Medicare

Richtig Duschen: Worauf es wirklich ankommt

Auch beim Duschen kann man Fehler machen!

TUEV Logo

Lisa Henkel 08.08.2022

Wenn der Sommer kommt und die Temperaturen steigen, gibt es wohl nichts erfrischenderes als den Sprung unter die Dusche. Sind schon nach dem Aufstehen die ersten Schweißtropfen auf der Stirn, würdest Du wohl am liebsten mehrmals täglich duschen. Doch was sagt eigentlich unsere Haut, unser größtes Organ, dazu? Wenn es ums Duschen geht, ist mehr nicht immer mehr. Wir klären auf, wann Du auf eine Dusche verzichten kannst und wann sie unbedingt notwendig ist.

Mehr ist mehr? Nein!

Hygiene ist wichtig, keine Frage. Doch kannst Du es beim Duschen auch schnell übertreiben. Die Hautbarriere (eine natürliche Fettschicht) ist das A und O für eine gesunde und robuste Haut. Genau die wird jedoch durch zu häufiges Duschen verletzt - vor allem, wenn auch noch aggressive Duschmittel zum Einsatz kommen. Die Folge können Trockenheit, Spannungsgefühl oder Juckreiz sein. Durch den Feuchtigkeitsmangel der Haut kann sich dann zusätzlich ein trockener Hautausschlag (Exsikkationsekzem) entwickeln. Erreger wie Viren oder Bakterien können die Haut leichter angreifen und Entzündungen begünstigen.

Deswegen gilt: Nicht zu oft, nicht zu lange und nicht zu heiß duschen!

Tipp: Beobachte Deine Haut!

Schon die einfache Beobachtung Deiner Haut kann Dir helfen einzuschätzen, ob Deine Haut durch übermäßiges Duschen strapaziert ist. Stark gerötete Haut nach dem Duschen ist oft ein Hinweis dafür, dass das Wasser zu heiß war. Ist die Haut nicht nur rot, sondern auch warm oder sogar heiß, ist das ebenfalls kein gutes Zeichen. Eine plötzliche Gesichtsrötung, verursacht durch eine heiße Dusche, tritt sehr häufig auch bei der Hautkrankheit Rosacea auf und sollte in jedem Fall vermieden werden. Die Rosacea, auch als Couperose bekannt, ist nur ein Beispiel dafür, warum das richtige Duschverhalten wichtig für die Hautgesundheit ist.

Deine Haut spannt und juckt nach dem Duschen? Hautirritationen und Ekzeme sind mit der richtigen Pflege und geeigneten medizinischen Wirkstoffen gut behandelbar. Unsere Hautfachärzt*innen bei dermanostic beraten Dich gerne. Innerhalb von 24 Stunden erhältst Du eine Diagnose und Therapieempfehlung mit Privatrezept.

Wie oft ist zu oft?

Als Faustregel zur Orientierung gilt, dass bereits 2-3 x pro Woche für maximal 10 Minuten ausreichend sind. Dennoch lässt sich diese Empfehlung natürlich nicht für alle gleichermaßen aussprechen - die individuelle Hautbeschaffenheit und Umgebungsfaktoren wie das Wetter sind zu berücksichtigen. Wer sowieso schon zu trockener Haut neigt, sollte hier etwas zurückhaltender sein. Auch bei Hautkrankheiten wie der weitverbreiteten Neurodermitis (atopische Dermatitis) ist die individuelle Verträglichkeit entscheidend. Hier ist die tägliche Pflege (vor allem nach dem Duschen) ein absolutes Muss, um jede weitere Reizung der Haut zu vermeiden.

Gerade bei sommerlichen Temperaturen ist aber auch die tägliche Dusche „erlaubt“. Gesunde Haut kann das verkraften, wenn die richtige Temperatur, Dauer und Pflegeprodukte gewählt werden.

Abschließend lässt sich jedoch sagen, dass mit Rücksicht auf die Haut, auf nicht notwendiges Duschen verzichtet werden kann und sollte.

Dusche als Start in den Tag oder: Darf ich jetzt noch täglich duschen?

Für viele Menschen ist die morgendliche Dusche ein wichtiger Bestandteil der Morgenroutine. Absolvierst Du morgens kein schweißtreibendes Workout, ist sie jedoch prinzipiell nicht notwendig. Kannst Du aber nach dem Aufstehen nicht auf den Sprung unter die Dusche verzichten, so verzichte doch immerhin auf Duschgel & Co. So verhinderst Du, die Haut zusätzlich zu reizen. Alternativ solltest Du darauf achten, ein mildes Duschgel bzw. Shampoo ohne aggressive Tenside, Duftstoffe oder Parfüm zu verwenden. Zusätzlich kannst Du Deine Hautbarriere durch regelmäßiges Eincremen stärken. Am besten funktioniert das, wenn Pflegeprodukte direkt nach dem Duschen auf die noch leicht feuchte Haut aufgetragen werden.

Wann solltest Du unbedingt duschen?

Rückstände wie Dreck, Schweiß, Chlor oder Sand sollten definitiv abgewaschen werden. Auch wenn Du gerade nicht vom Sport, Strand oder aus dem Schwimmbad kommst, gibt es einige Körperstellen, die im besten Fall täglich gewaschen werden sollten. Dazu gehören die Hände, Füße, Achseln, der Intimbereich und das Gesicht. Hier sind oft auch Waschlappen und Wasser ausreichend. Wird die Haut mit Wasser sauber, ist es nicht immer notwendig, auf Seifen oder Waschmittel zurückzugreifen. Speziell im Intimbereich können aggressive Wasch- oder Duschgele viel mehr schaden als nutzen und zu unangenehmen Hautreizungen oder sogar Entzündungen führen.

Bei bestimmten Pflege- und Kosmetikprodukten wie wasserfester Sonnencreme, Hautöl, fettigen Cremes oder wasserfestem Make-up reicht Wasser alleine hingegen nicht aus. Nur mit Reinigungsmitteln lassen sich die Produkte rückstandslos entfernen.

Lisa Henkel

Verfasst von Lisa Henkel