Vorsorge, Nachsorge und Übertragbare Krankheiten - Alles zum Thema Zeckenbiss
Gina Wintrich 31.03.2021
Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als 100.000 Menschen von einer Zecke gestochen. Daher möchten wir Dich explizit auf die Vor- und Nachsorge, die Risikogebiete sowie die Symptome und Krankheiten, die durch einen Zeckenstich übertragen werden können, hinweisen.
Die Zecke durchdringt mit ihrem Mundwerkzeug die Haut und schiebt ihren Stechapparat in die Wunde. Durch die Widerhaken im Stechapparat sitzen sie meistens fest - sie bohren sich allerdings nur oberflächlich in die Haut ein und saugen das Blut aus der Wunde. Daher wird der Vorgang häufig "Zeckenbiss" genannt. Richtig wird es aber “Zeckenstich” genannt.
Vor jedem Spaziergang in der Natur ist es empfehlenswert, insbesondere im Sommer und in Risikogebieten, lange Kleidung zu tragen, um Zecken- oder Insektenstiche vorzubeugen. Ebenfalls ist es ratsam, ein Zeckenabwehrspray aufzutragen, wenn das Risiko erhöht ist. Nichtsdestotrotz wird empfohlen, nach jedem sommerlichen Wald- und Wiesenspaziergang eine Zeckenkontrolle durchzuführen.
Hierbei sollten die freien Stellen und die Lieblingsstellen der Zecken (z.B. Knie- oder Armbeugen) abgesucht werden. Dabei sollte auf kleine schwarze Punkte geachtet werden, da es sich bei diesen häufig um Zecken handelt. Zecken sitzen gerne im hohen Gras oder in Büschen und warten ab, bis sich die Möglichkeit ergibt, ihrem Opfer einen Stich zuzufügen.
Wenn Du in einem Risikogebiet lebst oder vorhast, dort Urlaub zu machen, kannst und solltest Du Dich außerdem gegen bestimmte Krankheiten, welche die Zecken übertragen können, impfen lassen. Durch einen Zeckenstich können auch gefährliche Krankheiten, wie Borreliose oder eine Frühsommermeninggoenzehalitis (FSME) übertragen werden. Wenn Du in Risikogebieten lebst, übernimmt die Impfung meist sogar die Krankenkasse. Andere Krankenkassen übernehmen die Impfungen auf Anfrage, also zögere nicht, nachzufragen.
Deutschlandweit ist besonders der Süden Deutschlands ein Risikogebiet, europaweit ist die Schweiz sehr stark betroffen, ebenso einige Oststaaten. Auch in Nordamerika und Asien sind Zecken-Risikogebiete zu finden. Trotzdem besteht auch in jedem anderen Land, das offiziell kein Risikogebiet ist, die Gefahr, einen Zeckenstich zu bekommen, weshalb auch dort Vor- und Nachsorge unabdinglich ist.
Das Robert-Koch-Institut erstellt jährlich eine Übersicht der FSME-Risikogebiete.
Falls Du einen Zeckenstich entdeckst, empfehlen wir Dir, die Zecke vorsichtig und vollständig mit einer Pinzette zu entfernen. Ist die Zecke entfernt, solltest Du die Stelle umgehend desinfizieren. Am besten ziehst Du die Zecke an ihrem Kopf aus der Haut heraus.
Die nächsten 2 Wochen behalte bitte die Stelle im Blick und suche bei Veränderungen einen Arzt oder eine Ärztin auf. Selbst wenn Du Dich vorher hast impfen lassen, solltest Du trotzdem vorsichtig sein, da eine Impfung gegen alle möglichen von Zecken übertragbaren Krankheiten noch nicht existiert. Bitte sei noch einige Wochen nach dem Stich aufmerksam, denn manche Symptome treten erst nach geraumer Zeit auf.
Hast Du einen Zeckenstich und möchtest mehr über die richtige Behandlung erfahren? Lass Dich von unseren Ärzten bei dermanostic - Hautarzt per App behandeln und hol Dir Rat. Dirwird innerhalb von 24 Stunden geholfen.
Obwohl das Risiko von Zecken übertragenen Krankheiten bekannt ist, befinden sich viele Personen beim Aufenthalt im Freien ohne Schutz in Gräser und Wiesen. Bitte sei vorsichtig und triff entsprechende Vorsorgemaßnahmen, insbesondere wenn Du in unbekannte Regionen fährst.
Weitere Informationen zum Thema Zeckenbiss findest Du in unserem Hautlexikon.
Verfasst von Gina Wintrich
Gina Wintrich war Mitarbeiterin des Marketing- und Redaktionsteams von dermanostic. Sie studierte Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Medien und Kommunikation. Für das dermanostic-Hautmagazin fokussierte sie sich als Co-Autorin auf leicht verständliche medizinische Beiträge.