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Die richtige Hautpflege im Herbst und Winter

Hauttrockenheit, Spannungsgefühl und Rötungen zur kalten Jahreszeit.

Die richtige Hautpflege im Herbst und Winter

Gina Wintrich   22.10.2022

Die letzten warmen Tage neigen sich dem Ende zu und die kalten Jahreszeiten Herbst und Winter stehen bereits vor der Tür. Zwar freuen wir uns auf die bunten Bäume im goldenen Herbst und einen warmen Tee mit Plätzchen im Winter - für unsere Haut bedeuten die kälteren Temperaturen jedoch einige Strapazen. Erfahre hier, wie Du Deine Haut im Herbst und Winter richtig pflegen kannst.

Warum verändert sich unsere Haut mit der Temperatur?

Winter is coming! Und mit den kalten Temperaturen gehen auch Veränderungen unserer Haut einher. Viele werden es kennen: Der Sommer ist vorbei, es wird kälter und plötzlich ist die strahlende Sommerhaut gar nicht mehr so strahlend; es kommt zu Rötungen, Pickeln, fahlem Teint, trockener Haut und Spannungsgefühl. All das hängt mit dem Wetterwechsel zusammen.

Die Luftfeuchtigkeit sinkt sehr schnell ab und man ist immer häufiger trockener Heizungsluft ausgesetzt. Diese Kombination führt dazu, dass die Talgproduktion der Haut stark nachlässt, wodurch sie auszutrocknen beginnt. Trockene Haut entsteht immer dann, wenn mehr Feuchtigkeit aus den Hornzellen austritt, als von den unteren Hautschichten nachgeliefert werden kann. Auch Hauttypen, die während der wärmeren Monate eine gut hydrierte Haut haben, können von diesem Problem betroffen sein.

Hinzu kommt außerdem, dass sich die Blutgefäße durch die Kälte zusammenziehen und manche Körperstellen weniger gut durchblutet sind. Dazu zählen vor allem das Gesicht sowie Hände und Füße, da diese der Kälte stärker ausgesetzt sind als der restliche Körper.

Die Haut wird durch die kalten Temperaturen und die trockene Heizungsluft geschädigt, weshalb es zu dem bereits genannten Feuchtigkeitsverlust kommt. Neben extremen Temperaturen können auch weitere Faktoren die Haut angreifen:

Auch gibt es bestimmte Krankheiten, die eine trockene Haut zusätzlich begünstigen können - wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder Diabetes. Außerdem kann der natürliche Alterungsprozess zur verstärkten Hauttrockenheit führen.

Achtung: Erhält eine sehr trockene Haut nicht die richtige Pflege, so kann dies ebenso in eine Hautkrankheit übergehen.

Die Fettschutzschicht unserer Haut

Die Fettschutzschicht, oder auch Hautbarriere, stellt eine Art Schutzschild unserer Haut dar und soll genau die oben genannten Effekte verhindern. Sie reguliert den Wasserhaushalt der Haut und schützt diese so vor dem Austrocknen. Außerdem schützt die Hautbarriere vor dem Eindringen von Bakterien, Viren oder anderen Schadstoffen aus der Umwelt. In der anstehenden Grafik siehst Du auf der Linken eine geschädigte und auf der Rechten eine gesunde Hautbarriere.

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Um diese Funktionen erfüllen zu können bedarf es - vor allem im Winter - einer intensiven Pflege. So kann der Wasserverlust eingedämmt werden. Dazu ist es sicher nicht unwichtig zu verstehen, wie die Fettschutzschicht unserer Haut aufgebaut ist. Dazu wurde das "Ziegelstein-Mörtel-Modell" entwickelt. Dieser Vergleich ist sehr interessant, da unsere Haut mit einer stabil gebauten Mauer gleichgesetzt wird.

