Hämorrhoiden

Auch bekannt als: Hämorrhoidalleiden, Hämorriden

ICD-Code: I84.9

Viele kennen den Begriff der Hämorrhoiden (aus dem griechischen: haíma = Blut; rhoos = fließen). Das Hämorrhoidalleiden ist eine Volkserkrankung und kann zu unangenehmen Symptomen, wie Blutungen, chronischen Schmerzen, Juckreiz oder einem Nässen führen. Wir erklären, was diese Erkrankung bedeutet, wie sie entsteht und was man dagegen tun kann. In unserer digitalen Hautarztpraxis bei dermanostic behandeln unsere Hautärzt*innen täglich viele Patient*innen mit Hämorrhoiden per App.

5 Fakten über Hämorrhoiden

  • Ca. 70 Prozent aller Erwachsenen sind im Laufe ihres Lebens einmal von symptomatischen Hämorrhoiden betroffen
  • Hämorrhoiden hat jeder Mensch, wenn sie jedoch anschwellen und brennen oder jucken, nennt man dies Hämorroidalleiden
  • Am häufigsten tritt die Krankheit nach dem 45. Lebensjahr auf
  • Werden je nach fortgeschrittenem Stadium in verschiedene Grade eingeteilt
  • Bilden sich meist nach ein bis zwei Wochen zurück oder fallen ab

Definition

Was sind Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden sind Schwellkörper bzw. vergrößerte Blutgefäße (Gefäßpolster) im Analkanal. Genauer gesagt handelt es sich hierbei um den Plexus hämorrhoidalis superior. Jeder Mensch besitzt von Natur aus Hämorrhoiden, die die Funktion haben, den Darm auch bei Belastung von außen gemeinsam mit dem inneren und äußeren Schließmuskel abzudichten. Belastungen können hierbei Niesen oder Lachen sein.

Diese arterio-venösen, ringförmigen Gefäßpolster können an- und abschwellen. Dadurch regulieren sie die Abdichtung zwischen dem Darminhalt und dem After (eine weitere Gefäßanomalie ist das Hämangiom). Normalerweise entleeren sich diese Gefäßpolster bei der Defäkation. Krankhaft werden vergrößerte Hämorrhoiden, wenn sich in diesen Gefäßpolstern das Blut staut und nicht mehr abfließen kann. Die Gefäßpolster sind dauerhaft gefüllt und leiern aus bzw. sacken ab und werden schließlich von außen sichtbar.

Man vermutet, dass ca. 70 Prozent aller Erwachsenen im Laufe ihres Lebens einmal von symptomatischen Hämorrhoiden betroffen sind (dann spricht man vom Hämorrhoidalleiden). Der Häufigkeitsgipfel tritt hierbei zwischen dem 45. und dem 65 Lebensjahr. Männer und Frauen sind in etwa gleich betroffen.

Begünstigt vor allem durch einen erhöhten Druck, z.B. bei zu hartem Pressen beim Stuhlgang, werden diese Gefäßwände großem physikalischem Stress ausgesetzt und erweitern sich. Sie können ihre gewohnte Lokalisation verlassen und sogar aus dem After austreten. Je nach Krankheitsstadium befinden sich die Hämorrhoiden unterschiedlich tief und können in Anfangsstadien wieder an ihre Ursprungslokalisation zurück verlagert werden. In späten Stadien sacken die Hämorrhoiden aus dem Analkanal nach außen und befinden sich dort dauerhaft am After. Vergrößerte Hämorrhoiden tasten sich als rote bis blaurote Knoten im Analbereich. Je nach Ausprägung kann man das Hämorrhoidalleiden in verschiedene Stadien einteilen. Abhängig vom jeweiligen Stadium bzw. Grad treten sie z.B. nur beim Pressen sichtbar am After auf.

Unsere Hautärzt*innen können über die dermanostic App eine sichere Diagnose stellen und eine geeignete Therapie erstellen.

Ursache

Was bekommt man Hämorrhoiden?

Als Ursache für die Entstehung von Hämorrhoiden kommt alles in Frage, was den Druck im Bereich des Afters und somit das Risiko für Hämorrhoiden erhöhen kann. Dazu zählen:

Jedoch stellen auch fettreiche oder ballaststoffarme Ernährung, da diese den Darm träge macht, sowie eine Bewegungsarmut oder eine genetische Veranlagung einen Risikofaktor dar.

Ganz gleich welcher Ursache - bei dermanostic - der online Hautarztpraxis erhältst du innerhalb von 24 Stunden die Diagnose der Hämorrhoiden und eine von Hautfachärzt*innen für dich herausgesuchte Therapie.

Symptome

Wie macht sich Hämorrhoiden bemerkbar?

