Inhalt
Definition: Was ist Kortison?
Ursache: Wann wird Kortison verschrieben?
Struktur (Bild) und Stoffklasse:: Zu welcher Stoffklasse gehört Kortison?
Wirkmechanismus: Wie wirkt Kortison?
Nebenwirkungen: Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
Kontraindikationen: Für wen ist Kortison nicht geeignet?
Anwendung und Dosierung: Wie wird Kortison angewendet?
Wichtige Hinweise & Gut zu wissen: Das gilt es zu beachten
Ähnliche Wirkstoffe:
Kortison
Auch bekannt als: Cortison, Cortisol, Kortison-Präparat
Einsatz bei: Nagelpsoriais (Schuppenflechte der Nägel) Atopische Dermatitis (Neurodermitis)Exsikkationsekzem (Austrocknungsekzem)Pityriasis versicolor (Kleienpilzflechte)Allergisches Kontaktekzem (allergische Kontaktdermatitis)Dyshidrotisches Ekzem Urtikaria (Nesselsucht)Lichen ruber planus (Knötchenflechte)Irritativ-toxische Dermatitis (toxische Kontaktdermatitis)Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte)Nummuläres Ekzem Seborrhoisches EkzemHandekzem
Stoffklasse: Glukokortikoid / Kortikosteroid
Inhalt
Definition: Was ist Kortison?
Ursache: Wann wird Kortison verschrieben?
Struktur (Bild) und Stoffklasse:: Zu welcher Stoffklasse gehört Kortison?
Wirkmechanismus: Wie wirkt Kortison?
Nebenwirkungen: Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
Kontraindikationen: Für wen ist Kortison nicht geeignet?
Anwendung und Dosierung: Wie wird Kortison angewendet?
Wichtige Hinweise & Gut zu wissen: Das gilt es zu beachten
Ähnliche Wirkstoffe:
Definition
Was ist Kortison?
Als Kortison-Präparate werden alle Medikamente zusammengefasst, die die Wirkungen der körpereigenen Hormone Kortisol (auch Cortisol oder Hydrocortison) und deren Vorstufe Kortison (auch Cortison) nachahmen.
Zu Kortisonpräparaten gehören: Hydrokortison, Triamcinolon, Deflazacort, Prednison, Prednisolon, Methylprednisolon, Fluocortolon, Betamethason, Dexamethason und Cloprednol.
Die Namen Kortisol und Kortison leiten sich von dem lateinischen Begriff cortex („Rinde“) ab, da diese körpereigenen Hormone der äußeren Schicht der Nebenniere entstammen. Auch die wissenschaftliche Bezeichnung für die Kortison-Präparate, Glukokortikoide oder Kortikosteroide, stammt daher.
Fast alle Kortisonpräparate sind verschreibungspflichtig und auf Rezept in Apotheken erhältlich.
Ursache
Wann wird Kortison verschrieben?
In erster Linie wird es gegen Über- und Fehlreaktionen des Immunsystems sowie gegen Entzündungen und Schwellungen eingesetzt. Dazu gehören Erkrankungen wie Rheuma, Allergien, Multiple Sklerose, Asthma, chronische Polyarthritis, entzündliche Hauterkrankungen, wie
- Ekzem: Nummuläres Ekzem, Seborrhoisches Ekzem, Hand- und Fußekzem, Dyshidrosiformes Ekzem, Exsikkationsekzem(Austrocknungsekzem)
- Atopische Dermatitis (Neurodermitis)
- Kontaktdermatitis
- Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte)
- Nagelpsoriasis
- Urticaria (Nesselsucht)
- Lichen ruber planus (Knötchenflechte),
Lungen-, Nieren,- und Lebererkrankungen sowie chronische Darmentzündungen (z.B. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa).
Struktur (Bild) und Stoffklasse:
Zu welcher Stoffklasse gehört Kortison?
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Es gibt unterschiedliche Kortisonpräparate. Hier ist Prednisolon (Klasse I) abgebildet.
Auf der Haut angewendete Kortisonpräparate werden nach ihrer Stärke in Wirkstoffklassen eingeteilt.
