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Sonnige Zeiten, klare Haut? Der Zusammenhang zwischen Sonne und Akne

Vorübergehende Verbesserung oder langfristige Verschlimmerung der Hauterkrankung?

Sonnige Zeiten, klare Haut? Der Zusammenhang zwischen Sonne und Akne

Dr. Alice Martin  21.06.2023

Die Sonne strahlt, die Temperaturen steigen und der Sommer lockt uns nach draußen – doch bevor wir uns in die Sonnenstrahlen stürzen, sollten wir uns bewusst sein, dass die warme Jahreszeit auch einige Hautprobleme mit sich bringen kann!

Hitze, Sonne und andere Umweltfaktoren können zu einer Vielzahl von Hautproblemen führen, die unsere positiven Summer-Vibes trüben können.

Die verstärkte Sonnenexposition kann nicht nur zu schmerzhaftem Sonnenbrand führen, weshalb ein Aufenthalt dort immer mit hohem Lichtschutzfaktor einher gehen sollte, sondern auch zu Dehydrierung der Haut und einer erhöhten Talgproduktion führen, die verstopften Poren und Hautunreinheiten mit sich bringt. Zudem können Pigmentstörungen wie Sommersprossen oder Sonnenflecken auftreten und das Erscheinungsbild der Haut beeinträchtigen.

Viele von uns haben vielleicht schon einmal gehört, dass Sonnenlicht Akne heilen oder sogar verschwinden lassen kann. Doch ist das wirklich wahr?

Im Gegenteil, die Kombination aus Hitze, Schweiß und Sonneneinstrahlung kann zu verstärkten Hautproblemen führen, wieso das so ist und wie Du am besten gegensteuern kannst, erklären wir Dir hier.

Was ist Akne?

Die Akne ist eine häufige Hauterkrankung, die durch verstopfte Poren, Entzündungen und das Auftreten von Pickeln, Mitessern und manchmal auch tiefer liegenden Knoten gekennzeichnet ist. Sie tritt meistens während der Pubertät aufgrund von hormonellen Veränderungen auf, kann aber auch gelegentlich bei Erwachsenen vorkommen. Akne entsteht, wenn überschüssiger Talg die Poren verstopft und Bakterien sich vermehren, was zu Entzündungen führt, oft resultierend aus genetischen Faktoren, hormonellen Gründen, falschen Pflege- oder Kosmetikprodukten oder einem ungesunden Lebensstil. Eine passende Hautpflege, eine gesunde Ernährung und gegebenenfalls medizinische Behandlungen können helfen, Akne zu kontrollieren und das Hautbild zu verbessern.

Wenn Du mehr darüber erfahren willst, wie Du nachhaltig etwas gegen Deine Akne unternehmen kannst, schau Dir gerne unseren Akne-Onlinekurs an. In unserer Skinacademy erklärt Dir unsere Mitgründerin Dr. med Alice Martin alles was du über Akne wissen musst und wie du neue Gewohnheiten entwickeln kannst, um Dein Hautbild zu verbessern. Über ⁠diesen Link kommst Du zum Kurs!

Akute Akne bei Sonnenexposition

Die Sonne hat zweifellos einen großen Einfluss auf unsere Haut und ihr Erscheinungsbild. Entgegen gern angekommener Gerüchte kann eine übermäßige Sonneneinstrahlung das Problem unreiner Haut sogar noch verschlimmern.

Für die schädliche Wirkung der Sonne, ist UVA und UVB-Strahlung sowie das blauviolette Licht (auch hochenergetisches Tageslicht, HEV) verantwortlich.

Auch hier ist der richtige Sonnenschutz wichtig, denn die Sonnenstrahlen dringen in die Haut ein, schädigen die Zellen, schwächen die natürliche Hautbarriere, wodurch die Haut an Feuchtigkeit verliert. Als Reaktion darauf versucht der Körper, den Feuchtigkeitsverlust auszugleichen, indem er die Talgproduktion anregt und das kann letztendlich zu einer Verschlimmerung der Akne beitragen. Zudem kann die Sonne die Haut verdicken und die Bildung von Mitessern begünstigen.

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Was Du bei Akne im Sommer beachten solltest:

1.Sonnenschutz:

Bei der Auswahl eines Sonnenschutzmittels solltest Du nach Produkten suchen, die speziell für unreine Haut hergestellt sind. Die Formeln für zu Akne neigender Haut unterscheiden sich hinsichtlich der Zusammensetzung von anderen Sonnenschutzmitteln, ohne allerdings auf einen hohen Lichtschutzfaktor verzichten zu müssen.

