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Kosmetikbehandlungen im Überblick: Chemische Peelings, Microneedling & Radiofrequenz

Akne, Narben, Falten & Co: Welche Kosmetikbehandlung hilft bei welchem Hautproblem?

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Lisa Henkel 02.12.2022

Langweilige Kosmetikbehandlungen waren gestern. Mit Säuren (chemische Peelings), Nadeln (Microneedling) oder Strom (Radiofrequenz) können beeindruckende Ergebnisse erzielt werden, wenn andere Therapien ausgeschöpft wurden. Ob (Akne-)Narben**, **Pigmentflecken, Falten oder schlaffe Haut – Kosmetikbehandlungen können so einiges.

Unterschätzte Wirkung: Was können Kosmetikbehandlungen?

Kosmetikbehandlungen dienen keinesfalls nur der Entspannung und Wohltat der Haut – ganz im Gegenteil kann die ein oder andere Kosmetikbehandlung alles andere als angenehm sein. Die Belohnung dafür sind allerdings sehenswerte Ergebnisse, die mit medizinischen Wirkstoffen in Form von Cremes oder Salben nicht immer möglich wären/sind. Kosmetikbehandlungen können einerseits die Therapie von Hautproblemen oder -erkrankungen, z.B. Akne, unterstützen, indem sie begleitend zu einer medizinischen Therapie durchgeführt werden. Auf der anderen Seite stellen Kosmetikbehandlungen auch eine effektive Behandlungsmethode für einige Hauterscheinungen dar, die sich nicht mit reinen Pflegemaßnahmen oder medizinischen Cremes, Salben & Co. behandeln lassen. Dabei handelt es sich häufig um strukturelle oder tiefe(re) Hautveränderungen, die schlicht und einfach nicht von topischen Mitteln erreicht werden können, weil diese nicht tief genug in die Haut gelangen. Typische Hauterscheinungen dieser Art sind Narben (vor allem Aknenarben), Pigmentflecken, Dehnungsstreifen oder Falten.

Chemische Peelings: Was steckt hinter der Kosmetikbehandlung und für wen ist sie geeignet?

Chemische Peelings können vielseitig bei verschiedensten Hauterscheinungen, -problemen und -erkrankungen eingesetzt werden. Die Auswahl der geeigneten Peelingsubstanz (AHA, BHA, Phenol etc.), Konzentration, pH-Wert und Anwendungsmethode ist entscheidend. In niedriger Konzentration können einige Säuren (z.B. Salicylsäure oder Glykolsäure) in der täglichen Hautpflege verwendet werden und – ganz ohne Nebenwirkungen – zu einem reinen, glatten und ebenmäßigen Hautbild beitragen. Dabei wirken die Säuren lediglich oberflächlich und helfen u. a. dabei, abgestorbene Hautschuppen abzutragen. Bestimmte Säuren, z.B. Trichloridessig (TCA) oder Phenol, sind wiederum in der Lage, tief in die Haut einzudringen. Sie kommen deshalb ausschließlich im Rahmen kosmetischer/dermatologischer Behandlungen zum Einsatz. Dank ihrer Fähigkeit, tiefe Hautschichten zu erreichen, eignen sich solch intensive Peelings zur Behandlung von Narben (z.B. Aknenarben), Pickelmalen und Pigmentierungen. Auch feine Fältchen können gemildert werden. Dafür müssen allerdings Hautreaktionen nach der Behandlung in Kauf genommen werden. Vorübergehende Rötungen, Schwellungen und Schuppungen sind nicht gänzlich vermeidbar und können je nach Intensität des Peelings und individueller Verträglichkeit unterschiedlich stark ausfallen und bis zu mehreren Tagen andauern. Auch wenn bereits nach einer Behandlung sichtbare Ergebnisse zu erwarten sind, können je nach zu behandelndem Hautproblem, Ausgangszustand und Behandlungsziel wiederholte Behandlungen notwendig oder sinnvoll sein.

