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Allergisches Kontaktekzem (allergische Kontaktdermatitis)

Auch bekannt als: Kontaktallergie, Allergische Kontaktdermatitis

ICD-Code: L23.-

Plötzlich tritt ein Hautausschlag auf und die Haut juckt. Mögliche Ursachen können Cremes, Waschmittel oder andere häufig angewendete Mittel sein.

Allergische Kontaktekzeme stellen eine immunologische Reaktion der Haut gegen ein/mehrere spezifische(s) Allergen(e) dar. Sie gehören daher auch zu den häufigsten dermatologischen Berufserkrankungen. Sie machen ca. 10% aller Berufskrankheiten aus. Deshalb ist die Frage nach der beruflichen Tätigkeit entscheidend zur Identifizierung der Ursache. In unserer digitalen Hautarztpraxis bei dermanostic behandeln unsere Hautärzt*innen täglich viele Patient*innen mit einem allergischen Kontaktekzem per App.

Wir erklären im Folgenden, was die Bedeutung der Erkrankung ist, wie sie entsteht und was man dagegen machen kann.

5 Fakten über Allergische Kontaktdermatitis

  • Betrifft 15% der Menschen und ist die am öftesten vorkommende Berufserkrankung
  • Entsteht durch Sensibilisierung auf ein bestimmtes Allergen, mit dem Betroffene immer wieder in Kontakt gekommen sind
  • Nickel oder Duftstoffe sind die häufigsten Allergene
  • Der Ausschlag tritt nur da auf, wo Kontakt zu dem Allergen bestand
  • Ob tatsächlich eine Allergie vorliegt, kann anhand eines Epikutantests bestimmt werden

Sie haben eine Hautveränderung?

Von unsere Hautärzten erhältst Du über unsere App eine Diagnose, Therapie und ein Privatrezept

Definition

Was ist ein allergisches Kontaktekzem?

Ein allergisches Kontaktekzem (auch Kontaktallergie genannt) ist eine immunologisch vermittelte (allergische) Reaktion der Haut, die mit einer nicht-infektiösen Entzündungsreaktion einhergeht und an der Stelle auftritt, an der die Haut mit dem allergischen Auslöser (Allergen), in Kontakt gekommen ist.

Der Begriff „Ekzem“ bedeutet so viel wie „Juckflechte“. Es stammt aus dem griechischen Wort „eczema“ (herausbrodeln, aufwallen).

Wie häufig tritt ein allergisches Kontaktekzem auf?

Das allergische Kontaktekzem betrifft weltweit bis zu 15 % der Bevölkerung.

Ursache

Was sind die Ursachen einer Kontaktallergie?

Bei der Kontaktallergie liegt eine Überempfindlichkeit und Überreaktion der Haut auf bestimmte Substanzen vor. Diese Überreaktion tritt nicht direkt beim ersten Kontakt mit dem Allergen auf (mehr dazu auf unserem Blog zum Thema Allergien). Sondern es muss mehrfach zum Kontakt mit dem Allergen kommen. Der Körper erkennt das Allergen nach mehrfachem Kontakt wieder (Sensibilisierung) und stuft es irgendwann als „fremd“ und „feindlich“ ein. Als Abwehrreaktion setzt er eine immunologische (allergische) (Abwehr-)Reaktion in Gang und reagiert somit in übertriebener Form, etwa vergleichbar mit dem Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Wiederholt sich dieser Vorgang aber sehr oft, kann die allergische Reaktion auch an Körperstellen auftreten, die keinen direkten Kontakt mit dem Allergen hatten (allergische Streureaktion).

Zu den häufigsten Allergenen gehören:

  • Nickel (ca. 20%), insbesondere als Modeschmuck oder berufsbedingt
  • Duftstoffe (ca. 15%), bspw. in Cremes, Parfüm oder Deodorant
  • Perubalsam (ca. 10%), etwa in Pflegeprodukten

Jedoch gehören auch andere Konservierungsstoffe, Pflanzen und pflanzliche Produkte zu potentiellen Allergenen. Die Datenbank der Kontaktallergene umfasst mittlerweile mehr als 3.000 verschiedene Substanzen und wird jährlich aktualisiert.

Was sind Risikofaktoren?

Bestimmte Berufsgruppen wie zum Beispiel:

  • Bäcker*innen
  • Friseur*innen
  • Maler*innen
  • Dachdecker*innen
  • KFZ-Mechaniker*innen, Maschinenbauer*innen oder Reinigungspersonal

haben nahezu täglich Kontakt zu verschiedenen Allergenen, auf die sie im Laufe der Zeit allergisch reagieren können.

Diagnose

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

In einem Gespräch mit dem Hautarzt oder der Hautärztin werden gemeinsam die möglichen Ursachen der Symptome und Beschwerden erörtert. Durch Meidung der von den Patient*innen selbst vermuteten möglichen Auslöser kann man selbst testen, ob sich der Hautbefund verbessert. In aller Regel ist jedoch ein Allergietest (sogenannter Epikutantest) erforderlich. Hierbei werden verschiedene Allergene und Testsubstanzen (gelegentlich auch von Ihnen selbst mitgebrachte vermutete Auslöser wie z.B. Make-up und Reinigungsprodukte) unter Pflastern mit auf dem Rücken oder am Oberarm angebracht. Nach 48 Stunden werden die Pflaster abgezogen und die Hautreaktionen werden ausgewertet. Nach 72 Stunden erfolgt dann üblicherweise eine zweite Ablesung der Reaktion.

