Was hilft wirklich bei trockenen, spröden Lippen?
Dr. med. Alice Martin 10.01.2022
Trockene, rissige Lippen sind keine schöne Angelegenheit. Sie fühlen sich rau an und können auch schmerzen oder aufreißen. Die Haut an unseren Lippen besteht aus drei bis fünf Schichten und ist sehr dünn und daher auch sehr empfindlich. Hier erfährst Du, wie Du Deine Lippen richtig schützen und kusszart pflegen kannst!
Die zarte Lippenhaut ist sehr empfindlich und kann leicht verletzt werden. Besonders durch äußere Einflüsse in der kalten Jahreszeit, durch trockene Heizungsluft oder durch Wärme werden Lippen schnell trocken.
Das liegt vor allem daran, dass die Lippen von Natur aus keine eigenen Schweiß- oder gebundene Talgdrüsen haben. Die anderen Hautzellen unseres Körpers produzieren in den Talgdrüsen Eigenfett, welches die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen schützt und mit Feuchtigkeit versorgt, bzw. eine Austrocknung der Haut verhindert.
Da dieser Eigenschutz bei unseren Lippen nicht vorhanden ist, müssen diese von uns "manuell" gepflegt werden, um mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt und vor der Umwelt geschützt zu werden. Mit der richtigen Pflege schützt Du Deine Lippen vor Trockenheit, schmerzhaften Verletzungen durch Risse oder vor dem Eindringen von Bakterien - Und als Bonus gibt es schöne, geschmeidige Lippen in einem mit dazu!
Wie bereits erwähnt, ist der Hauptgrund für trockene, spröde Lippen der fehlende Eigenschutz durch Schweiß- und Talgproduktion. Darüber hinaus gibt es jedoch noch weitere Faktoren, die einen negativen Einfluss auf die Gesundheit unserer Lippen haben können. Dazu zählen:
Bei einem Lippenleckekzem handelt es sich um eine häufige sogenannte Kontaktdermatitis der Lippen, die durch ständiges Ablecken der Lippen mit der Zunge entsteht. Wie wir nun bereits wissen, sind die Lippen sehr anfällig dafür, auszutrocknen. Es kommt das natürliche Bedürfnis auf, die Lippen zu befeuchten, um dem entgegenzuwirken. Also leckt man diese als Reaktion auf die Trockenheit mit der Zunge ab.
Dies löst jedoch eher einen gegenteiligen Effekt aus und trägt noch stärker zur Austrocknung der Lippen bei. Durch das Ablecken der Lippen wird das ohnehin kaum vorhandene Eigenfett der Lippen abgetragen. So sind die Lippen noch weniger geschützt und es kommt zu einer weiteren Austrocknung. Das Problem ist, dass man so häufig in eine Art "Teufelskreis" gelangt, da man auf das immer stärkere Austrockenen reflexartig wieder mit dem Ablecken der Lippen reagieren wird. Typische Anzeichen für ein Lippenleckekzem sind:
Bei einem Lippenleckekzem ist eine intensive Lippenpflege zur Behandlung notwendig. Dazu sollten entzündungshemmende Cremes ohne Konservierungsstoffe verwendet werden. Vaseline eignet sich hier zum Beispiel.
Übrigens: Bei Babys und Kleinkindern kann ein Lippenleckekzem auch durch das Tragen eines Schnullers ausgelöst werden. Dies nennt man dann häufig auch Lutsch- oder Saugekzem.
Lippenpflegeprodukte, wie kosmetische Produkte gibt es in den Drogerien und Apotheken wie Sand am Meer. Doch was ist die richtige Lippenpflege und hilft wirklich, um spröden Lippen den Kampf anzusagen?
Beim Kauf von Pflegeprodukten sollte hauptsächlich auf die Inhaltsstoffe geachtet werden. Von Produkten, die Mineralöle oder Kohlenwasserstoffe enthalten, solltest Du lieber die Finger lassen. Greife lieber zu natürlichen Inhaltsstoffen, wie Shea Butter, Rizinusöl oder Bienenwachs. Diese basieren auf pflanzlichen Ölen und Fetten und können ohne Bedenken verwendet werden.
Unsere Best Practices für die richtige Pflege Deiner Lippen:
Mit diesen Tipps steht gepflegten und zarten Lippen nichts mehr im Weg!
Verfasst von Dr. med. Alice Martin
Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic. Sie ist leidenschaftliche Vermittlerin für dermatologische Themen und deshalb bei dermanostic für die Patientenkommunikation zuständig.