Die "Ziegelsteine" werden in diesem Fall durch die abgestorbenen Hornzellen unserer Haut verkörpert, welche mit Keratin gefüllt sind. Der "Mörtel" setzt sich aus den interzellulären Lipiden zusammen, die aus etwa gleichen Teilen aus Ceramiden, freien Fettsäuren und Cholesterol bestehen. Um noch mehr Stabilität zu bieten, bildet die Haut aus den Lipiden Doppelschichten. Ebenfalls sehr wichtig: Ein gewisser Ordnungsgrad in der Anordnung muss eingehalten werden, um ausreichende Stabilität zu gewährleisten - wie bei einer echten Mauer.

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Was ist nicht Teil unserer interzellulären Lipidschicht?

a)
Thrombozyten
b)
Ceramide
c)
Cholesterol

Wie pflege ich meine Haut im Herbst und Winter richtig?

Wie wir nun bereits wissen, müssen die Haut und Hautbarriere im Herbst und Winter noch intensiver gepflegt werden, um einer trockenen, rissigen Haut und evtl. daraus folgenden Verletzungen vorzubeugen. Es gibt ein paar Punkte, die man als grobe Richtlinien auf jeden Hauttyp anwenden kann, um seine Haut zu schützen. Besonders wichtig sind hier folgende Punkte:

  • Anwendung rückfettender Produkte
  • Verwendung pH-neutraler Reinigungs- und Pflegemittel (pH 5,5)
  • 2-3 Liter Flüssigkeitszufuhr pro Tag
  • Nicht öfter als 2-3-mal pro Woche duschen, nicht länger als 10-15 Minuten
  • Nach jedem Duschen eincremen

Diese Tipps sind sehr allgemein gehalten und sollen als grobe Orientierung gelten. Natürlich gilt es hier noch zwischen den einzelnen Hauttypen zu unterscheiden, da diese unterschiedliche Bedürfnisse aufweisen. Wenn Du mehr darüber erfahren willst, was Du gegen Akne und Hautunreinheiten unternehmen kannst, legen wir Dir das von unseren beiden Ärztinnen und Mitgründerinnen Dr. med Alice Martin und Dr. med Estefanía Lang verfasste Buch "Natürlich frei von Akne" sehr ans Herz. Über diesen Link kannst Du Dir ein Exemplar sichern!

Für Menschen, die ohnehin schon zu trockener Haut neigen, eignen sich hier sogenannte Barriere-Cremes („Barrier Cream“). Diese sind speziell auf den trockenen Hauttyp ausgelegt. Die Konsistenz von Barriere-Cremes ist etwas fester, sie versiegeln die Haut nahezu und bilden eine Art Schutzfilm über der Haut, sodass sich diese besser selbst regenerieren kann, ohne weiterhin von der Kälte und trockenen Luft angegriffen zu werden. Generell sollte also bei einer trockenen Haut auf eine gute Rückfettung besonders geachtet werden.

Der normale Hauttyp neigt bei wärmeren Temperaturen eher seltener zu Trockenheit. Jedoch gehört auch bei diesem Hauttyp die richtige Hautpflege mit unterstützenden Produkten zum Erhalt der Feuchtigkeit im Winter dazu. Hier sollten 1-2-mal täglich rückfettende Produkte auf die trockenen Stellen aufgetragen werden. Etwa 1-mal pro Woche kann ein Peeling angewendet werden, das abgestorbene Hautschüppchen abträgt, damit Pflegeprodukte besser aufgenommen werden können.

Für Personen, deren Haut tendenziell eher fettig ist, eignen sich auch im Winter leichte Pflegeprodukte, wie Emulsionen oder Fluids. Hier dürfen gelegentlich auch Produkte zur Reinigung angewendet werden, die etwas Alkohol enthalten. Jedoch aufgepasst: Zu viel Alkohol lässt die Haut austrocknen, sodass noch mehr Talg produziert wird als ohnehin schon.

Solltest Du im Herbst und Winter Probleme mit trockener, spannender Haut und Rötungen haben, nutze doch gerne den Service von dermanostic. Unsere Fachärzt*innen für Dermatologie beraten Dich gerne und können Dir gezielt sagen, welche Produkte für Deinen Hauttyp und Deinen speziellen Fall am besten geeignet sind.

Gina Wintrich

Verfasst von Gina Wintrich