Auch bekannt als: Schafblattern; Chicken pox; petite vérole volante; Wasserpocken
ICD-Code: Varizellen (Windpocken)
Die Windpocken sind eine klassische Kinderkrankheit, die durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht wird. Wie in dem Namen enthalten, werden die Viren über die Luft übertragen und verursachen Pocken auf der Haut. Wir erklären hier im Artikel, was diese Erkrankung bedeutet, wie sie entsteht und was man bei Windpocken tun kann. In unserer digitalen Hautarztpraxis bei dermanostic behandeln unsere Hautärzt*innen täglich viele Patient*innen mit Varizellen per App.
Windpocken stellen eine Virusinfektion durch das Varizella-Zoster-Virus (wie die Gürtelrose, die durch dasselbe Virus verursacht wird) dar, das über die Luft oder als Schmierinfektion übertragen werden kann. Im Vordergrund stehen die stark juckenden Hautveränderungen mit dem charakteristischen Hautausschlag, begleitet von einem Krankheitsgefühl mit Fieber und Gliederschmerzen.
Sind Varizellen Windpocken?
“Varizellen” ist der medizinische Begriff für Windpocken. Diese kannst Du auch in unserer digitalen Hautarztpraxis dermanostic behandeln lassen.
Sind Windpocken ein Virus?
Varizellen, den meisten geläufig unter dem Begriff der Windpocken, sind Viren, die, wie der Name suggeriert, über „den Wind“ übertragen werden. Wie das genau funktioniert? Wenn eine erkrankte Person niest oder hustet, verbreitet sie damit Viren in ihrer unmittelbaren Umgebung, wodurch dann eine Ansteckung mit Windpocken bei einer bisher noch nicht erkrankten Person erfolgen kann.
Ist man bereits an dem Virus erkrankt gewesen und hat die Infektion überwunden, so hat sich das Immunsystem den Erreger gemerkt und ist von fortan immun gegen diesen. Wer aber weder geimpft ist, noch die Infektion durchlaufen hat, ist gegen die Viren nicht geschützt. Somit können Windpocken bei Erwachsenen und auch noch in höherem Alter auftreten, was medizinisch insgesamt aber eher selten der Fall ist. Hat man sich nun angesteckt, so dauert es zwischen acht Tagen und vier Wochen, bis erste Symptome auftreten. In den meisten Fällen zeigen sich erste Symptome nach zwei Wochen in Form von Allgemeinsymptomen und dann auch der typischen juckenden Bläschen.
Zu Beginn der Symptomatik zeigt sich ein gewisses Unwohlsein, das ca. 2 Tage andauert. Nach zwei Tagen kommt häufig noch ein leichtes Fieber bis 39 Grad Celsius hinzu. Daraufhin tritt ein stark juckender Hautausschlag (ähnlich wie bei der Borkenflechte) in Form von Pusteln (kleinen Pickeln) auf. Normalerweise beginnen diese im Kopfbereich und breiten sich dann auf dem Rumpf und die Gliedmaßen aus. Aus den Pusteln entwickeln sich Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Auch der Mund (ähnlich wie bei der infektiösen Mononukleose) oder die Genitalien können betroffen sein. Nach Entleerung der Flüssigkeit bilden sich aus den Pusteln kleine trockene Verkrustungen.
Durch den juckenden Hautausschlag entsteht bei betroffenen Personen das Bedürfnis nach intensivem Kratzen. Doch starkes Kratzen sorgt für ein erhöhtes Risiko zur Narbenbildung und sollte so weit es geht vermieden werden. Bei einem normalen Krankheitsverlauf ist man nach fünf Tagen wieder gesund. Auch der typische Hautausschlag hat sich in diesem Zeitraum in der Regel bis zum letzten Bläschen zurück gebildet.