Fazit: Das Anwendungsgebiet chemischer Peelings ist riesig und bietet für fast jedes Hautproblem eine Lösung. Das Spektrum reicht von Hautpflegeprodukten für den täglichen Gebrauch über sanfte Peelingbehandlungen für einen kurzfristigen „Glow“ bis hin zu intensiven und stark hauterneuernden Peelingbehandlungen. Ob (!) und welche Art von chemischem Peeling für Deine Haut bzw. Dein Hautproblem geeignet ist, kann ein*e Hautfachärzt*in beurteilen.

Chemische Peelings können zu einer Verbesserung des Hautbildes führen bei …

Microneedling: Was steckt hinter der Kosmetikbehandlung und für wen ist sie geeignet?

Beim Microneedling werden der Haut mithilfe spezieller Geräte/Tools mit vielen dünnen Nadeln zielgerichtet kleine Verletzungen zugeführt. Das Ziel der Behandlung ist, durch die Erzeugung vieler punktueller Verletzungen die Wundheilung und Kollagenproduktion der Haut anzuregen. Im Verlauf der Heilung und gesteigerten Hautregeneration über mehrere Wochen bis Monate können tief sitzende Hauterscheinungen wie Narben oder Pigmentierungen verblassen oder gar verschwinden. Neben der gezielten Behandlung einzelner Areale (z.B. einer Narbe), kann Microneedling auch im gesamten Gesicht oder an anderen Körperstellen durchgeführt werden. Die Behandlung des Gesichts führt zu einem glatteren, feineren und ebenmäßigeren Hautbild und kommt häufig bei hartnäckigen Pickelmalen und grobporiger Haut zum Einsatz. Darüber hinaus kann Microneedling einen straffenden Effekt auf schlaffe Haut haben und leichte Fältchen mindern. Anhand der Auswahl der Nadeldicke und -tiefe wird die Behandlung individuell auf die Haut bzw. das Hautproblem zugeschnitten. Eine Microneedling-Behandlung mit dünnen, feinen Nadeln zur Verbesserung des gesamten Hautbildes im Gesicht kann zwar als unangenehm empfunden werden, erfordert aber dementsprechend auch oft keine betäubenden Maßnahmen. Tiefe(re) Microneedling-Behandlungen werden ausschließlich nach Auftrag betäubender Cremes durchgeführt und sind dann ebenfalls weitgehend schmerzlos. Auch wenn bereits nach einer Behandlung sichtbare Ergebnisse zu erwarten sind, können je nach zu behandelndem Hautproblem, Ausgangszustand und Behandlungsziel wiederholte Behandlungen notwendig oder sinnvoll sein. Die Hautreaktion nach der Behandlung richtet sich nach der Intensität und dem individuellen Ansprechen. Auch hier gilt, dass vorübergehende Rötungen und Schwellungen nicht vollständig vermeidbar sind. Es kann sein, dass die Haut sich bereits am nächsten Tag größtenteils erholt hat. Nach tieferen Behandlungen können die Hauterscheinungen jedoch auch mehrere Tage andauern. Im Rahmen der Wundheilung können zeitversetzt, also verzögert, auch Wundkrusten auftreten.

Wichtig: Das Resultat einer Microneedling-Behandlung zeigt sich erst nach Wochen bis Monaten, wenn sich die Haut einmal vollständig regeneriert hat. Zur Erinnerung: Ein kompletter Hautzyklus dauert ca. 30 Tage.

Microneedling kann zu einer Verbesserung des Hautbildes führen bei …

Radiofrequenz: Was steckt hinter der Kosmetikbehandlung und für wen ist sie geeignet?