Die Produkte sollten als „nicht komedogen“ gekennzeichnet sein. Das bedeutet, dass sie die Poren nicht verstopfen und die Bildung von Pickeln und Mitessern nicht fördern. Vermeide ölige oder schwere Sonnenschutzcremes und wähle stattdessen leichte, gelartige oder wasserbasierte Formulierungen.

Der Sonnenschutz sollte regelmäßig und ausreichend aufgetragen werden, wähle mindestens einen Sonnenschutz mit LSF 30. Verwende dazu eine großzügige Menge Sonnencreme und trage sie etwa 15 bis 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne auf. Wiederhole die Anwendung alle zwei Stunden oder nach dem Schwimmen und starkem Schwitzen.

Du kannst entweder zuerst den Sonnenschutz oder die Tagescreme auftragen. Wichtig ist, dass Du dem Produkt mindestens 15 Minuten Zeit gibst, um richtig in die Haut einzuziehen, bevor Du das andere Produkt verwendest.

Wenn Du bereits Akne-Medikamente oder rezeptpflichtige Cremes verwendest, solltest Du die Anwendung mit Deinem Hautarzt oder Deiner Hautärztin besprechen. Alternativ kannst Du Dich auch per App an unser Hautfachärzt*innen-Team wenden.

Denke immer daran, dass Sonnenschutz nicht nur wichtig ist, um Sonnenbrand zu vermeiden, sondern auch um Deine Haut vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen, die vorzeitige Hautalterung und das Risiko von Hautkrebs erhöhen können, auch wenn Du an Akne leidest.

2.Reinigung der Haut:

Eine gute Reinigungsroutine ist das A und O, um überschüssigen Schweiß, Talg und Schmutz zu entfernen, die die Poren verstopfen können. Verwende dafür ein sanftes Reinigungsmittel, das speziell für Akne-Haut entwickelt wurde, und reinige Dein Gesicht zweimal täglich.

Vermeide hierbei aggressive Substanzen, die die Haut austrocknen und angreifen, nutze stattdessen Produkte, die entzündungshemmend wirken, das Hautgleichgewicht wiederherstellen, antientzündlich wirken und Feuchtigkeit spenden.

Wenn Du viel schwitzt, achte darauf, Dein Gesicht regelmäßig abzuwischen, um überschüssigen Schweiß und Bakterien zu entfernen. Gelegentlich fühlt sich sonst das Bakterium Probionibacterium acnes „zu“ wohl und triggert Hautunreinheiten. Trage luftige Kleidung aus atmungsaktiven Materialien und dusche nach dem Sport, um Schweißrückstände von der Haut zu entfernen.

Verwende so selten wie möglich Make-up, da dieses im Kombination mit Schweiß noch mehr die Poren verstopfen kann.

3. Feuchtigkeitsspendende Maßnahmen

Hydration ist ein wichtiger Aspekt bei der Behandlung von Akne im Sommer: Trinke ausreichend Wasser, um Deine Haut von innen heraus mit Feuchtigkeit zu versorgen. Eine gut hydrierte Haut ist weniger anfällig für Akneausbrüche.

Verwende feuchtigkeitsspendende Produkte: Wähle leichte, nicht komedogene Feuchtigkeitscremes oder Gele, die speziell für fettige oder zu Akne neigende Haut formuliert sind. Achte darauf, dass sie hydratisierende Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure oder Glycerin enthalten, die helfen, Feuchtigkeit in der Haut zu binden.

Ein- bis zweimal pro Woche kannst Du außerdem feuchtigkeitsspendende Gesichtsmasken verwenden, um Deine Haut intensiv zu hydratisieren. Wähle Masken, die beruhigende Inhaltsstoffe wie Aloe Vera oder Kamille enthalten, um gleichzeitig Rötungen zu reduzieren. Achtung: einige Menschen reagieren allergisch auf Kamille – wenn Du also bemerkst, dass Du Produkte nicht gut verträgt, mach einen Allergietest.

Vermeide besonders jetzt zuckerhaltige und fettige Lebensmittel, da sie Entzündungen fördern und Akneausbrüche verschlimmern können.

Neben der „klassischen“ Akne, gibt es zur Sommerzeit noch zwei weitere Hautzustände, die mit Hautunreinheiten verbunden sind, jedoch andere Ursachen und Auslöser haben. Es ist wichtig, sie zu unterscheiden und angemessene Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung zu ergreifen.

Was versteht man unter Mallorca-Akne?

Die Mallorca-Akne, auch bekannt als Acne aestivalis oder Sommerakne, ist eine spezielle Form von Akne, die durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Sie wurde erstmals in den 1980er Jahren auf der spanischen Insel Mallorca beobachtet, woher sie ihren Namen trägt.

