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Periorale Dermatitis – Ursache, Symptome und Behandlung

Wir erklären, was es mit der Mundrose (oder auch Stewardessen-Krankheit) auf sich hat.

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Dr. Alice Martin 17.10.2025

Stewardessen – man denkt an jung, weiblich und top gestylt. Nicht unbedingt an einen Ausschlag im Gesicht. Ironischerweise wird die Hautkrankheit periorale umgangssprachlich auch als Stewardessen-Krankheit bezeichnet. Was dahinter steckt, erfährst Du hier!

Was ist Periorale Dermatitis?

Rote Stellen und Pickel um den Mund herum sind während der COVID-19-Pandemie und dem ständigen Tragen von Masken keine Seltenheit. Häufig handelt es sich dabei um eine periorale Dermatitis, einen entzündlichen Hautausschlag, der meist im Gesicht auftritt. Der Ausbruch beginnt meist im Bereich um den Mund und das Kinn und kann sich von dort weiter über das Gesicht ausbreiten. Es kommt zu Rötungen und kleinen Pickelchen. Nur in schweren Fällen breitet sich der Ausschlag weiter auf den Hals aus.

Pickel im Gesicht können an Akne erinnern. Tatsächlich ähneln sich die beiden Erkrankungen optisch. Auch Rosacea kann der perioralen Dermatitis ähnlichsehen. Erst bei genauer Betrachtung erkennt eine Fachkraft die Unterschiede.

Auch der Begriff "Mundrose" ist ein Synonym für die periorale Dermatitis. Der Begriff lässt sich darauf zurückführen, wie die Krankheit optisch in Erscheinung tritt. Die rötlichen Hautveränderungen treten, wie bereits erwähnt, in der Regel zunächst um den Mund herum auf.

Die Krankheit ist ungefährlich und nicht ansteckend. Dennoch kann der Ausschlag unangenehm sein und vor allem aus optischen Gründen als störend empfunden werden.nBei einigen Patient:innen kann die Krankheit so leider auch eine psychische Belastung auslösen.

Warum der Name „Stewardessen-Krankheit“? In Industrieländern wie Deutschland leiden etwa 1 % der Bevölkerung an perioraler Dermatitis. Am häufigsten betroffen sind Frauen im Alter von 20 bis 45 Jahren. Kinder und Männer sind seltener betroffen – daher spielt der Begriff auf die überwiegend jungen Frauen an, die häufig erkranken.

Wie erkenne ich Periorale Dermatitis?

´Wie bereits erwähnt, tritt der Ausschlag vor allem im Mund- und Kinnbereich auf. Erste Anzeichen für die Krankheit sind kleine rote Pickel, die sich in dieser Zone ausbreiten und sich über einen relativ kurzen Zeitraum bereits stark vermehren.

Während des Krankheitsverlaufs können zusätzlich folgende Symptome auftreten:

  • Starker Juckreiz, bzw. brennendes Gefühl an den betroffenen Hautstellen
  • Teils eitrige, rote Knötchen und Papeln
  • Schuppige Haut
  • Spannungsgefühl auf der Haut

Wenn diese Symptome auf Deinen Ausschlag zutreffen, solltest Du möglichst schnell handeln: Passe Deine Hautpflege an oder beginne eine medizinische Behandlung. Falsch gewählte Pflege kann das Problem verschlimmern und zu einer Ausbreitung des Ausschlags auf Wangen, Augenpartie und Hals führen. Da eine dermatologische Diagnose oft schon anhand einer Blickdiagnose und einiger Anamnesefragen gestellt werden kann, kannst Du die Behandlung auch bequem über die dermanostic-App starten: Einfach drei Fotos machen, den Fragebogen ausfüllen – und innerhalb von 24 Stunden erhältst Du Deinen Arztbrief mit einer individuellen Therapieempfehlung.

Woher kommt die Periorale Dermatitis?

“Aber warum habe ich jetzt diesen Ausschlag im Gesicht? Ich pflege meine Haut doch immer gut und regelmäßig!“
Diese Frage stellen sich viele Patient:innen mit perioraler Dermatitis. Leider gibt es keine einfache, eindeutige Antwort darauf.

Die genaue Ursache der perioralen Dermatitis ist bisher nicht abschließend geklärt. Vermutet wird ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Eine der Hauptursachen ist eine Überpflegung der Haut: Häufiges Verwenden von Pflegeprodukten oder Kosmetika kann die Hautbarriere schädigen. Deshalb können selbst Menschen mit einer scheinbar sehr ausgeprägten Pflegeroutine betroffen sein.

Weitere mögliche Auslöser, die einen Ausbruch der Krankheit begünstigen, können sein:

Es wird außerdem vermutet, dass die entzündlichen Knötchen im Zusammenhang mit psychischen Belastungen wie Stress stehen. Viele Hautkrankheiten können stark durch die Psyche beeinflusst werden.

Was hilft schnell gegen Periorale Dermatitis?

"Weniger ist mehr!" Das hört man häufig, doch hier ist es tatsächlich auch der erste Schritt zur Behandlung des Ausschlags im Gesicht, die sogenannte Nulltherapie. Das heißt auf jegliche Pflege- und Kosmetikprodukte zu verzichten. Die Nulltherapie wird in der Regel etwa 12 Wochen durchgeführt. Begleitend kann ein mildes Produkt verwendet werden, das die Hautfachärzt:innen verschreiben können. Zwar zeigt sich in den meisten Fällen schon nach wenigen Wochen eine Besserung, allerdings sollte die Behandlung nicht frühzeitig abgebrochen werden, da es sonst zu einem erneuten Ausbruch kommen kann.

Es ist besonders wichtig, dass Du auf Produkte wie kortisonhaltige Cremes, Parfüms, seifenhaltige Waschmittel und fluoridhaltige Zahnpasta verzichtest, da diese einen erneuten Schub der Krankheit auslösen können. Die Haut sollte während der Nulltherapie lediglich mit lauwarmem Wasser gereinigt werden.

Ist die Nulltherapie nicht ausreichend, können Fachärzt:innen für Dermatologie zusätzlich Medikamente verschreiben. Hier gibt es verschiedene Produkte, aber auch Antibiotika, die eingesetzt werden können. Welches Medikament für Deine individuelle Behandlung das richtige ist, gilt es dann gezielt abzuklären.

Dr. Alice Martin

Verfasst von Dr. Alice Martin

Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic. Sie ist leidenschaftliche Vermittlerin für dermatologische Themen und deshalb bei dermanostic für die Patientenkommunikation zuständig. 

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