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Lifestyle

Haarausfall - Was tun?

Wodurch Haarausfall entsteht und wie Du ihn behandeln kannst.

Haarausfall - Was tun?

Gina Wintrich   11.01.2022

Wer kennt es nicht? Man bürstet sich die Haare und hat plötzlich ein ganzes Büschel Haare in der Bürste hängen. Nach dem Duschen ist der Abfluss wegen der vielen Haare verstopft und in der ganzen Wohnung sind die verlorenen Haare verteilt.

Haarausfall tritt nicht nur bei älteren Menschen auf, sondern kann jeden treffen. In etwa jede fünfte Frau und ca. 40% aller Männer leiden im Laufe ihres Lebens unter Haarausfall. Doch woran liegt es, dass man so viele Haare verliert? Und viel wichtiger: Was kann man dagegen tun? In diesem Blogpost erhältst Du wichtige Infos zum Thema Haarausfall.

Welche Ursache hat Haarausfall?

Die Ursachen von Haarausfall können vielfältig sein. Häufigere Ursachen sind zum Beispiel:

  • Genetische Veranlagung
  • Gestörter Hormonhaushalt
  • Infektionen
  • Krankheiten
  • Nährstoffmangel
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Ungesunde Lebensweise

Oft unterscheiden sich die Ursachen von Haarausfall bei Männern und Frauen. Häufige Ursachen, die beide Geschlechter betreffen können, sind zum Beispiel die Ernährung oder viel Stress. Über die Ernährung sollten die Vitamine A, H und D, Eisen und Zink aufgenommen werden. Liegt hier ein Mangel vor, kommt es zunächst zu sprödem, dünnem Haar, auf lange Sicht können diese Nährstoffmängel aber auch Haarausfall begünstigen. Das gleiche gilt für ein hohes Stresslevel, das über einen längeren Zeitraum nicht gesenkt wird.

Auch das Alter spielt bei Haarverlust eine Rolle. Mit zunehmendem Alter lässt die Stärke der Haarwurzeln nach, wodurch die Haare ausfallen. Aber auch genetisch lässt die Produktion neuer Haare im Alter stark nach.

Ebenfalls kann auch zu häufiges Styling Haarausfall verursachen. Wer häufig einen Zopf trägt, verliert vermehrt Haare, denn durch den permanenten Zug, der so auf den Haarwurzeln lastet, neigen diese dazu auszufallen. Auch abgebrochene Haare empfinden wir als Haarausfall . Das passiert häufig durch Behandlung der Haare mit Hitze, zum Beispiel durch Fön, Glätteisen oder Lockenstab.

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In dieser Graphik siehst Du die verschiedenen Phasen des Haarzyklus.

  1. Anagenphase (Wachstumsphase): Diese Phase dauert zwischen 4 und 6 Jahren an. (hellblau)
  2. Katagenphase (Übergangsphase): Diese Phase dauert einige Wochen an. (dunkelblau)
  3. Telogenphase (Ausfallphase): Diese Phase dauert ca. 1-2 Monate an. (orange)

Warum bekommen Frauen Haarausfall?

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Es gibt einige Faktoren, die Haarausfall am Kopf begünstigen, die nur bei Frauen auftreten. Dazu zählen zum Beispiel Schwangerschaft und Stillzeit, das Absetzen der Pille oder die Wechseljahre.

Während der Schwangerschaft kann es bei werdenden Müttern zu verstärktem Haarwachstum kommen. Das liegt an der extremen hormonellen Umstellung und dem erhöhten Östrogenspiegel. Dieser Effekt hält leider nicht ewig an. Etwa zwei bis drei Monate nach der Geburt lässt dieser Effekt nach und das Haar beginnt, vermehrt auszufallen.

Diese Ursache liegt auch dem Haarverlust nach Absetzen der Pille zugrunde. Durch den absinkenden Östrogenspiegel kann es zu verschiedenen Formen von Haarausfall kommen. In diesem Fall kommt es auch zu einer Verschlechterung des Hautbildes.

Und auch in den Wechseljahren ist der stark sinkende Östrogenspiegel die Ursache für Haarausfall. Weitere Symptome sind hier oft Reizbarkeit, Hitzewallungen oder Schlafstörungen.

Was verursacht Haarausfall bei Männern?

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Mit einem Anteil von fast 95% ist die genetische Veranlagung bei Männern die häufigste Ursache für Haarausfall. Diese Form des Haarausfalls nennt man auch androgenetische Alopezie. Die Ursache dafür ist meist eine Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber bestimmter Hormone. Geheimratsecken sind hier oft das Frühstadium und deuten auf erblich bedingten Haarausfall hin.

Bei Männern handelt es sich häufig um diffusen Haarausfall . Das heißt, die Haare fallen nicht nur an einer Stelle, sondern gleichmäßig verteilt über den ganzen Kopf aus. Dem liegt oft eine Schilddrüsenfehlfunktion, Infektionen oder Nährstoffmangel zugrunde.

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Gibt es wirklich einen Zusammenhang zwischen Haarausfall und Covid-19?

a)
Nein, Corona hat keinen Einfluss darauf, ob man Haarausfall hat oder nicht.
b)
Ja, Corona und andere Infektionskrankheiten können mit Haarausfall im Zusammenhang stehen.

Welche Krankheiten verursachen Haarausfall?

