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Rosazea: Unsere Best Practices für Deine Haut

Erfahre hier, worauf Du bei Rosazea besonders achten solltest.

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Madeleine Jandek 31.05.2022

Diagnose: Rosazea. Dein Arzt oder Deine Ärztin haben Dir vielleicht diesen Namen Deines Hautbefundes genannt. Aber Du weißt noch nicht so richtig, worauf Du achten sollst? Wir möchten Dir sagen, dass Deine Haut zu den ganz besonders sensitiven unter allen Hauttypen gehört, und ihr besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Wir möchten Dir unsere Best Practices mit an die Hand geben, damit Du genau weißt, worauf Du bei Deiner Haut achten solltest.

Denn falls auch Du von Rosazea betroffen bist, sollten Dir einige der folgenden Symptome bekannt vorkommen: Typisch sind vor allem die an Wange, Nase, Kinn und Stirn auftretenden diffusen Rötungen. Dazu begleitend können erweiterte sichtbare Äderchen auftreten (Stadium I). Wenn Dein Hautbefund schon etwas ausgeprägter ist, können neben den Gefäßerweiterungen auch Knoten- und Eiterpickel auf der Haut sichtbar werden (Stadium II). Bei einem besonders ausgeprägten Befund können bereits Zeichen eines dritten Stadiums zum Vorschein treten. Dieses letzte Stadium der Rosazea ist von Hautwucherungen geprägt. Do können knotige Verdickungen zu einer besonders prominenten Erscheinung von Nase (Rhinophym), Kinn (Gnatophym) oder Augenlidern (Blepharophym) führen.

Die unterschiedlichen Ursachen für diese chronische Erkrankung werden bis heute noch diskutiert. Bekannt ist, dass ein Zusammenspiel mehrerer Komponenten die Erkrankung bedingt. Einerseits spielt die genetische Veranlagung eine wichtige Rolle. Oft sind gleich mehrere Familienmitglieder von dieser Hauterkrankung betroffen. Ebenso sind besonders hellhäutige Menschen, sowie Frauen mittleren Alters von Rosazea betroffen. Andererseits zählen aber auch Fehlregulationen des Immunsystems sowie die Besiedlung der Demodex-Milbe zu den Verursachern dieser Hauterkrankung. Wir wissen: Viele dieser Ursachen sind nur schwer beeinflussbar. In vielen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung in Form von Cremes oder Salben zur Anwendung kommen. Unser Glück: Bei einigen anderen Auslöser kann man auch ohne Medikamente mit einem gewissen Know-how durchaus etwas bewirken.

1. Nein zum Stress, Ja zur Ruhe

Leichter gesagt als getan! Ja, das wissen wir. Aber tatsächlich kommt es bei Stress besonders häufig zu flüchtigen Rötungen, den sogenannten “Flushs“. Dabei färbt sich das Gesicht rot und kleine erweiterte Äderchen kommen besonders gut zum Vorschein. Denn Stress lässt unser Kreislaufsystem so richtig in Fahrt kommen, was leider auch bei Rosazea-Patient*innen zu einer Verschlimmerung des Hautbildes führt. Auch wenn eine Stressreduktion für wohl die meisten ratsam wäre, ist es für diejenigen unter uns mit einer besonders sensiblen Haut von besonders großer Bedeutung. Wende Dich auch an unsere Hautfachärzt*innen, wenn Deine Akne eine psychische Belastung für Dich darstellt. Kontaktiere dazu doch gern unsere Hautfachärzt*innen in unserer digitalen Hautfachpraxis dermanostic per App. Unsere Expert*innen helfen Dir bei der Diagnosestellung und erstellen einen individuellen Therapieplan für Dich!

2. Scharfe Speisen vom Speiseplan streichen

Auch auf scharfes Essen solltest Du verzichten. Denn scharfe Gewürze wie Chili oder Pfeffer enthalten das sogenannte Capsaicin. Dieser Stoff wirkt an spezifischen Rezeptoren in unserem Körper, der einen starken Hitze- und Schärfereiz hervorruft. Wir alle kennen das Gefühl von Wärme und Brennen beim Essen einer scharfen Chilischote! Capsaicin bewirkt aber auch, dass sich die Gefäße weitern - und genau das wollen wir bei Rosazea verhindern.

3. Heiße und warme Speisen? Bei Rosazea lieber nicht.

So wie scharfe Speisen erweiterte Blutgefäße entstehen lassen, ist dies auch bei jeglicher Art von Hitze der Fall. Wir wissen alle, wie schön es ist, nach einem langen Winterspaziergang nach Hause zu kommen und eine warme Suppe oder eine heiße Schokolade zu trinken. Falls auch Du an Rosazea leidest, solltest Du besonders heiße Speisen meiden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um heiße Getränke oder Gerichte handelt. Beides kann auf kurz oder lang Deinen Hautbefund verschlechtern. Übrigens: Kalte Eiswürfel im Gesicht können helfen.

