Auch bekannt als: Zeckenbiss
ICD-Code: Zeckenstich
Bei Wald- oder Wiesenaufenthalt kann sich schnell eine Zecke in der Haut festsetzen. Hierdurch können zwei gefährliche Krankheiten übertragen werden: Die Krankheit Borreliose und eine Frühsommermeningoenzephalitis (FSME), welche beide therapiebedürftig sind. In unserer digitalen Hautarztpraxis bei dermanostic behandeln unsere Hautärzt*innen täglich viele Patient*innen mit einem Zeckenstich per App.
Prinzipiell können Zecken überall leben, nicht nur im Wald oder auf großen Wiesen. Sie leben auch im Gebüsch, am Wegesrand und in Bach Nähe. Die Gefahr von einem Zeckenstich besteht vor allem von Frühjahr bis Spätherbst.
Als Risikogebiete in Deutschland gelten Gebiete wie Bayern und Baden-Württemberg. Auch in Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Mittelhessen, im Süden Hessens, in Sachsen und Thüringen gibt es einige Fälle von FSME-übertragenden Zecken. Das erste Risikogebiet in Norddeutschland ist der Landkreis Emsland in Niedersachsen.
Risikogebiet heißt nicht, dass man Naturaufenthalte vermeiden sollte, sondern dass vorbeugende Maßnahmen, v.a. bei Kindern, getroffen werden sollten. Außerdem sind nicht alle Zecken Krankheitsüberträger. Eine Infektion ist möglich, aber nicht immer wahrscheinlich.
Mehr zu diesem Thema erfährst Du auf unseren Blog Der Zeckenbiss.
Zuerst sieht man nur einen schwarzen Punkt in der Haut, der sich vergrößert. Es handelt sich dabei um eine Zecke, die Blut saugt und dadurch wächst.
Warum ist das Absuchen nach Zecken wichtig? Je länger die Zecke in der Haut verbleibt, desto höher ist das Risiko für eine Infektion, weshalb sie schnellstmöglich entfernt werden sollte. Bevorzugte Stellen für Zeckenbisse sind die Beine und Knöchel, aber auch die Arme, Achselhöhle, der Bauch, Rücken oder Kopf können betroffen sein. Zecken setzen sich auch gerne an warmen Hautstellen fest, z.B. am Haaransatz.
Spricht man bei Zecken von einem Zeckenbiss oder Zeckenstich? Diese Frage lässt sich folgendermaßen beantworten: Die Zecke durchdringt mit ihrem Mundwerkzeug die Haut ein und schiebt ihren Stechapparat in die Wunde. Durch die Widerhaken im Stechapparat sitzen sie meistens fest - sie bohren sich allerdings nur oberflächlich in die Haut ein und saugen das Blut aus der Wunde. Daher wird der Vorgang häufig "Zeckenbiss" genannt. Richtig wird es aber Zeckenstich genannt.
Wird die Lyme-Borreliose durch einen Zeckenstich übertragen, passiert dies erst, wenn ausreichend Blutkontakt erfolgt ist. Die in den Zecken möglicherweise enthaltenen Borrelien (bestimmte bakterielle Erreger) treten innerhalb von 24h in den Menschen über.
Oft fallen Zecken von alleine ab, wenn sich diese mit Blut vollgesogen haben. Teils haben die Betroffenen gar keine Symptome. Tage nach dem Zeckenstich können Hautveränderungen (Rötungen), Juckreiz oder Schwellungen auftreten.
Wende Dich gerne an unsere Hautärzt*innen in unserer dermanostic App, falls Du an einem der oben genannten Symptome leidest, hier erhältst Du einen individuellen Pflegeplan mit Empfehlungen für Deine Haut.
Borreliose:
Bildet sich um die Bissstelle eine ringförmige rötliche Hautveränderung mit hellem Zentrum, ist dies ein Indiz für eine Borreliose. Der Durchmesser beträgt mindestens 5 cm. Um den Einstich kann es jucken.
Wird eine Borreliose über einen längeren Zeitraum nicht erkannt, können die Symptome vielfältig sein. Es können Fieber, Bindehautentzündungen, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und Lymphknotenschwellungen auftreten. Später können Gelenkschmerzen dazukommen. Möglicherweise verändert sich die Haut und verfärbt sich bläulich. Sehr selten führt die Borreliose zu einer Herzmuskelentzündung, zu Gelenkentzündungen oder zu einer Gesichtslähmung.
Frühsommermeningoenzephalitis (FSME):
Die Gehirnhautentzündung FSME ist eine ernstzunehmende Krankheit. Sie wird durch das FSME-Virus verursacht und löst ein schweres Krankheitsgefühl aus. Muskelschmerzen, Atemwegsbeschwerden, Bauchschmerzen und Durchfall treten typischerweise ein bis drei Wochen nach der Infektion auf. Darauf folgen starke Kopfschmerzen, erhöhtes Fieber, Verwirrtheit, Lähmungen oder Nackensteifigkeit. Die Symptome können vereinzelt oder alle zusammen auftreten. Besteht der Verdacht einer FSME-Infektion, sollte schnell ein Arzt oder eine Ärztin kontaktiert werden.
Komplikationen entstehen, wenn über den Stich der Zecke Infektionen wie die oben genannte Borreliose oder FSME (Frühsommermeningoenzephalitis) übertragen werden.
Auch können sich Zeckenstiche durch Verbleiben eines Teiles der Zecke bei unvollständiger Entfernung in der Haut entzünden. Diese Teile werden dann vom Körper als fremd erkannt und er beginnt, Abwehrstoffe zu bilden, wodurch eine Entzündung - das sogenannte Zeckengranulom - entsteht. Deshalb ist es immer wichtig, die Zecke von Fachkundigen entfernen zu lassen. In solchen Fällen empfiehlt unsere Hautarztpraxis, dass zeitnah unsere Hautfachärzt*innen die Hautveränderung per App beurteilen und entsprechend gezielt behandeln.
Die Borreliose (auch Lyme-Borreliose) wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi hervorgerufen, ist aber bei frühzeitiger Erkennung gut mit Antibiotika zu behandeln.
Beim Auftritt des FSME-Virus können die Beschwerden nur vermindert werden, die Grunderkrankung heilt meist von alleine. Für junge Menschen und Kinder ist die Erkrankung meist ungefährlich, bei älteren Personen kann die Infektion schwerwiegende und langfristige Folgen haben.
Geschlossene Schuhe und enganliegende Kleidung sind Vorbeugungsmaßnahmen. Gegen FSME können sich Erwachsene und Kinder impfen lassen, gegen Borreliose ist kein Impfschutz verfügbar.