Auch verschiedene Krankheiten können zu Haarausfall führen. Hier sind die Ursachen sehr unterschiedlich. Diffuser Haarausfall ist oft die Folge von Eisenmangel, Schilddrüsenerkrankungen oder Nebenwirkungen von starken Medikamenten. Ebenfalls können dem schwere Infektionskrankheiten, wie Typhus oder Scharlach zugrunde liegen.

Bekannt ist auch, dass Haarausfall eine Folge von Chemotherapien bei Krebspatient*innen ist. Hier beginnt der Haarausfall zunächst auf dem Kopf, nach einigen Wochen beginnen auch Gesicht- und Körperbehaarung auszufallen. In den meisten Fällen setzt das Haarwachstum wenige Wochen nach dem Ende der Therapie langsam wieder ein.

Die wohl häufigste Form von krankheitsbedingtem Haarausfall ist der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata). Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Haarausfall-Erkrankung, die in Schüben verläuft. Es bilden sich runde, kahle Stellen, die sowohl auf dem Kopf als auch beispielsweise im Gesicht auftreten können. Die Ursache von kreisrundem Haarausfall ist bisher leider nicht vollständig geklärt worden. Es sind lediglich einige Faktoren bekannt, die bei der Entstehung der Krankheit eine Rolle spielen. Dazu zählt zum Beispiel:

  • Störung des Immunsystems
  • Vereinzelt auch Auftreten anderer Autoimmunerkrankungen (z.B. Vitiligo oder Neurodermitis)
  • Genetische Veranlagung
  • Psychogene (Teil-)Ursachen, wie Stress, ein Unfall oder Trauerfälle

Sicher kann man aber sagen, dass kreisrunder Haarausfall NICHT die Folge von Mangel an Vitaminen oder schädlichen Umwelteinflüssen ist.

Übrigens: Haarausfall in verschiedenen Formen kann auch die Folge einer Covid-19 Infektion sein. Wie zuvor bereits erwähnt, können auch verschiedenen Infektionskrankheiten Haarausfall auslösen. Da eine Corona-Infektion in vielen Fällen mit einem schwereren Verlauf einhergeht, wird der Körper enormem physischen und emotionalem Stress ausgesetzt. Dieser Stress kann wiederum ein Auslöser für Haarausfall sein. Man geht allerdings davon aus, dass die Covid-Infektion selbst nicht die Ursache für den Haarausfall ist, sondern die damit verbundene Stressreaktion des Körpers. In der Regel tritt der Haarausfall nach einer Infektion ca. 2-4 Monate nach der Erkrankung auf.

Haarausfall durch Corona

Was hilft am besten gegen Haarausfall?

Die Antwort auf diese Frage hängt stark von der Ursache des Haarverlustes ab. Erblicher Haarausfall muss logischerweise anders behandlet werden, als Haarausfall als Folge von zum Beispiel Magelernährung. Insgesamt ist es leider schwer einzuschätzen, bei wem welche Behandlungsmethode am besten anschlägt.

Im Handel gibt es zahlreiche frei verkäufliche Produkte, die bei Haarausfall angewendet werden können, wie verschiedene Shampoos, Öle oder Cremes. Darin sind oft Stoffe, wie Koffein, Sägepalmenextrakt oder Vitamin H enthalten.

Liegt dem Haarausfall eine Mangelerscheinung zugrund, so kann entweder die Ernährung gezielt umgestellt oder auch entsprechende Präparate eingenommen werden. Dies sollte man allerdings in jedem Fall mit einem Arzt oder einer Ärztin besprechen und nicht einfach Tabletten zu sich nehmen.

Es gibt auch bestimmte Medikamente, die Haarausfall entgegenwirken. Da diese aber gezielt auf die Ursache des Haarausfalls angepasst werden müssen, solltest Du auch dies mit einem Arzt oder einer Ärztin besprechen.

Leider gibt es auch Fälle, in denen der Haarausfall entweder zu spät oder nicht mehr ausreichend therapiert wurde. In extremen Fällen können Betroffene hier auf Haartransplantationen zurückgreifen - diese sind allerdings leider sehr kostspielig. Wer seinen Haarausfall nicht chirurgisch behandeln lassen möchte, kann auch auf Haarersatzteile zurückgreifen. Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Perücken und Toupets, sowohl aus Echt- als auch aus Kunsthaar.

Doch auch ein entsprechender Haarschnitt und die richtige Haarpflege können sehr viel ausmachen. Mit der richtigen Frisur ist es gut möglich, kahle Stellen zu verdecken oder zu kaschieren. Sprich mit Deinem Friseur, dort wirst Du sicher eine ausführliche Beratung zu diesem Thema erhalten können. Natürlich gibt es auch hier Spezialisten, mit denen Du Dich in Verbindung setzen kannst.

Eine ausführliche Übersicht zu Haarerkrankungen und weiteren Ursachen findest Du übrigens auch in unserem Youtubevideo: https://www.youtube.com/watch?v=J4ujrNHUJW0.

Gina Wintrich

Verfasst von Gina Wintrich

Gina Wintrich ist Mitarbeiterin des Marketing- und Redaktionsteams von dermanostic. Sie studiert im Bachelor Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt der Medien und Kommunikation. Bei dermanostic beschäftigt sie sich vor allem mit medizinischen Themen sowie dem Bereich Lifestyle.