Erkrankte Erwachsene zeigen bis zu 20 Prozent als Begleiterscheinung eine Lungenentzündung. Schwangere können durch eine Infektion ihr Ungeborenes gefährden. Generell erkranken Kinder zwischen dem zweiten und zehnten Lebensjahr am häufigsten an Windpocken. Jugendliche und Erwachsene sind seltener betroffen. Dennoch gilt, dass die Infektion nach Ende der Kindheit meist schwerer verläuft. Wer einmal die Erkrankung durchstanden hat, bleibt sein Leben lang immun und ist somit vor einem erneuten Ausbruch geschützt. Mehr zum Thema Hautkrankheiten bei Babys und Kindern findest Du auf unserem Blog.
Falls auch Du einen unklaren Hautbefund hast, kannst Du Dich gern an unsere Hautfachärzt*innen aus der digitalen Hautarztpraxis dermanostic per App wenden. Unser Team aus Expert*innen kann Dir mit einer Diagnosestellung helfen und erstellt Dir einen ausführlichen Arztbrief.
Eine der gefürchtetsten Komplikationen ist die Hautentzündung. Wenn das Virus die Blut-Hirn-Schranke überwindet, können selten auch Beeinträchtigungen des zentralen Nervensystems auftreten. Symptome sind eine Hirnhautreizung und eine Störung des Gleichgewichts.
Bei einem normalen Verlauf reicht es, die Beschwerden zu lindern. Damit stehen eine Bettruhe und die Bekämpfung des Juckreizes im Vordergrund. Gegen den Juckreiz bieten sich Antihistaminika an. Lokal wird auf die betroffenen Stellen eine Zink-Schüttel-Mixtur aufgetragen, die die Bläschen austrocknet und einen kühlenden Effekt hat. Allgemein sollte Hitze und damit eine Provokation der Schweißbildung vermieden werden, da beides den Juckreiz zusätzlich verstärken kann.
Bei Fieber können fiebersenkende Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen, z. B. als Saft für Kinder, helfen. Ganz wichtig: ohne Absprache mit einem Kinderarzt sollte kein Aspirin (Acetylsalicylsäure) verabreicht werden. Es kann eine lebensbedrohliche Nebenwirkung, die als Reye-Syndrom (Hirnfunktionsstörung) bezeichnet wird, verursachen.
Außerdem sollte das Kind während der Erkrankung oder auch bei Verdacht auf Windpocken keine Institutionen, wie Schulen, Kindergärten oder andere Gemeinschaftseinrichtungen besuchen, um andere Kinder vor einer Ansteckung zu schützen. Auch der Kontakt zu nicht Geimpften oder noch nicht an Windpocken erkrankten Menschen im Familien- oder Freundeskreis sollte gemieden werden. Besonders schwangere Frauen und Immungeschwächte sollten vor einer potentiellen Windpockeninfektion geschützt werden und sollten bei unbeabsichtigtem Kontakt unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Präventiv besteht die Möglichkeit einer Impfung gegen Windpocken.
Mithilfe der richtigen Therapie, die unsere Hautärzt*innen 24/7 erstellen, kann die Erkrankung gut behandelt werden.
Die Windpocken-Impfung schützt vor der Ansteckung mit dem Varizellen-Zoster-Virus, welches ein hochansteckendes Virus ist und bei Erwachsenen schwer verlaufen kann.
Die STIKO empfiehlt für alle Kinder zwischen 11 Monaten und 17 Jahren eine Grundimmunisierung gegen Windpocken. Ebenso wird noch nicht an Varizellen erkrankten Frauen mit Kinderwunsch eine Nachholimpfung empfohlen. Eine besondere Gefahr besteht nämlich bei einer Schwangerschaft.
Wie oft muss man sich gegen Windpocken impfen lassen?
Der Impfstoff muss zur vollständigen Immunisierung zwei Mal verabreicht werden. Zwischen den beiden Impfungen sollte ein Mindestabstand von vier Wochen bestehen.
Gegen Windpocken werden unter anderem folgende Wirkstoffe eingesetzt: