Guselkumab

Guselkumab ist ein Medikament aus der Gruppe der Biologika, das zur Behandlung mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis (Schuppenflechte) verschrieben wird. Guselkumab gehört zur letzten Therapiestufe der Schuppenflechte und kommt deshalb erst bzw. nur zum Einsatz, wenn andere Therapien (z.B. mit Glukokortikoiden) zu keiner Verbesserung geführt haben. Bei den Biologika, darunter Guselkumab, handelt es sich um stark entzündungshemmende Antikörper. Diese werden in Form von Infusionen oder Injektionen (Spritzen) im Abstand von mehreren Wochen verabreicht.

Guselkumab ist verschreibungspflichtig und auf Rezept in Apotheken erhältlich.

Guselkumab wird vor allem zur Behandlung schwerer Psoriasis vulgaris, jedoch auch bei anderen (Haut-)Erkrankungen eingesetzt, genauer:

• Plaque-Psoriasis (Psoriasis vulgaris/Schuppenflechte)

Guselkumab ist ein Biologikum, das heißt, es handelt sich um einen monoklonalen Antikörper. Noch genauer handelt es sich um einen Interleukin-23-Inhibitor.

Guselkumab ist ein monoklonaler Antikörper, der gegen einen Botenstoff des Immunsystems (Zytokin) mit dem Namen Interleukin-23 gerichtet ist. Diese Botenstoffe sind Proteine (Eiweiße), die unser Immunsystem zum Schutz vor Krankheitserregern wie Bakterien oder Viren produziert. Dadurch verhindert und bekämpft der Körper Entzündungen. Bei einigen Krankheiten, darunter auch der Schuppenflechte, kommt es jedoch zu einer Entzündung, ohne dass Krankheitserreger vorhanden sind. Die Ursachen dafür sind ungeklärt. Bei Guselkumab handelt es sich um einen künstlich hergestellten Antikörper, der speziell diese Entzündungsreaktionen vermindert. Die Wirkung beruht darauf, dass Guselkumab einen wichtigen Botenstoff der Entzündungsreaktion (s. o.) blockiert.

Biologika wie Guselkumab sind insgesamt gut verträglich. Zu den häufigsten Nebenwirkungen unter Guselkumab gehören Infektionen der oberen Atemwege (Rhinitis, Bronchitis), Kopfschmerzen und Störungen des Magen-Darm-Trakts wie Durchfall. Lokale Reaktionen an der Einstichstelle (Juckreiz, Rötung, Blutung, Schwellung) sind ebenfalls häufig, jedoch meist nur vorübergehend. Durch die (entzündungs-)hemmende Wirkung auf das Immunsystem besteht grundsätzlich eine erhöhte Anfälligkeit bzw. ein erhöhtes Risiko für Infektionskrankheiten (z. B. Lippenherpes). Ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen ist möglich und wird diskutiert. Selten kommt es zu Unverträglichkeiten bis hin zum allergischen Schock. 

Grundsätzlich sollte bei allen Patient*innen mit weiteren Erkrankungen, speziell bei Herzinsuffizienz oder Diabetes, eine individuelle Abwägung mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin erfolgen. Bei Störungen oder Erkrankungen des Immunsystems sind eine individuelle ärztliche Rücksprache und ggf. Voruntersuchungen notwendig.

Guselkumab ist bei Schwangeren und Stillenden nicht geeignet und sollte nur nach einem „Risiko-Nutzen“ nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.

Guselkumab sollte nicht mit Lebendimpfstoffen verabreicht werden. Eine Kombination mit inaktivierten Impfstoffen oder Totimpfstoffen ist hingegen möglich.

Guselkumab wird in Spritzenform verabreicht und ist in fertigen Injektionspens für den einfachen Gebrauch zuhause erhältlich. Für die Behandlung der Psoriasis vulgaris wird zunächst eine Dosis à 100 mg zu Beginn der Therapie und nach 4 Wochen verabreicht. Danach sind Erhaltungsdosen alle 8 Wochen ausreichend. Die Injektion erfolgt unter die Haut (= subcutan, s.c.) des Oberarms. 

Guselkumab sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden. 

Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Behandlung bis 12 Wochen nach der Therapie mit Guselkumab auf eine sichere Empfängnisverhütung achten. 

• Adalimumab
• Infliximab
• Etanercept
• Ixekizumab
• Brodalumab
• Ustekinumab
• Secukinumab
• Bimekizumab