Das Handekzem gilt als die Berufskrankheit Nr. 1 in Deutschland.
Gina Wintrich 26.01.2023
Handekzeme zählen zu den häufigsten Hautkrankheiten überhaupt: Bis zu 10% aller Erwachsenen sind jährlich mindestens einmal davon betroffen. Bei jedem Menschen sieht das Erscheinungsbild anders aus - allen gemein sind jedoch ein quälender Juckreiz, Schmerzen und Rötungen. Besonders häufig betroffen sind Menschen, die viel und regelmäßig mit ihren Händen arbeiten. Doch was hilft wirklich bei einem Handekzem?
Bei einem Handekzem handelt es sich um eine Entzündung der Haut an den Händen. Diese ist nicht ansteckend. Häufig beginnt es mit rissigen trockenen Händen, diese können sich ab einem gewissen Punkt zusätzlich entzünden - dann spricht man von einem Ekzem.
Die Symptome können sehr unterschiedlich ausfallen. Während es bei einer Person zu Hautschuppungen, Rissen und Entzündungen kommt, kommt es bei der anderen zu Verhornungen, juckenden Bläschen oder nässenden Stellen. Meist gehen mit den genannten Symptomen ein starker Juckreiz, Rötungen und manchmal auch Schmerzen einher.
Menschen, die beruflich oder in ihrer Freizeit mit ihren Händen arbeiten und diese dadurch belasten, sind besonders häufig betroffen. Dazu zählen zum Beispiel folgende Berufsgruppen:
Das Handekzem gilt als Deutschlands Berufskrankheit Nummer 1, da 50% aller Fälle von Handekzemen berufsbedingt entstanden sind. Bei ca. 5-8% aller Handekzeme ist sogar eine Berufsunfähigkeit die Folge. Und trotz dieser erschreckenden Zahlen begeben sich nur etwa ein Drittel aller Betroffenen in ärztliche Behandlung. Daher möchten wir mit diesem Beitrag auf die Dringlichkeit einer Behandlung aufmerksam machen.
Wenn Dir die genannten Symptome bekannt vorkommen und du auch beruflich viel mit deinen Händen arbeitest, dann kannst Du Dich direkt an unsere Hautfachärzt*innen wenden. Fülle einfach einen Fragebogen aus und schicke drei Fotos der entsprechenden Hautstelle. Dann erhälst Du innerhalb von 24 Stunden eine Diagnose, eine Therapieempfehlung und ein Rezept. Hier kommst Du direkt zu unserer App.
Es gibt sehr viele mögliche Auslöser, die eine Entzündung der Hände hervorrufen können. Meistens ist es auch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die sich gegenseitig noch weiter verstärken. Je nach Form des Ekzems unterscheidet sich auch die Ursache.
Insgesamt kann man jedoch sagen, dass bei jeder Form eine geschädigte Hautbarriere mitverantwortlich ist: eine gesunde Hautbarriere schützt unsere Haut und somit unseren Körper vor dem Eindringen von Schadstoffen, Bakterien und Viren. Ist diese jedoch geschädigt so ist es Schadstoffen, Allergenen und Co. ein Leichtes, in die Haut einzudringen und dort eine Entzündung auszulösen.
Schäden der Hautbarriere entstehen zum Beispiel durch zu häufige oder falsche Reinigung, häufigem Kontakt mit Wasser oder mit reizenden Substanzen, wie Reinigungsmitteln, Kontakt mit Säuren oder Laugen oder auch regelmäßigen mechanischen Reizen der Haut.
Menschen, die generell zu Allergien neigen, sind häufiger betroffen. Genauso wie Personen mit sehr trockener Haut - auch diese tendieren eher dazu Handekzeme zu entwickeln, als Personen mit gut hydrierter Haut.
Gerade während der Pandemie gehört für uns das regelmäßige Händewaschen und die Anwendung von Seife und Desinfektionsmittel zum Alltag. Doch das, was unser Infektionsrisiko senkt, schadet unserer Haut enorm, trocknet diese aus und erhöht das Risiko eines Handekzems. Auch die niedrige Luftfeuchtigkeit während der kalten Jahreszeit kann sich negativ auswirken.Welche Formen unterscheiden wir bei einem Handekzem?
Unterteilung nach Ursache des Ekzems:
Unterteilung nach dem zeitlichen Krankheitsverlauf:
Unterteilung nach dem Erscheinungsbild:
In den Handflächen kommt es meist zu rissigen Verhornungen oder Schuppungen. Zwischen den Fingern hingegen bilden sich häufig Bläschen, da dort ein feuchteres Milieu herrscht und eine ständige Reibung vorliegt.
Was hilft bei einem Handekzem?
Das Wichtigste bei der Behandlung eines Handekzems ist der Wiederaufbau der Hautbarriere, sodass diese die Haut und den Körper wieder entsprechend schützen kann. Dazu ist die richtige Pflege essenziell. Es gibt ein paar Punkte, die man als grobe Richtlinien auf jeden Hauttyp anwenden kann, um seine Haut zu schützen.
Mehr zur individuellen Pflege je nach Hauttyp zum Aufbau der Hautbarriere kannst Du in unserem Blogbeitrag zum Thema Hautpflege im Winter nachlesen. Vor allem im Winter treten vermehrt Ekzeme auf.
Darüber hinaus ist es natürlich unumgänglich, der Ursache der Entzündung auf den Grund zu gehen und diese zu behandeln. Handelt es sich zum Beispiel um ein allergisches Kontaktekzem, kann es oft schon hilfreich sein, bei der Arbeit mit den entsprechenden Stoffen Schutzhandschuhe zu tragen, um den direkten Kontakt mit den Schadstoffen zu vermeiden.
Bei schwereren Fällen ist häufig eine zusätzliche Therapie nötig. Dazu können Ärzt*innen zum Beispiel kortisonhaltige Cremes verschreiben. Diese sollten jedoch nicht über einen allzu langen Zeitraum angewandt werden, sondern eignen sich lediglich zur akuten Behandlung eines Ekzems.
Weiter gibt es die Möglichkeit von Lichttherapien oder einer medikamentösen Behandlung zur inneren Anwendung. Auch Immunmodulatoren können angewandt werden. Diese Therapien sollten jedoch nur bei schwereren Fällen und nach ausführlicher Absprache mit einem Facharzt oder einer Fachärztin durchgeführt werden.
Trockene Haut ist in vielen Fällen eine von vielen Ursachen eines Ekzems, egal an welcher Stelle dieses auftritt. Jedoch spricht man bei "nur" trockener Haut noch nicht von einem Ekzem. Bei einem Ekzem kommen die bereits genannten Symptome wie Entzündungen, Schuppen, Risse oder Bläschen auf der Haut noch hinzu. Häufig ist es ein fließender Übergang, weshalb die beiden Erscheinungsbilder nicht klar voneinander getrennt werden können.
Hast du die Vermutung, dass es sich bei Deiner Hautveränderung um ein Handekzem handeln könnte? Dann kannst Du Dich direkt per App an unsere Hautfachärzt*innen wenden. Fülle einfach einen Fragebogen aus und schicke drei Fotos der entsprechenden Hautstelle. Dann erhälst Du innerhalb von 24 Stunden eine Diagnose, eine Therapieempfehlung und ein Rezept.
Verfasst von Gina Wintrich