Illustration der Entwicklungsstadien von Hamorrhoiden

Vergrößerte Hämorrhoiden können nicht nur durch das äußere Erscheinungsbild im Analkanal Schwierigkeiten verursachen. Typische Symptome von Hämorrhoiden sind in der Regel

  • starke Schmerzen beim Stuhlgang
  • Jucken
  • Brennen
  • Fremdkörpergefühl

im Bereich des Afters und unter Umständen Stuhlgangentleerungsstörungen abhängig vom jeweiligen Grad. Blutungen können durch den erhöhten Druck bei vergrößerten Hämorrhoiden beim Stuhlgang oder durch das Säubern nach dem Stuhlgang auftreten. Da die Hämorrhoiden Gefäßpolster sind, führen kleine Verletzungen zu Blutungen, die sich auf dem Stuhl darstellen. Die Blutungsgefahr bei Hämorrhoiden stellt die häufigste Ursache für das Symptom „Blut im Stuhl“ dar.

Krampfartige Beschwerden im Bereich des Enddarms einhergehend mit starken Schmerzen sind auch möglich.

Einteilung der Hämorrhoiden

Grad I

Innere Hämorrhoiden - Vorwölbung in den Analkanal, jedoch nicht von außen sichtbar (nur mittels Proktoskopie von einem Arzt oder einer Ärztin darstellbar)

Grad II

Beim Pressen Vorwölben nach außen, danach spontanes Zurückziehen in den Analkanal

Grad III

Sichtbare Hämorrhoiden, die bei Defäkation, Pressen oder körperlicher Anstrengung vorfallen und sich nicht spontan zurückziehen. Digitales Zurückschieben möglich.

Grad IV

Vor dem After gelegene, irreponible Hämorrhoiden. Entspricht einem Vorfall des Analkanals.

Komplikationen

Sind Hämorrhoiden gefährlich?

Wenn Hämorrhoiden aufplatzen oder aufschürfen sollten, bilden diese eine Eintrittspforte für Bakterien und andere Erreger, welche wiederum Entzündungen hervorrufen können. Diese äußern sich durch Fieber, Schüttelfrost und Rötungen der Haut und können im schlimmsten Fall in einem Abszess enden. In solchen Fällen empfiehlt unsere Hautarztpraxis, dass zeitnah unsere Hautfachärzt*innen die Hautveränderung per App beurteilen und entsprechend gezielt behandeln.

(Hier findest Du die Einteilung der Schweregrade auf unserer Instagram-Seite).

Therapie

Was kann man gegen Hämorrhoiden tun?

Die Behandlung von Hämorrhoiden kann je nach Schweregrad der Symptome variieren.

Basistherapie bei Hämorrhoidenleiden: Studien zeigen, dass eine ballaststoffreiche Ernährung, die Obst, Gemüse (vor allem Rohkost), Trockenfrüchte und Vollkornprodukte einschließt, entscheidend für die effektive Behandlung von Hämorrhoiden ist. Zudem sollte das Pressen und längere Sitzung während der Stuhlentleerung vermieden werden.

Medikamentöse Therapie: Die medikamentöse Therapie zielt besonders auf Begleitbeschwerden wie Schmerzen, Juckreiz oder Entzündungen ab. Hierbei kommen verschiedene Salben, Cremes, Suppositorien und Analtampons mit entzündungshemmender und/oder betäubender Wirkung zum Einsatz. Allerdings beeinflusst dies weder den Schweregrad noch das Fortschreiten der Krankheit.

Konservative Therapie: Die konservative Therapie umfasst neben der Basistherapie und der medikamentösen Therapie auch zwei nicht-operative Maßnahmen: die Sklerosierung und die Gummibandligatur. Bei der Sklerosierung erfolgt die Injektion einer sklerosierenden Lösung in die Hämorrhoidalknoten, um sie anatomisch zu fixieren und zu stabilisieren. Bei der Gummibandligatur wird ein Gummiband über die Hämorrhoiden gestülpt und diese so abgeklemmt.

Chirurgische Therapie: Die operative Therapie des Hämorrhoidalleidens sollte bei Hämorrhoiden im höheren Schweregrad (3. und 4. Grad) oder im Fall des Versagens der konservativen Therapie in Betracht gezogen werden. Verschiedene Operationsverfahren stehen zur Wahl, bei denen die vergrößerten Gefäßpolster mittels einer Operation unter Narkose entfernt werden.

Bei dermanostic - der online Hautarztpraxis erhältst Du innerhalb von 24 Stunden eine Diagnose und eine von Hautfachärzt*innen für Dich herausgesuchte Therapie.

Dr. med. Alice Martin

Verfasst von Dr. med. Alice Martin

Co-Author: Dr. med. Hanna Lindemann

Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic. Sie ist leidenschaftliche Vermittlerin für dermatologische Themen und deshalb bei dermanostic für die Patientenkommunikation zuständig. 

Literatur und Einzelnachweise

  1. Altmeyer, P.:
    Hämorrhoiden (15. Februar 2021) | Abgerufen am 07. April 2021 von www.altmeyers.org
  2. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.:
    Hämorrhoidalleiden (2020) | Abgerufen am 07. April 2021 von www.awmf.org