Medicare

Wie psychische Belastungen Hautprobleme auslösen können

Stresspickel, Rötungen und Co.

TUEV Logo

Gina Wintrich 17.11.2025

„Die Haut ist der Spiegel unserer Seele“ – ein Sprichwort, das Du sicher schon gehört hast. Tatsächlich zeigen Gefühle, psychische Belastungen und Stress sich oft direkt auf der Haut. Rötungen, Pickel, Brennen oder Juckreiz können Anzeichen dafür sein, dass Deine Psyche Einfluss auf Deine Hautgesundheit nimmt. In diesem Artikel erfährst Du, wie Stress, emotionale Belastungen oder Depressionen Hautprobleme auslösen oder verschlimmern und welche Erkrankungen besonders betroffen sind. 

Wie Psyche und Haut zusammenhängen 

Vielleicht hast Du es schon selbst erlebt: Bei Angst bekommst Du Gänsehaut, bei Scham oder Aufregung wird Dein Gesicht rot, ein Schreck lässt Dich blass werden. Solche alltäglichen Reaktionen zeigen, dass Haut und Psyche eng miteinander verbunden sind. 

Neueste Forschungen bestätigen, dass Haut und Nervensystem bereits in der embryonalen Phase aus denselben Anlagen entstehen. Emotionen, psychischer Stress und psychische Belastungen können daher direkt Hautreaktionen auslösen. Durch Stresshormone wie Cortisol und die Aktivierung von Immunzellen entstehen komplexe Wechselwirkungen, die Hautprobleme verschlimmern können. 

Hautprobleme durch psychische Belastungen 

Psychische Faktoren sind nicht die einzige Ursache für Hautprobleme, spielen jedoch eine entscheidende Rolle bei vielen Erkrankungen. Untersuchungen zeigen, dass  30–60 % aller Hauterkrankungen eine psychische Komponente haben. 

Typische Stress-Symptome auf der Haut: 

Diese Hautreaktionen verstärken oft die psychische Belastung: Betroffene entwickeln Schamgefühle, ziehen sich zurück und geraten in einen Teufelskreis von Hautproblem und Stress. 

Welche Hauterkrankungen psychisch beeinflusst werden 

Psychische Belastungen können bestehende Hautprobleme verschlimmern oder neue Trigger auslösen: 

Akne und unreine Haut 

Chronischer Stress kann zu Stresspickeln führen und Akne deutlich verschlimmern. Studien aus Stanford zeigen, dass Neuropeptide, die bei Stress ausgeschüttet werden, die Talgdrüsen stimulieren und Entzündungen fördern. Außerdem verlangsamen sie die Wundheilung. Lernstress, Leistungsdruck oder emotionale Belastungen beeinflussen so direkt das Hautbild. [1]

Neurodermitis (Atopische Dermatitis) 

Etwa 20–25 % der Neurodermitis-Patienten weisen eine psychosomatische Komponente auf. [2] Stress, soziale Konflikte oder belastende Lebensereignisse können Schübe auslösen und den Juckreiz verstärken. Quälender Juckreiz führt oft zu Kratzen, Entzündungen und Narbenbildung – ein klassischer Teufelskreis. 

Quälender Juckreiz führt oft zu krampfhaftem Kratzen, das Entzündungen, Hautveränderungen und Narbenbildung verstärkt. Juckreiz tritt häufig bei Langeweile, Ärger oder mentaler Anspannung auf und kann sogar nachts unbewusst zu sogenanntem „Spannungskratzen“ führen. 

Eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover zeigt, dass akuter Stress bei Menschen mit Neurodermitis das Immunsystem stark aktiviert. Dabei steigt die Zahl der weißen Blutkörperchen und sogenannter Zytokine – das sind Botenstoffe, die Entzündungen im Körper auslösen. Das erklärt, warum Stress Schübe auslösen oder verschlimmern kann. [3]

Psoriasis (Schuppenflechte) 

Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die durch ein überaktives Immunsystem entsteht. Ähnlich wie bei Neurodermitis setzen bestimmte Abwehrzellen, die sogenannten T-Zellen, Botenstoffe frei, die Entzündungen fördern. Diese Stoffe lassen die Hautzellen besonders schnell wachsen, wodurch rote, schuppende Hautstellen entstehen. 

