowie psychischer Stress die Symptome verstärken. Häufig treten bei betroffenen Kindern zudem weitere allergische Erkrankungen wie Asthma oder Nahrungsmittelallergien auf.
Wie kann ich verhindern, dass mein Kind sich ständig kratzt?
Bei Neurodermitis ist die Hautbarriere geschwächt, sodass Bakterien oder Viren leichter eindringen können. Der starke Juckreiz führt dazu, dass Kinder sich unwillkürlich kratzen. Dabei entstehen kleine Wunden, die Entzündungen auslösen können. Im schlimmsten Fall kann sich eine bakterielle Superinfektion entwickeln, erkennbar an gelblichem Nässen, Krusten oder schmerzhaften Hautstellen. In solchen Fällen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, da häufig eine schnelle Antibiotikabehandlung nötig ist.
Tipps, um das Kratzen zu reduzieren:
- Baumwollhandschuhe oder dünne Socken über den Händen in der Nacht können Kratzen reduzieren
- Kühle Kompressen oder feuchte Tücher auf den betroffenen Stellen lindern den Juckreiz
- Regelmäßige, geeignete Hautpflege beruhigt die Haut und verringert den Drang zu kratzen
- Halte die Nägel der Kleinen kurz und sauber
Welche Pflege hilft, Juckreiz zu lindern und die Haut zu schützen?
- Tägliches Eincremen mit fett- und feuchtigkeitsspendenden Lotionen, Cremes oder Salben
- Kurze, lauwarme Duschen statt heißer Bäder
- Vermeidung von aggressiven Seifen oder stark parfümierten Produkten
- Bei akuten Entzündungen ggf. ärztlich verordnete entzündungshemmende Cremes
Welche Therapien gibt es für Kinder mit Neurodermitis?
Die Behandlung von Neurodermitis richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. Gerade bei Kindern ist eine milde und hautschonende Therapie besonders wichtig, da die Haut besonders empfindlich ist. Betroffene leiden vor allem unter trockener Haut, die gezielt gepflegt werden muss.
In der Regel beginnt man bei Kindern mit einer Basistherapie: Dabei werden die betroffenen Hautstellen regelmäßig mit Cremes, Salben oder Lotionen behandelt. So werden die trockenen Hautpartien beruhigt und die natürliche Hautbarriere unterstützt. Sind einzelne Stellen entzündet, kann zusätzlich eine antibakterielle Creme zum Einsatz kommen.
Reicht die Basistherapie nicht aus, können niedrig dosierte Glukokortikoid-Salben eingesetzt werden, um Entzündungen zu reduzieren. Zusätzlich können juckreizlindernde Antihistaminika helfen, den quälenden Juckreiz sowie Begleiterkrankungen wie Heuschnupfen oder Asthma zu lindern.
Wichtig ist, dass die Therapie von einem Arzt oder einer Ärztin individuell auf das Kind abgestimmt wird – unter Berücksichtigung von Symptomen, Schweregrad, Häufigkeit der Schübe und genetischen Faktoren.
Unsere Hautärzt:innen erstellen einen persönlichen Behandlungsplan, der genau auf die Bedürfnisse des Kindes zugeschnitten ist.
Wann sollte ich unbedingt einen Arzt aufsuchen?
- Die Haut stark entzündet, nässend oder sehr schmerzhaft ist
- Der Juckreiz den Schlaf oder Alltag erheblich beeinträchtigt
- Infektionszeichen auftreten, wie gelbliche Krusten, vermehrtes Nässen, Rötungen, plötzliche Schmerzen oder Fieber
- Kontrolle oder Anpassung der Therapie aufgrund wiederkehrender Schübe notwendig ist
Kann man Neurodermitis vorbeugen?
Studien weisen darauf hin, dass Stillen während der ersten vier Lebensmonate das Risiko des Kindes, an atopischer Dermatitis zu erkranken, stark verringern kann. Zusätzlich kann eine gute Hautpflege, wie regelmäßiges Eincremen, vorbeugend wirken. Dies ist besonders dann empfehlenswert, wenn Neurodermitis oder allergische Erkrankungen in der Familie bekannt sind und das Kind daher genetisch vorbelastet ist.
Da Neurodermitis häufig mit anderen Allergien auftritt, sollten Kinder, die ein erhöhtes Neurodermitis-Risiko haben, bekannte Allergene möglichst vermeiden.
Studien deuten darauf hin, dass Zigarettenrauch bereits vor der Schwangerschaft das Risiko für Neurodermitis beim Kind erhöhen kann. Außerdem sollte ein Kind nach der Geburt keinem passiven Rauch ausgesetzt werden.
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Verfasst von Johanna Vogel
Johanna Vogel studiert im Master Kommunikationswissenschaft und Germanistik an der Universität Duisburg-Essen. Bei dermanostic arbeitet sie in den Bereichen Presse und Kommunikation. Sie beschäftigt sich vor allem mit den Themen Digitalisierung, eHealth und asynchroner Kommunikation und deren Bedeutung für Arzt und Patienten.
