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Die richtige Hautpflege bei Akne

So pflegst Du Akne-Haut richtig.

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Gina Wintrich 06.08.2021

Die Akne ist eine der häufigsten Hautkrankheiten. In einigen Blogbeiträgen zum Thema "Mythen über Akne" oder "Akne, Hormone und die Ernährung" haben wir bereits über wichtige Punkte, die eine Akne betreffen, aufgeklärt. In diesem Blogbeitrag möchten wir nun einmal ganz gezielt darauf eingehen, wie eine zu Akne neigende Haut, oder auch eine von Akne betroffene Haut, am besten gepflegt werden sollte.

Was genau ist Akne?

Der Begriff der Akne ist sehr geläufig und wird im Alltag oft verwendet, sobald es um Unreinheiten der Haut geht. Hier möchten wir nun noch einmal genauer darauf eingehen was die Akne eigentlich ist, wodurch sie entsteht und wie die richtige Pflege aussieht.

Akne (Acne vulgaris) zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen weltweit. Insgesamt etwa 85% der Bevölkerung sind im Laufe ihres Lebens einmal davon betroffen. Die meisten Menschen gehen davon aus, dass die Akne nur während der Pubertät und im jugendlichen Alter auftritt. Das stimmt jedoch nicht, es gibt verschiedene Formen einer Akne: Begonnen mit der Neugeborenenakne (Acne neonatorum) bei Säuglingen, über die "klassische Akne" (Acne vulgaris) in der Pubertät, bis hin zu verschiedenen Formen der sogenannten Spätakne (Acne tarda), die erst im Erwachsenenalter auftritt.

Unreinheiten und teils entzündete Pickel kennzeichnen das Hautbild der von Akne betroffenen Menschen. Diese treten vor allem an folgenden Stellen auf:

  • Gesicht
  • Nacken und Hals
  • Oberarme und Schultern
  • Dekolleté
  • Rücken und Po

Warum hat man Akne?

Es gibt verschiedene Ursachen, die mit der Akne in Zusammenhang gebracht werden. Ausschlaggebend ist häufig eine übermäßige Talgproduktion der Haut. Diese vermehrte Produktion (Seborrhoe genannt) wird durch männliche Sexualhormone (Androgene) angeregt.

Bei schweren Formen der Akne kommt zu der Störung der Talgproduktion noch eine Verhornungsstörung und eine Entzündungsreaktion hinzu. Auch bei hormonellen Veränderungen, wie beispielsweise während des Zyklus oder einer Schwangerschaft, kann die Akne beeinflusst werden. Mehr dazu erfährst Du in unserem Beitrag zum Thema Akne und Hormone.

Es gibt einige Triggerfaktoren, die sich negativ auf das Hautbild auswirken können:

Weiter spielt bei der Akne tatsächlich auch die genetische Veranlagung eine Rolle. Jedoch ist dieser Faktor meist nicht der alleinige Auslöser, sondern tritt im Zusammenspiel mit weiteren Faktoren auf.

Wenn Du mehr darüber erfahren willst, was Du gegen Akne und Hautunreinheiten unternehmen kannst, legen wir Dir das von unseren beiden Ärztinnen und Mitgründerinnen Dr. med Alice Martin und Dr. med Estefanía Lang verfasste Buch "Natürlich frei von Akne" sehr ans Herz. Über diesen Link kannst Du Dir ein Exemplar sichern!

Welche Arten von Akne gibt es?

Wie viele andere Hautkrankheiten so kann auch die Akne in verschiedenen Schweregrade aufgeteilt werden. Wir stellen hier drei verschiedene Formen und Schweregrade der Akne vor:

  1. Acne comedonica: Bei dieser Form der Akne liegt ein leichterer Krankheitsverlauf vor. Typischerweise treten hier Mitesser auf, die jedoch nur selten entzündet sind. Die meisten Mitesser befinden sich im Gesicht, auf den Schultern, am Rücken oder im Brustbereich.
  2. Acne papulo-pustulosa: Hier handelt es sich um eine mittlere bis schwere Ausprägung der Hautkrankheit. Neben Mitessern treten hier auch entzündliche Pusteln auf, die mit Eiter gefüllt sein können. Es kommt zu schmerzhaften Papeln und Knötchen, bis zu circa 1 cm groß. Typische Aknenarben sind möglich.
  3. Acne conglobata oder zystische Akne: Dabei handelt es sich um die schwerste Form einer Akne mit einer starken Talgüberproduktion. Es entstehen bis zu 2 cm große entzündliche Knoten unter der Haut. Diese sind äußerst schmerzhaft und führen sehr oft zu Aknenarben.

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Natürlich gibt es keine trennscharfen Grenzen zwischen den einzelnen Formen. Die Übergänge sind fließend und nicht immer klar voneinander zu unterscheiden.

Was hilft am besten gegen Akne?

