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Rosazea - Die Kupferrose

Alles rund um die Hauterkrankung Rosazea.

Rosazea - Die Kupferrose

Gina Wintrich   14.04.2021

Wusstest Du, dass die Rosazea (oder auch Rosacea bzw. Couperose) mit zu den häufigsten Hautkrankheiten gehört? Aber was ist „Rosazea“ überhaupt?

Was genau ist Rosazea?

Die Rosazea, umgangssprachlich Kupferrose, bedeutet „Rosenblütchen“ und ist angelehnt an die dafür typisch auftretende Gesichtsrötung, die durch erhöhte Hautdurchblutung und sichtbar erweiterte Blutgefäße ausgelöst wird. Bei der Rosazea handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben verläuft. Die Veränderungen der Haut treten meist im Gesicht auf und ähneln rein optisch einer Akne. Anders als bei der Akne sind wenig Mitesser vorhanden und die Entstehungsursache ist eine andere.

Wodurch wird Rosazea ausgelöst?

Die Rosazea ist ein komplexer Krankheitsmechanismus. Man geht davon aus, dass es ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren ist, unter anderem eine genetische Veranlagung. Bei vielen Patient*innen liegt außerdem eine verstärkte Besiedelung von Milben (Demodex-Milben) auf der Haut vor. Die kleinen Milben sind zwar auf der Haut jedes Menschen zu finden, das vermehrte Aufkommen bei Rosazea-Patienten scheint allerdings eine Immunreaktion hervorzurufen, welche zu krankhaften Hautentzündungen und Gewebeveränderungen führen kann. Ebenfalls gibt es Anhaltspunkte, dass bei Patient*innen die Rezeptoren des Immunsystems geschädigt sind und durch die Fehlregulation bestimmte Substanzen im Körper über- oder unterproduziert werden, wodurch ebenfalls Entzündungen auftreten können.

Zusätzliche Auslöser

Neben den vermuteten körperlich bedingten Ursachen, gibt es auch einige Faktoren, die die Schübe der Krankheit begünstigen oder die Symptome verstärken. Da bisher leider noch keine Methode zu vollständigen Heilung der Krankheit gefunden wurde, wird Patient*innen empfohlen, die sogenannten "Trigger" zu meiden, um eine Verschlimmerung des Hautzustandes zu vermeiden. Zu diesen Triggern zählen zum Beispiel:

  • Sonne oder Solarienbesuche
  • Stress oder ungesunder Lebensstil
  • Alkohol und Zigaretten
  • Körperliche Anstrengung
  • Heißes Baden
  • Sauna oder Dampfbäder
  • Falsche Kosmetika
  • Starke Temperaturwechsel

Wer ist betroffen?

Am häufigsten von der Krankheit betroffen sind Menschen über dem 30 Lebensjahr, nur in seltenen Fällen tritt die Erkrankung auch bei Kindern auf. Schätzungsweise sind in Deutschland ca. 2-5% der Bevölkerung an Rosazea erkrankt. Außerdem sind hellere Hauttypen häufiger betroffen als dunklere. Frauen sind nur in geringen Ausmaß häufiger betroffen, allerdings tritt bei Männern die Krankheit meist erst später, ca. ab dem 50. Lebensjahr auf.

Vorsicht ist geboten

Gerade zu Beginn nach Ausbruch der Krankheit können die Rötungen flüchtig auftreten und verschwinden schnell wieder. Trotzdem sollte man weiterhin sehr rücksichtsvoll mit seiner Haut umgehen, da der nächste Schub früher oder später ausbrechen wird. Die Krankheit entwickelt sich in der Regel weiter und nach wenigen Monaten bleiben die Rötungen oft dauerhaft bestehen. Also auch, wenn aktuell keine Beschwerden bestehen, sollten Patient*innen ihre Erkrankung im Hinterkopf behalten und achtsam sein, vor allem bezüglich der verschiedenen Trigger.

Schwerer Verlauf

Leider kann die Krankheit auch einen schweren Verlauf annehmen und schlimmere Symptome als Hautrötungen und leichte Entzündungen hervorrufen. Hierbei kann die Erkrankung den Hals, Brust, Rücken oder auch die Kopfhaut betreffen, sowie den Augenbereich. Weitere Kennzeichen können Hautverdickungen, Schwellungen und Vergrößerungen der Talgdrüsen sein. Kritisch ist, dass die Rosazea die Augen betreffen kann und zu Entzündungen von Augenlidrändern und Bindehäuten führen.