Symptome

Wie sieht eine Kontaktallergie aus?

Die oben erwähnte Entzündungsreaktion der Haut verläuft in verschiedenen Stadien und kann folgende Symptome beinhalten:

  • Rötung
  • Bläschenbildung
  • Schuppung und Nässen der Haut

Meistens gehen die genannten Symptome mit Juckreiz und/oder Schmerzen einher. Die Symptome können denen einer Nesselsucht (Urtikaria) ähneln.

Die Reaktion tritt zu Beginn dort auf, wo Kontakt mit dem Allergen bestand. So wäre beispielsweise bei einer Allergie gegen Reinigungsmittel eine Rötung mit Bläschen, schuppiger Haut und Juckreiz an den Händen zu erwarten. Tritt die Rötung im Gesicht auf, kommen eher Pflege- und Reinigungsprodukte in Betracht. Wende Dich gerne an unsere Hautärzt*innen in unserer dermanostic App, falls Du an einem der oben genannten Symptome leidest, hier erhältst Du einen individuellen Pflegeplan mit Empfehlungen für Deine Haut.

Komplikationen

Ist ein allergisches Kontaktekzem gefährlich?

Komplikationen, die bei Ekzemen auftreten können, sind Superinfektionen mit Viren, Bakterien oder Pilzen. Dabei dringen die Erreger an kleinen Pforten im Bereich des Ausschlags ein, was dazu führt, dass sich dieser Bereich entzündet. Diese Eintrittsstellen können durch Kratzen entstanden sein.

In solchen Fällen empfiehlt unsere Hautarztpraxis, dass zeitnah unsere Hautfachärzt*innen die entzündeten Bereiche per App beurteilen und entsprechend gezielt behandeln.

"Bei einem allergischen Kontaktekzem ist es immer wichtig, genau zu untersuchen, welche Stoffe die Reizung auslösen können. Dazu kann auch ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch dienen. Lass Dir von unseren Ärzten bei dermanostic weiterhelfen."

Univ.-Prof. Dr. med. Jorge Frank

Univ.-Prof. Dr. med. Jorge Frank

Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten

Anzahl behandelter dermanostic-Patienten: 3.000

Therapie

Wie hilft gegen das allergische Kontaktekzem?

Bei Verdacht eines allergischen Kontaktekzems solltest Du stets einen Hautarzt aufsuchen. Der erste und wichtigste Behandlungsansatz ist die Identifikation des Allergens/der Allergene. Anschließend gilt es, den Kontakt zum Allergen zu meiden. Des Weiteren kann die betroffene Hautstelle äußerlich mit einer Creme, Salbe oder Lotion behandelt werden, deren aktiver Wirkstoff zumeist ein Glukokortikoid ist. Glukokortikoide hemmen die Entzündungsreaktion und führen zum Abklingen der Symptome. Darüber hinaus können Sie die betroffenen Stellen kühlen und somit den Juckreiz und die Schmerzen lindern.

Außerdem ist eine zusätzliche Hautpflege wichtig, die ebenfalls mit dem Hautarzt oder der Hautärztin besprochen werden sollte, da nicht alle Pflegeprodukte im individuellen Fall geeignet sind. Mithilfe der richtigen Therapie, die unsere Hautärzt*innen 24/7 erstellen, kann die Erkrankung gut behandelt werden. Hier zeigen wir Dir, wie Du deine Behandlung bei dermanostic starten kannst.

Prävention

Wie kann ich mich vor dem allergischen Kontaktekzem schützen?

Eine Kontaktallergie entwickelt sich in der Regel langsam. Sie können manchmal Kontaktstoffe im individuellen Fall im Vorfeld nicht als mögliche Auslöser einschätzen. Daher gibt es keine vorbeugende Maßnahmen. Personen mit bekannten Kontaktallergien und empfindlicher Haut sollten mit den bereits bekannten Auslösern verwandte Substanzen meiden, die in der Vergangenheit bereits eine allergische Reaktion ausgelöst haben.

Wirkstoffe

Was hilft gegen ein allergisches Kontaktekzem?

Gegen ein allergisches Kontaktekzem werden unter anderem folgende Wirkstoffe eingesetzt:

Therapie erhalten

Du erhältst hier von unseren Hautfachärzten eine Diagnose und Deine Therapie mit Privatrezept.

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Univ. -Prof. Dr. med. Jorge Frank

Verfasst von Univ. -Prof. Dr. med. Jorge Frank
Co-Autor: Dr. med. Alice Martin

Prof. Dr. med. Jorge Frank ist Professor an der Universität Göttingen. Er hält die Professur für Dermatologie mit dem Schwerpunkt Dermato-Onkologie.

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Literatur und Einzelnachweise

  1. Altmeyer, P: Kontaktdermatitis allergische (15. Februar 2021) | Abgerufen 07. April 2021 von www.altmeyers.org

  2. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.: Kontaktekzem (2020) | Abgerufen 07. April 2021 von www.awmf.org

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