Es gibt unzählige Produkte zur Hautreinigung und Pflege - diese Vielfalt kann schnell zu Verwirrung führen. Beim Kauf einer neuen Creme oder eines Waschmittels für die Haut sollten einige Punkte beachtet werden. Die Produkte sollten folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Nicht komedogen: So werden die Poren nicht verstopft und Mitesser und Pickel haben weniger Chance.
  • Nicht fettend: Der ohnehin schon fettigeren Haut sollten nicht noch zusätzlich fetthaltige Produkte zugeführt werden.
  • Komedolytisch: Diese Produkte helfen Pickel zu öffnen und Mitesser aufzulösen.
  • Keratolytisch: So werden die abgestorbenen Hornzellen gelöst.
  • Abgestimmter pH-Wert: Zusätzliche Reize sollten vermieden werden: Es eignen sich Produkte, die dem pH-Wert der Haut (5,5) angepasst sind.

Besonders die Haut von Akne-Patient*innen bedarf geeignete Produkte und die richtige Hautpflege. Um die passende Pflege zu finden, empfehlen wir einen Hautpflegeplan gemeinsam mit einer dermatologischen Praxis zu erstellen. Dieser wird auf das individuelle Hautbild abgestimmt.

Wie behandelt man Aknehaut?

Eine gründliche Reinigung der Haut ist sehr wichtig, um die Akne nicht zu verschlimmern und eine Abheilung der Hautveränderungen zu unterstützen. Hierbei steht allerdings nicht die Intensität mit aggressiven Substanzen, sondern die Regelmäßigkeit und Art der Reinigung im Vordergrund. Zu häufiges Waschen kann der Haut schaden, daher gilt hier Qualität über Quantität.

Auch wenn man die Haut sorgfältig von Unreinheiten befreien möchte, sollte sehr sorgsam vorgegangen werden, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen. Lauwarmes Wasser und dazu ein mildes Waschgel kann verwendet werden.

Wichtig: Bitte definitiv "die Finger von den Pickeln lassen". Das ständige Anfassen oder Ausdrücken macht die Entzündung nur schlimmer. Noch ein Hinweis für die Männer: Vorsicht bei der Rasur - hier kann es schnell zu Entzündungen kommen, die eine Akne verstärken.

Regelmäßige Dampfbäder können für eine schonende Reinigung sinnvoll sein. Durch den warmen Wasserdampf öffnen sich die Poren und der überschüssige Talg kann leichter abgetragen werden. Dazu kann eine Therme besucht werden oder ganz einfach zuhause einen Topf mit heißem Wasser aufstellen und das Gesicht für einige Minuten über den Wasserdampf halten.

Zur Pflege sollten lediglich leichte, nicht fettende Produkte verwendet werden. Feuchtigkeitsreiche Fluide eignen sich hier besonders, da sie keinen schweren Film auf der Haut hinterlassen und trotzdem eine pflegende Wirkung haben.

Das gleiche gilt für Make-Up und Sonnenschutzprodukte. Auch hier sollten fettfreie Produkte verwendet werden!

Wenn Du mehr darüber erfahren willst, wie Du nachhaltig etwas gegen Deine Akne unternehmen kannst, schau Dir gerne unseren Akne-Onlinekurs an. In unserer Skinacademy erklärt Dir unsere Mitgründerin Dr. med Alice Martin alles was du über Akne wissen musst und wie du neue Gewohnheiten entwickeln kannst, um Dein Hautbild zu verbessern. Über ⁠diesen Link kommst Du zum Kurs!

Welche Medikamente helfen bei Akne?

Je nachdem wie stark die Akne und die Entzündungen der Haut ausgeprägt sind, ist es ratsam mit einer ärztlichen Person über die medikamentöse Behandlung zu sprechen. Diese helfen dabei, die Talgproduktion und die Verhornungsstörung zu verringern.

Zur äußerlichen Anwendung eignen sich Cremes und Salben, die direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Wirkstoffe wie Salicylsäure, Benzoylperoxid, Vitamin A-Säure-Präparate (sogenannte Retinoide) oder Azelainsäure werden sehr häufig zur Behandlung von Akne eingesetzt. Diese sollen die Entzündung mindern und eine weitere Ausbreitung der Akne verhindern. Auch chemische Peelings können in regelmäßigen Abständen helfen, die Akne zu bekämpfen. Diese sollten ausschließlich von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden.

Bei schweren Formen von Akne kann es hilfreich sein, Medikamente auch systematisch (also innerlich) zum Beispiel in Form von Tabletten einzunehmen. Hier werden Hormonpräparate, Antibiotika oder Vitamin A-Säure-Präparate (Retinoide) verschrieben. Die Einnahme von Medikamenten sollte unbedingt mit einer fachärztlichen Person für Dermatologie abgesprochen werden! Nutze dazu gerne die dermanostic-App, um mit unseren Dermatolog*innen in Kontakt zu treten.

Gina Wintrich

Verfasst von Gina Wintrich