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Was zählt nicht zu den Auslösern eines Rosszea-Schubs?

a)
Stress
b)
Falsche Kosmetika
c)
Unangenehme Gerüche
d)
Sonnenlicht

Die verschiedenen Stadien

Die Rosazea ist eine Erkrankung die schubweise verläuft und unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Man unterteilt den Krankheitsverlauf in drei Stadien, welche jeweils unterschiedlich starke Symptome aufweisen. Natürlich variieren die Symptome und das exakte Krankheitsbild jedes Patienten und kann nicht immer klar einem Stadium zugeordnet werden.

Vorstadium:

  • flüchtige Hautrötungen im Gesicht
  • selten auch Rötungen auf Kopfhaut, Brust oder Nacken

1. Stadium:

2. Stadium:

  • Eiterbläschen, Papeln und Pusteln
  • Lymphödem möglich
  • Mögliche Ausbreitung auf Brust, Hals und Kopfhaut

3. Stadium

  • Verstärktes Wachstum von Bindegewebe und Talgdrüsen
  • Knollenbildung (Phyme); meist an Nase, Kinn, Stirn, Ohren und Augenlider

Neben dem klassischen Krankheitsverlauf gibt es auch noch einige Spezialformen der Rosazea , die aber vergleichsweise selten auftreten. Dazu zählt zum Beispiel die Ophthalmorosazea, die zusätzlich die Augen befällt und unbehandelt im schlimmsten Fall zu starken Sehstörungen oder Erblindung führen kann. Bei der Rosazea fulminans treten die typischen Symptome meist sehr verstärkt auf, glücklicherweise klingen die Symptome meist nach wenigen Wochen wieder ab und treten in den meisten Fällen nicht wieder auf. Von diesem Rosazea Typ sind vorwiegend junge Frauen betroffen.

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Behandlung

Oft bringen die typischen Hautveränderungen über einen längeren Zeitraum auch eine psychische Belastung für Patient*innen mit sich. Deshalb ist es gleich aus mehrere Gründen wichtig bei der Hautpflege achtsam zu sein, um Verschlimmerungen oder neue Schübe nicht zu provozieren. Hier möchten wir Dir einige Tipps zum besten Umgang mit der Rosazea-Haut mitgeben:

  • Reinigung: Zwei mal täglich sollte die Haut gereinigt werden. Hier ist es wichtig, darauf Acht zu geben, welchen Reiniger man verwendet. Dieser sollte Rosazea-freundlich sein, keine Seife. Das Gesicht mit sanften, kreisenden Bewegungen reinigen und den Reiniger mit lauwarmem Wasser abspülen. Unbedingt gründlich entfernen, da Überreste die Haut zusätzlich reizen können. Im Anschluss die Haut mit einem sauberen Baumwolltuch trocken tupfen, nicht reiben.
  • Feuchtigkeit: In vielen Fällen führt Rosazea zu verstärkter Hauttrockenheit, hier kann eine Feuchtigkeitscreme Abhilfe leisten. Informiere Dich, welche Creme für Deine Haut geeignet ist und wende Dich bei Unsicherheiten gerne an unser Ärzteteam von dermanostic.
  • Sonnenschutz: Da die Sonne einer der Faktoren ist, die Deine Beschwerden verschlimmern kann, solltest Du täglich Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor  auftragen, auch an bewölkten Tagen.
  • Verzicht auf unnötigen Reize. Waschlappen, Gesichtsschwämme oder Peelings sollten nicht verwendet werden. Generell sollten alle Pflegeprodukte achtsam ausgewählt werden. Wichtig ist hier, dass keine Erdöle darin enthalten sind, da diese die Haut am Atmen hindern.
  • Ernährung: Auch die Ernährung nimmt Einfluss auf die Haut. Eine anti-entzündliche und abwechslungsreiche Ernährung kann hier helfen - viel Obst, Gemüse, Fisch, Vollkornprodukte und Nüsse zum Beispiel. Zu scharfe Gewürze hingegen sollten vermieden werden.
  • Lebensstil: Regelmäßiger Sport (nicht in Übermaßen), Zeiten der Entspannung und erholsamer Schlaf können die Symptome lindern. Die Anwendung von Heilerde kann ebenfalls hilfreich sein.

Darüber hinaus ist auch eine medikamentöse Behandlung möglich und vor allem bei höheren Stadien des Krankheitsverlaufs sehr ratsam. Sprich hier zur richtigen Behandlung gerne mit einem unserer Ärzt*innen.

Wenn Du mehr darüber erfahren willst, was du gegen Akne und Hautunreinheiten unternehmen kannst, legen wir Dir das von unseren beiden Ärztinnen und Mitgründerinnen Dr. med Alice Martin und Dr. med Estefanía Lang verfasste Buch "Natürlich frei von Akne" sehr ans Herz. Über diesen Link kannst Du dir ein Exemplar sichern!

Wenn Du weitere Fragen hast, wende Dich gerne über unsere App, oder unsere Social Media Seiten an uns!

Gina Wintrich

Verfasst von Gina Wintrich