Dehnungsstreifen sind völlig normal und jeder kann sie bekommen.
Gina Wintrich 01.02.2022
Wachstumsstreifen, Schwangerschaftsstreifen oder Dehnungsstreifen - Diese drei Begriffe bezeichnen alle die gleiche Hautveränderung und werden medizinisch als “Striae distensae” bezeichnet. Feine, narbenähnliche Linien auf der Haut, die durch eine starke Dehnung entstehen. Sowohl Männer, Frauen als auch Heranwachsende können betroffen sein. Erfahre hier, wie Du Dehnungsstreifen am besten vorsorgen (z.B. mit der Zupfmassage) und behandeln kannst.
Dehnungsstreifen auf unserer Haut erkennen wir an feinen rötlich-violetten Linien, die nach einer Zeit weißlich-rosa verblassen. Diese Linien entstehen durch kleine Risse im Gewebe durch starke Dehnungen. Das Bindegewebe unserer Haut wird von elastischen Kollagenfasern gestärkt. Werden diese jedoch zu stark strapaziert, kann es passieren, dass die Fasern reißen und die unteren Hautschichten zum Vorschein kommen.
Das klingt tatsächlich schlimmer, als es eigentlich ist, denn das Reißen spüren wir in der Regel gar nicht und haben auch keine Schmerzen. So kommt es zu den sogenannten Dehnungsstreifen. Nachdem die Risse verblasst sind, bleiben in der Regel feine, narbenartige Linien zurück. Besonders betroffen sind Körperstellen, wie Bauch, Hüfte, Brust, Oberarme, Oberschenkel oder der Po. Folgende Faktoren können zur Entstehung von Dehnungsstreifen beitragen:
Ja, Dehnungsstreifen sind eine völlig normale körperliche Erscheinung. Oft werden Sie auch als "Schwangerschaftsstreifen" bezeichnet, das ist jedoch nicht zu 100% richtig. Zwar kommt es in der Regel bei einer Schwangerschaft und einem heranwachsenden Baby im Bauch fast immer zu Dehnungsstreifen bei der werdenden Mutter, jedoch sind nicht ausschließlich Mütter oder Frauen generell von Dehnungsstreifen betroffen. Auch Männer, sowie Kinder und Jugendliche (meist durch Wachstumsschübe oder Pubertät) können sie bekommen. Jedoch es ist tatsächlich so, dass Frauen um einiges öfter von Schwangerschaftsstreifen betroffen sind, als Männer oder Kinder. Noch einmal zusammengefasst: Dehnungsstreifen sind normal und fast jeder hat sie.
In vielen Fällen, wie bei einer Schwangerschaft oder während des Wachstums ist es sehr schwierig, bzw. kaum möglich, die Entstehung von Dehnungsstreifen vollständig zu vermeiden. Es gibt jedoch zahlreiche Maßnahmen, die zur Vorbeugung dienen und die die Bildung der kleinen Risse reduzieren können. Dazu zählen unter anderem:
Hilfreich ist außerdem eine ausreichende Zufuhr von Vitamin E, enthalten u.a. in Nahrungsmitteln wie in Nüssen, Pflanzenölen und in Süßkartoffeln. Das Vitamin ist für die Reparaturmechanismen der Haut zuständig und sorgt dafür, dass die Elastizität erhalten bleibt.
Ein weiterer Tipp zur Anregung der Durchblutung der Haut ist eine regelmäßige Massage. Die Methode der Zupfmassage eignet sich besonders gut. Hier kann die Haut an den entsprechenden Körperstellen von Bauch, Oberschenkel, Brust und Po vorsichtig mit Daumen und Zeigefinger hochgezogen und wieder losgelassen werden. Am besten verwendest Du dazu pflegende Öle, um die Haut angenehm geschmeidig zu halten. Auch Trockenbürstenmassagen wirken präventiv.
Zur Vorbeugung von Dehnungsstreifen gibt es eine Vielzahl von geeigneten Pflegeprodukten. Verschiedene Öle und Lotionen, aber auch Naturprodukte wie Aloe Vera, versorgen die Haut mit Feuchtigkeit und können so die Elastizität erhöhen.
Im besten Fall helfen die hier genannten Maßnahmen nicht nur dabei, Dehnungsstreifen vorzubeugen, sondern auch bereits bestehende zu reduzieren.
Vollständig verschwinden werden die Dehnungsstreifen von selbst leider nicht, da sie, wie eine Narbe, in der Haut zu tiefgreifenden Veränderungen führen. Es gibt jedoch einige Methoden, die zu einer Reduzierung beitragen können. Viele der bereits genannten Maßnahmen zur Prävention können auch bei der Behandlung von Dehnungsstreifen hilfreich sein.
Folgende Tipps gegen Dehnungsstreifen können helfen:
Diese Tipps können Dehnungsstreifen reduzieren, jedoch kann es eine Weile dauern, bis erste Ergebnisse sichtbar werden. Nach mehreren Wochen und konstanter Pflege werden die Linien feiner und blasser werden. Allerdings können so die kleinen Risse nicht vollständig entfernt werden, sondern das Ausmaß lediglich gemildert.
Wer seine Dehnungsstreifen als störend empfindet, muss nicht gleich einen medizinischen Eingriff bei einem Arzt oder einer Ärztin vornehmen. Um die blassen Linien zu kaschieren, kann man auf einen Selbstbräuner zurückgreifen.
Bei Dehnungsstreifen handelt es sich nicht um ein medizinisches Problem. Aus dermatologischer Sicht sind sie absolut unproblematisch und in keiner Weise besorgniserregend. Viele Männer und Frauen empfinden Dehnungsstreifen dennoch aus kosmetischen Gründen als störend. In diesem Fall kann ein*e Facharzt*in für ästhetische Dermatologie helfen. Folgende Methoden können zur Entfernung, bzw. zur Reduzierung von Dehnungsstreifen angewendet werden:
Weitere Behandlungsmethoden sind zum Beispiel chemische Peelings, eine Carboxytherapie oder eine Ultraschallbehandlung. Nimm hier am besten Kontakt zu eine*r Dermatolog*in auf, damit Du beraten wirst und die bestmögliche Therapie erhältst.
Verfasst von Gina Wintrich