4. Alkohol oder Kaffee?

Wie sieht es mit diesen beiden Getränken aus? Wie so oft ist auch der Alkohol bei Rosazea nicht hilfreich. Es ist und bleibt schädlich für Deine Haut. Besonders Rosazea-Patient*innen berichten nach Alkoholkonsum von einer Verschlechterung ihres Hautbildes. Deshalb raten wir vom Konsum von Alkohol ab. Bei Kaffee wird die Sache schon schwieriger. Während lange Zeit koffeinhaltige Getränke einen eher schlechten Ruf hatten, konnten neuere Studien keinen Zusammenhang mit einer Hautverschlechterung herstellen. Daher gilt: Kaffee in Maßen ist in Ordnung! Die Frage ist eher, schmeckt kalter Kaffee…?

5. Sonnencreme statt Sonne

Ja, die gute Sonnencreme. Sie hilft nicht nur, um Hautkrebs oder Hautalterung vorzubeugen, sondern besonders auch bei Rosazea. Bekannterweise führen UV-Strahlen zu einer Hautschädigung. Rosazea-Patient*innen reagieren jedoch besonders empfindlich auf das Sonnenlicht. Wir empfehlen daher, dass Du regelmäßig Sonnencreme trägst, um Deine besonders empfindliche Haut zu schützen. Aber auch die Mittagshitze solltest Du meiden, dass die starke Wärme, wie bei heißen Speisen zur Erweiterung der Gefäße führen kann.

6. Intensiven Reizen lieber aus dem Weg gehen

Was eigentlich als besonders gesund gilt, kann für Rosazea-Patient*innen zu einer Last werden. Saunieren, kalt-heiß Wellness- Bäder, aber auch intensives Sporttreiben sind in der Regel Aktivitäten, denen eine positive Wirkung für Seele und Körper nachgesagt werden kann. Nur leider sollten Rosazea-Patient*innen auf von außen einwirkende unnötige Hautreizungen verzichten. Setze Deine Haut beim Duschen oder Baden keinen zu starken Temperaturschwankungen aus. Auch Saunas sollten eher gemieden werden. Besonders schwer wird es für die Sportbegeisterten unter euch. Eine zu starke körperliche Anstrengung gilt es zu vermeiden. Das soll jedoch in keiner Weise ein Freifahrtschein sein. Denn moderates Training und eine ausreichende Bewegung sollten Bestandteil des Alltags eines Jeden von uns sein.

7. Lass Deinen Darm checken!

Auch wenn die Datenlage noch nicht komplett aussagekräftig ist, konnte ein Zusammenhang zwischen Darmerkrankungen und Rosazea hergestellt werden. Achtung, denn das bedeutet nicht, dass jede Rosazea auf eine Darmerkrankung zurückzuführen ist und alle Rosazea-Patient*innen an einer Darmerkrankung leiden! Es sollte lediglich in Betracht gezogen werden, falls Du eventuell ab und zu an Darmbeschwerden leidest. Morbus Crohn oder auch eine Helicobacter Pylori-Infektion könnten ursächlich sein.

8. Tagebuch schreiben!

Dieser letzte Tipp vereint alle vorherigen Tipps. Obwohl alle vorherigen genannten Faktoren Rosazea triggern können, haben sie dennoch nicht alle einen gleich starken Einfluss auf Dein Hautbild. Unsere Empfehlung: Führe für einen längeren Zeitraum ein Hauttagebuch. Notiere Dir, an welchen Tagen Deine Haut besonders stark gerötet ist, welche Aktivitäten an diesem Tag stattfanden und welche Speisen Du zu Dir genommen hast. Denn kein Arzt und keine Ärztin werden einen so guten Überblick über Deinen Alltag bekommen, wie Du selbst. Spiel ein wenig Detektiv! Und wir hoffen, dass Du auf diesem Weg Deine Haut lieben lernst. Wende Dich auch an unsere Hautfachärzt*innen, wenn Deine Akne eine psychische Belastung für Dich darstellt. Kontaktiere dazu doch gern unsere Hautfachärzt*innen in unserer digitalen Hautfachpraxis dermanostic per App. Unsere Expert*innen helfen Dir bei der Diagnosestellung und erstellen einen individuellen Therapieplan für Dich!

Wenn Du mehr darüber erfahren willst, was Du gegen Akne und Hautunreinheiten unternehmen kannst, legen wir Dir das von unseren beiden Ärztinnen und Mitgründerinnen Dr. med Alice Martin und Dr. med Estefanía Lang verfasste Buch "Natürlich frei von Akne" sehr ans Herz. Über diesen Link kannst Du Dir ein Exemplar sichern!

Madeleine Jandek

Verfasst von Madeleine Jandek

Madeleine Jandek ist bei dermanostic im Kommunikations- und Redaktionsteam für den medizinischen Support mitverantwortlich. Sie schließt bald den klinischen Teil ihres Humanmedizinstudiums an der Universität Ulm ab und möchte im Anschluss die Facharztausbildung zur Dermatologin beginnen. Bei dermanostic schreibt sie unter anderem Artikel über alle Themen rund um Haare, Haut und Nägel.