Mallorca-Akne tritt typischerweise bei Menschen auf, die normalerweise keine Akne haben. Es handelt sich um eine Reaktion der Haut auf bestimmte Sonnenschutzmittel, insbesondere solche, die besonders fettige Substanzen enthalten. Die genaue Ursache ist nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass die Kombination von Sonnenlicht, Hitze und Inhaltsstoffen in den Sonnenschutzmitteln zu den Symptomen führt.

Die Symptome der Mallorca-Akne ähneln denen von gewöhnlicher Akne. Es treten kleine, rote, Papeln oder Pusteln auf, meist im Bereich von Schultern, Dekolleté und Oberarmen auf, die einen starken Juckreiz mit sich bringen können. die durch Sonnenexposition oder den Gebrauch bestimmter Sonnenschutzmittel ausgelöst werden. Laut der Literatur wird die Mallorca-Akne auch der „Polymorphen Lichtdermatose“, einer allergischen Reaktion der Haut auf UV-Strahlung, zugeordnet.

Um Mallorca-Akne zu vermeiden, ist es wichtig, Sonnenschutzprodukte zu verwenden, die als nicht komedogen gekennzeichnet sind, was bedeutet, dass sie die Poren nicht verstopfen. Leichte, ölfreie oder mineralische Sonnenschutzmittel sind oft eine gute Wahl. Es ist auch ratsam, den Sonnenschutz vor dem Sonnenbaden auf einer kleinen Hautstelle zu testen, um sicherzustellen, dass keine Reaktionen auftreten. Außerdem ist es wichtig, zusätzlich die Sonne zu meiden (z.B. durch Kleidung oder Schatten).

Eine Konsultation eines Hautarzt oder einer Hautärztin kann hilfreich sein, um geeignete Sonnenschutzoptionen und Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.

In schweren Fällen kann die Anwendung von topischen Medikamente notwendig sein.

Was sind Hitzepickel?

Hitzepickel auch bekannt als Miliaria oder Schweißbläschen, entstehen durch verstopfte Schweißdrüsen und können durch übermäßiges Schwitzen in der Hitze verursacht werden. Sie äußern sich als kleine rote Beulen oder Bläschen und können jucken oder brennen.

Hitzepickel entstehen durch übermäßiges Schwitzen und eine Blockade der Schweißdrüsen. Das führt dazu, dass der Schweiß unter der Haut gefangen bleibt. Dadurch entstehen kleine rote Beulen oder Bläschen, die manchmal von Juckreiz, Brennen oder einem prickelnden Gefühl begleitet werden können. Die betroffenen Bereiche sind typischerweise diejenigen, die am stärksten von Schweiß bedeckt sind, wie der Rücken, die Brust, die Leistengegend oder die Falten der Haut.

Hitzepickel können in verschiedenen Formen auftreten, abhängig von der Tiefe der Blockade der Schweißdrüsen. Die häufigsten Formen sind:

  1. Miliaria crystallina: Dies ist die oberflächlichste Form von Hitzepickeln. Es entstehen klare, kleine Bläschen, die wie winzige Tropfen auf der Haut aussehen
  2. Miliaria rubra: Diese Form tritt tiefer in der Haut auf. Es entstehen rote Beulen oder Bläschen, die oft von Juckreiz und Unbehagen begleitet werden.
  3. Miliaria profunda: Diese Form betrifft die tiefsten Schichten der Haut. Es entstehen große, fleischfarbene Beulen, die selten jucken, aber Schmerzen oder ein Brennen verursachen können

Hitzepickel verschwinden normalerweise von selbst, wenn sich die Haut abkühlt und der Schweiß besser verdunsten kann. Es ist wichtig, die betroffenen Bereiche kühl und trocken zu halten, locker sitzende Kleidung zu tragen und übermäßiges Schwitzen zu vermeiden. Bei anhaltenden oder schweren Symptomen kann es ratsam sein, einen Dermatologen oder eine Dermatologin zu konsultieren, um eine angemessene Behandlung zu erhalten.

Bist Du Dir bei Deiner Haut unsicher, ob es sich um Akne, Mallorca-Akne oder Hitzepickel handeln könnte? Dann wende Dich gerne an unsere Hautfachärzt*innen per App. Innerhalb von 24h erhältst Du eine Diagnose und Therapieempfehlung für eine angepasste Behandlung. Die Nutzung der App ist auch im Ausland möglich, das Rezept kannst Du EU-weit einlösen.

Dr. Alice Martin

Verfasst von Dr. Alice Martin

Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic. Sie ist leidenschaftliche Vermittlerin für dermatologische Themen und deshalb bei dermanostic für die Patientenkommunikation zuständig.