Psychische Belastungen wirken hier direkt: Stresshormone wie Cortisol beeinflussen die T-Zellen und steigern die Entzündung in der Haut. Sichtbare Hautveränderungen führen zudem zu Scham, sozialem Rückzug und innerem Stress, was die Entzündungsaktivität weiter verstärkt – ein Teufelskreis von Haut und Psyche. 

Bist du von einer der aufgeführten Erkrankungen betroffen und die Haut will einfach nicht in Ruhe geben? Dann wende Dich einfach an unsere Hautfachärzte per App. Hier erhältst Du innerhalb von 24 Stunden einen Arztbrief mit Diagnose und Therapieempfehlung. Die Behandlung funktioniert ganz einfach asynchron: Fotos einsenden, Fragebogen zu Symptome ausfüllen.  

Skin Picking / Dermatillomanie 

Skin Picking, auch Dermatillomanie, beschreibt das zwanghafte Kratzen oder Quetschen der Haut. Es tritt häufig unbewusst unter Stress auf. Folgen können sein: 

  • Verschlimmerung bestehender Hautprobleme 
  • Hautverletzungen und Narben 
  • Psychischer Druck und Rückzug 

Dermatillomanie wird als Zwangsstörung eingeordnet und erfordert meist psychotherapeutische Behandlung kombiniert mit dermatologischer Versorgung

Psychotherapie und Hautpflege: Ganzheitlicher Ansatz 

Klassische dermatologische Behandlungen lindern Symptome wie Rötung, Juckreiz oder Pickel, psychische Ursachen bleiben jedoch oft unberücksichtigt. 

Eine Psychotherapie kann den psychischen Stress reduzieren und dadurch das Hautbild verbessern. Methoden wie Entspannungsverfahren oder gezieltes Stressmanagement helfen, innere Spannungen abzubauen. Fundierte Informationen ermöglichen Betroffenen, Verantwortung für ihre Hautgesundheit zu übernehmen. 

Wie Du psychisch bedingte Hautprobleme erkennst 

Besteht der Verdacht auf psychisch bedingte Hautprobleme, ist eine Kombination aus dermatologischer Behandlung und Psychotherapie sinnvoll. 

Dein Haus- oder Hautarzt kann helfen, die Ursachen einzuordnen. Nicht alle Hautprobleme sind psychisch bedingt – viele entstehen angeboren oder durch Allergien bzw. Kontakt mit Reizstoffen. 

Kennst Du die Symptome von Stress auf Deiner Haut? Oder leidest Du an einer chronischen Hauterkrankung, die sich verschlimmert, wenn Du emotional belastet bist? Dann wende Dich einfach an unsere Hautfachärzt:innen über die App. Sende Fotos Deiner betroffenen Hautstelle, fülle einen kurzen Fragebogen aus – und schon erhältst Du innerhalb von 24 Stunden einen Arztbrief mit Diagnose und Therapieempfehlung. Alles ganz bequem von zu Hause, ohne persönlichen Termin.

Literatur und Einzelnachweise

  1. American Medical Association: The Response of Skin Disease to Stress. Changes in the Severity of Acne Vulgaris as Affected by Examination Stress. (2003) | www.jamanetwork.com
  2. Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft: Haut und Psychosomatik – Psychodermatologie heute. (Stand 2020) | www.researchgate.net
  3. Deutsches Ärzteblatt: Hautkrankheiten: Wechselwirkung zwischen Haut und Psyche. (2002) | www.aerzteblatt.de
Gina Wintrich

Verfasst von Gina Wintrich

Gina Wintrich war Mitarbeiterin des Marketing- und Redaktionsteams von dermanostic. Sie studierte Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Medien und Kommunikation. Für das dermanostic-Hautmagazin fokussierte sie sich als Co-Autorin auf leicht verständliche medizinische Beiträge.

Unser Maskottchen Bobbele

Registriere Dich zum Newsletter & erhalte Deinen individuellen Gutschein

Füll das Formular aus, bestätige Deine E-Mail Adresse und schon schicken wir Dir Deinen individuellen Rabattcode zu.
Mit dem dermanostic Gutschein sparst Du 20% bei Deiner nächsten Behandlung im Standard und Premium Paket in unserer Online Hautarztpraxis.

Außerdem gibt es in unserem Newsletter regelmäßig spannende Informationen rund um die Themen Hautgesundheit, Hautpflege und Dermatologie.