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Heuschnupfen? No way! Wie man eine Pollenallergie erkennt und richtig behandelt.

Allergiezeit - Heuschnupfen im Frühling

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Madeleine Jandek 30.03.2022

Die ersten warmen Frühlingstage sind wieder da! Endlich Zeit, um mehr Natur erleben zu können. Sei es bei einer schönen Radtour, einem leckeren Eis in der Sonne oder einem Grillabend mit Freunden. Es wäre alles so schön, wenn nicht wieder ununterbrochen die Nase laufen würde. Alle Jahre wieder - da war ja was, der liebe Heuschnupfen!

Wie erkenne ich, ob ich eine Allergie habe?

Die Augen sind gerötet und jucken, die Nase läuft und läuft, lästige Niesattacken und verschleimte Atemwege: Das kennen wohl die meisten, die an einer allergischen Erkrankung leiden. Nun ist klar, dass man die nächsten Wochen wohl nicht mehr ohne Taschentuch und Nasenspray das Haus verlassen kann. Die Symptome einer Allegie können sehr vielfältig sein.

Wenn Dir die zuvor genannten Beschwerden nicht neu sind, könnte Heuschnupfen (Pollenallergie) als allergische Erkrankung in Frage kommen. Eine Pollenallergie bekommt man in der Regel gut in den Griff, wichtig ist nur, dass man sie konsequent behandelt. Auf Dauer könnte man ein allergisches Asthma entwickeln, eine chronische Verengung der Atemwege. Gefährlicher wird es, wenn die Schleimhäute schnell und stark anschwellen und Atembeschwerden auftreten. Dann ist schnelles Handeln gefragt.

Was ist eine Pollenallergie?

Eine Allergie tritt natürlich nicht „nur“ in den Frühlings- und Sommermonaten auf. Die Pollenallergie, also eine Allergie gegen den Blütenstaub von Bäumen, Gräsern und Kräutern zählt in Deutschland zu den häufigsten Allergien. In aller Munde ist dann der lästige Heuschnupfen. Aber wie kommt es dazu? Das Wort Allergie bedeutet übersetzt so viel wie „Fremdreaktion“. Der Körper reagiert auf harmlose Stoffe aus der Umwelt mit einer überschießenden Abwehrreaktion des Immunsystems. Körperfremde Substanzen, die der Körper normalerweise als harmlos bewertet, möchte er bekämpfen. Das Immunsystem fängt an, sich gegen die fremde Substanz zu richten. Diese Substanzen werden dann als Allergene bezeichnet.

In welchem Alter und warum bekommt man eine Pollenallergie?

Tatsächlich reagieren viele erst im Erwachsenenalter auf den Blütenstaub allergisch. Der Körper kann im Laufe des Lebens gegenüber einem bestimmten Allergen sensibilisiert werden. Interessant ist, dass der Körper bei Erstkontakt noch gar nicht empfindlich auf das Allergen reagiert. Erst bei erneutem Kontakt kann es zu einer allergischen Reaktion kommen.

Es ist bis heute leider auch noch nicht abschließend geklärt, warum einige Menschen erst im Erwachsenen- oder Seniorenalter eine Allergie entwickeln. Diskutiert wird, wie so oft, eine genetische Komponente. Wenn andere Familienmitglieder betroffen sind, ist auch die Chance hoch, dass man selbst Heuschnupfen bekommen könnte. Rauchen und chemische Stoffe in Lebensmitteln und anderen Produkten sind wie bei einigen anderen Erkrankungen wohlbekannte Übeltäter. Interessanterweise sollen in einer Stadt lebende Menschen ein erhöhtes Allergierisiko haben. Obwohl wir alle dankbar dafür sind, spielen auch die hohen hygienischen Standards eine Rolle bei der Entstehung einer Allergie. Leider sind auch Vorerkrankungen, wie die Neurodermitis (Atopische Dermatitis) oder das "Asthma bronchiale" mit einem verstärkten Auftreten einer Pollenallergie verbunden. Wenn Du an weiteren Hauterkrankungen leidest, kannst Du unseren Hautärzt*innen Deine Beschwerden per App zusenden und Dich bei uns digital ohne Termin behandeln lassen.

Welche Pollen sind gerade in der Luft?

Ein Pollenkalender kann einen guten Anhaltspunkt geben, welche Pollen in welchen Monaten Beschwerden verursachen und wie stark die aktuelle Pollenbelastung sein könnte.

Klassische Frühblüher sind Birke, Esche, Pappel oder Ulme. Wenn die Beschwerden schon im Dezember oder Januar beginnen, könnten die Pollen der Erle oder Hasel ursächlich sein. Im Juni haben hingegen die Gräser ihre Blütezeit. Dazu gehören über 8000 Arten, unter anderem auch viele Getreide- und Futterpflanzen. Die untenstehende Abbildung zeigt die wichtigsten Pollen im Überblick.