Radiofrequenz-Behandlungen erfreuen sich seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Das vordergründige Ziel von Radiofrequenz-Behandlungen ist die Hautstraffung. Die Behandlung wird mithilfe eines speziellen Geräts durchgeführt, das über die zu behandelnden Hautareale geführt wird. Das Gerät erzeugt einen Strom, den Radiofrequenz-Strom, der in der Haut Wärme erzeugt und dadurch die Kollagensynthese anregt. Während der Behandlung wird dementsprechend ein möglicherweise unangenehmes, aber nicht schmerzhaftes Wärme- oder Hitzegefühl in der Haut wahrgenommen. Radiofrequenz-Behandlungen können (nahezu) am ganzen Körper durchgeführt werden. Typische Anwendungsbereiche sind das Gesicht, der Hals und die Oberarme („Winkearme“). Im Gegensatz zu chemischen Peelings oder Microneedling sind die Hautreaktionen nach der Behandlung mild und nur von kurzer Dauer. Rötungen und Schwellungen sind kurzzeitig möglich, es kommt allerdings nicht zur Schuppung oder Schälung der Haut. Auf der anderen Seite ist nach einer einmaligen Radiofrequenz-Behandlung nicht mit sichtbaren oder drastischen Hautveränderungen zu rechnen. Nach einigen Wochen bis Monaten kommt es typischerweise zu einem pralleren Hautgefühl, für eine sichtbare Hautstraffung ist jedoch nicht selten eine oder mehrere weitere Behandlungen notwendig – in Abhängigkeit vom Ausgangszustand und gewünschten Ergebnis. Neben der hier beschriebenen nicht-invasiven Behandlung mit Radiofrequenz existieren auch minimalinvasive Methoden unter Einsatz von dünnen Nadeln, mit denen der Radiofrequenzimpuls direkt unter bzw. in der Haut erzeugt wird. Diese Behandlungsmethode verspricht noch schnellere Ergebnisse in weniger Behandlungssitzungen. Ein weiterer Einsatz von Radiofrequenz ist in Kombination mit einer Microneedling-Behandlung (s. o.).

Wichtig: Für eine sichtbare Hautstraffung sind meist mehrere Radiofrequenz-Behandlungen – und vor allem Geduld – notwendig. Die Ergebnisse zeigen sich erst nach Wochen bis Monaten. Es ist außerdem zu beachten, dass nicht-invasive Kosmetikbehandlungen grundsätzlich niemals die gleichen Ergebnisse liefern können wie minimalinvasive Faltenbehandlungen mit Botox oder ein operatives Facelifting.

Radiofrequenz kann zu einer Verbesserung des Hautbildes führen bei …

Was Du vor und nach Kosmetikbehandlungen beachten musst

Bei vielen Kosmetikbehandlungen ist auch die Vor- und Nachbehandlung nicht zu unterschätzen. Gerade vor/nach intensiven Behandlungen, z.B. Microneedling, ist der richtige Umgang mit der Haut extrem wichtig, um die Heilung der Haut und das Erzielen der gewünschten Ergebnisse zu gewährleisten. Bei einigen Kosmetikbehandlungen wird daher die Hautpflege vor und nach der Behandlung angepasst. Chemische Peelings oder Kosmetikprodukte mit Retinoiden (z.B. Retinol) sind vor und nach vielen Behandlungen vorübergehend verboten. Stattdessen kommen beruhigende und heilungsfördernde Cremes oder Salben, die auf reizende Inhaltsstoffe (z.B. Parfüm) verzichten, zum Einsatz. Auch die Rasur oder Enthaarung der zu behandelnden Hautstelle ist unmittelbar vor und nach der Behandlung zu unterlassen. Nach allen Kosmetikbehandlungen sollte täglich hoher Sonnenschutz (LSF 50) angewendet und im besten Fall stärkere UV-Strahlung gänzlich vermieden werden. Solariumbesuche sind dringend untersagt. Auch ein Verzicht auf Sauna- und Schwimmbadbesuche wird je nach stattgefundener Behandlung empfohlen. Dein*e Behandler*in wird Dich, entsprechend Deiner individuellen Behandlung, über alle zu beachtenden Maßnahmen aufklären.

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Lisa Henkel

Verfasst von Lisa Henkel