Klasse I: Schwach wirksam
- Hydrocortisonacetat (Dermacalm-d®, Sanadermil®)
- Prednisolonacetat (z.B. Imacort®)
Klasse II: Mittelstark wirksam
- Clobetasonbutyrat (Emovate®)
- Desonid (Locapred®, ausser Handel)
- Dexamethasonacetat (z.B. Doxiproct® Plus)
- Flumetasonpivalat (Locacorten®, außer Handel)
- Fluprednidenacetat (Decoderm® bivalent)
- Hydrocortisonbutyrat (Locoid®)
- Triamcinolonacetonid (z.B. Pevisone®)
Klasse III: Stark wirksam
- Betamethasonvalerat (z.B. Betnovate®)
- Desoximetason (ausser Handel)
- Diflucortolonvalerat (Travocort®)
- Fluocinolonacetonid (Synalar®)
- Fluocinonid (Topsym®)
- Fluticasonpropionat (Cutivate®)
- Halometason (Sicorten® plus)
- Methylprednisolonaceponat (Advantan®)
- Mometasonfuroat (Elocom®)
- Prednicarbat (Prednicutan®)
Klasse IV: Sehr stark wirksam
- Clobetasolpropionat (Dermovate®)
- Halcinonid (Betacorton®, außer Handel)
Wirkmechanismus
Wie wirkt Kortison?
Kortisonpräparate sind Steroide aus der Hormongruppe der Glukokortikoide.
Alle Glukokortikoide, wirken antientzündlich (antiinflammatorisch), antiallergisch und juckreizlindernd.Sie hemmen Entzündungen, indem sie die Funktion von Immunzellen und Botenstoffen unterdrücken und so die Ausbreitung der Entzündung verhindern
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:
- Lokale Hautreaktionen wie beispielsweise Brennen, Schmerzen, Juckreiz, Reizungen, Rötungen
- Überempfindlichkeitsreaktionen, Kontaktallergie
- Infektionskrankheiten aufgrund der immunschwächenden Effekte
- Rückfall („Rebound“) nach zu schnellem Absetzen
Bei einer unsachgemäßen Anwendung (z.B. Überdosierung oder zu lange Anwendungsdauer) kann die Haut geschädigt werden. Mögliche Folgen sind zum Beispiel: eine Verdünnung der Haut (Hautatrophie), Hautstreifen (Striae distensae), Pigmentierungsstörungen, eine verstärkte Behaarung (Hypertrichose), Steroidakne und eine Erweiterung kleiner Blutgefäße (Teleangiektasien).
Zudem besteht das Risiko für systemische Kortisonnebenwirkungen. Dazu gehören zum Beispiel erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte, Wassereinlagerungen im Gewebe, Osteoporose, Muskelschwäche, Wundheilungsstörungen und eine erhöhtes Infektionsrisiko. Dies gilt aber insbesondere bei einer längerfristigen Tablettentherapie.
Kontraindikationen
Für wen ist Kortison nicht geeignet?
Zu den Kontraindikationen gehören unter anderem:
- Überempfindlichkeit
- Rosazea
- Periorale Dermatitis
- Akne
- Juckreiz ohne Entzündung
- Hautgeschwüre
- Virusinfektionen, z.B. eine Herpesinfektion, Gürtelrose
- Bakterielle Hautinfektionen (als Monotherapie)
- Hautpilzinfekionen (als Monotherapie)
Generell gilt: Ist das Immunsystem vorbelastet, darf Kortison nicht angewendet werden. Das Immunsystem sollte dann durch Antibiotika oder andere Medikamente unterstützt werden.
Anwendung und Dosierung
Wie wird Kortison angewendet?
Die Anwendung von Kortison variiert je nach Präparat und nach Anwendungsgrund. Hydrocortison zur Immunsuppression wird zum Beispiel oral (als Tablette) eingenommen oder intravenös (über die Venen) verabreicht. Zur entzündungshemmenden Wirkung (z.B. bei Ekzemen) wird Kortison als Salbe/Creme auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen.
Wichtige Hinweise & Gut zu wissen
Das gilt es zu beachten
Die Hilfsstoffe in Kortisoncremes oder -salben können bei einer Anwendung im Intimbereich die Sicherheit von Latexkondomen beeinträchtigen.
Das Verwenden von Verbänden, Pflastern oder Windeln kann die Aufnahme des Kortisons in den Körper erhöhen.
Ähnliche Wirkstoffe:
- Kortison / Kortisol (Hydrokortison)
- Triamcinolon
- Deflazacort
- Prednison
- Prednisolon
- Methylprednisolon
- Fluocortolon
- Betamethason
- Dexamethason
- Cloprednol
Literatur und Einzelnachweise
- Altmeyer, P.:
Glukokortikosteroide. (2023) | Abgerufen am 21. August 2023 von www.altmeyers.org - DocCheck:
Glukokotikoid (2023) | Abgerufen am 21. August 2023 von flexikon.doccheck.com - Pharmawiki:
Topische Glucocorticoide: Dermokortikoide (2023) | Abgerufen am 21. August 2023 von www.pharmawiki.ch