Natürlich könnten Deine Beschwerden auch auf eine andere Allergie zurückzuführen sein. Es gibt neben den Pollen viele weitere verschiedene Allergien:

Wo kann ich eine Allergie testen lassen?

Es ist verständlich, dass viele gerne wissen wollen, welche Pflanze der Übeltäter ist. Der Weg zu Allergolog*innen und Dermatolog*innen kann helfen. Alternativ ist auch die Hausarztpraxis eine gute erste Anlaufstelle. Es kann Dir nach einem ausführlichen Gespräch über Deine Allergiebeschwerden ein Hauttest angeboten werden. Dazu eignet sich vor allem der sogenannte Prick-Test. Ein einfacher, aber aussagekräftiger Test. Dabei werden verschiedene Testlösungen mit unterschiedlichen Allergenen auf den Unterarm getropft. In jeden Tropfen wird dann anschließend mit einer kleinen Lanzette in die Haut gestochen. Aber keine Angst, der Prick-Test tut nicht weh. Nach 20 Minuten wird es spannend, denn dann kann man alle Hautstellen beobachten und anhand ihrer Rötung und Quaddelgröße beurteilen. Manche Testlösungen werden größere und dickere Quaddeln aufweisen als andere. Das könnte dann ein Zeichen für eine Allergie sein. Im besten Fall gibt der Arzt grünes Licht und findet auf der Haut keine starken Hautveränderungen. Oft wird zusätzlich auch noch ein Bluttest durchgeführt, wobei bestimmte Antikörper gemessen werden. Antikörper sind vom eigenen Körper gebildete Stoffe, die sich gegen die Pollen richten. Ärzt*innen können auf diese Weise feststellen, ob eine Allergie gegen bestimmte Allergene vorliegt und ob der Körper eine allergische Reaktion zeigt.

Wie kann ich meine Allergie behandeln und wie bekommt man sie wieder weg?

Es ist wichtig den Heuschnupfen richtig zu behandeln, da sonst die Gefahr bestehen könnte, ein allergisches Asthma zu entwickeln. Zu einem allergischen Asthma kommt es, wenn die Atemwege dauerhaft gereizt sind und sich Stück für Stück verengen. Es gibt glücklicherweise einige Medikamente, die das verhindern können, denn es muss gar nicht erst so weit kommen. Halte am besten Rücksprache mit Ärzt*innen, um eine gute Therapie für Deine Beschwerden zu finden. Es gibt aber auch viele frei verkäufliche Produkte, wie Nasensprays oder Antiallergie-Tabletten mit den bekannten Wirkstoffen Ceterizin oder Loratadin. Weiterhin können Salben, Augentropfen und Asthmasprays angewendet werden.   
Viele Menschen fürchten sich vor einer sogenannten anaphylaktischen Reaktion - einem Zustand, bei dem der Körper zu stark mit den Allergenen überfordert ist. Falls diese Gefahr besteht, sollten Ärzt*innen ein Notfallset zusammenstellen.

Eine interessante Option zur Beschwerdelinderung ist die Hyposensibilisierung bzw. die spezifische Immuntherapie (SIT). Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Im Grunde genommen ist es nichts anderes als eine Anti- Allergentherapie. Die Allergene werden in einer winzigen Menge in mehreren Abständen zugeführt - entweder mit Hilfe einer Spritze oder in Tablettenform. Die zugeführte Menge wird schrittweise erhöht, bis eine persönliche Höchstdosis erreicht ist. Ziel ist es, dass der Körper sich langsam an das Allergen gewöhnt und nicht mehr so stark auf den allergieauslösenden Stoff reagiert.

Der einfachste Tipp ist wahrscheinlich auch der schwerste Tipp: Allergenkarenz. Sprich, das Vermeiden der Allergene. Im Frühling ist das sehr schwer, da man ja einfach zu gerne draußen ist. Dennoch könntest Du folgendes versuchen:

  • Straßenkleidung nicht mit ins Schlafzimmer nehmen
  • Fenster geschlossen halten bzw. ein Pollenschutzgitter verwenden
  • Haare abends häufiger waschen, um die Pollen besser entfernen zu können
  • Bettwäsche und Staubsauger für Allergiker verwenden

Wir hoffen, dass Du mit diesen Informationen gut durch den Frühling kommst und den lästigen Heuschnupfen gut in im Griff hast. Melde Dich bei Bedarf sonst jederzeit bei unseren Hautfachärzt*innen! Du bekommst innerhalb eines Tages eine Rückmeldung inkl. Diagnose, Therapieempfehlung und Rezept!

Madeleine Jandek

Verfasst von Madeleine Jandek

Madeleine Jandek ist bei dermanostic im Kommunikations- und Redaktionsteam für den medizinischen Support mitverantwortlich. Sie schließt bald den klinischen Teil ihres Humanmedizinstudiums an der Universität Ulm ab und möchte im Anschluss die Facharztausbildung zur Dermatologin beginnen. Bei dermanostic schreibt sie unter anderem Artikel über alle Themen rund um Haare, Haut und Nägel.