Wunderheilmittel oder Hochrisikomedikament?
Dr. Alice Martin 24.08.2023
Kortison, auch Cortison geschrieben, ist besser als das Medikamentenwirkstoff Kortikosteroid bekannt. Das Hormon Kortison wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in den Nebennieren des Menschen entdeckt, kann aber auch synthetisch hergestellt werden. Cortison ist eine chemisch umgewandelte Form von Glucocorticoids Cortisol, das wichtig für den Kohlenhydrathaushalt, den Fettstoffwechsel und den Proteinumsatz ist.
Umgangssprachlich werden Glucocorticoide, Medikamente mit Cortisolwirkung – vor allem Prednisolon und Dexamethason – häufig als „Cortison“ bezeichnet. Wenn von den Nebenwirkungen beim Einsatz von Cortison die Rede ist, geht es daher genau genommen um die Nebenwirkungen der Glucocorticoide.
Kortison ist eine der am häufigsten verschriebenen Wirkstoffgruppen in der Dermatologie. Die Einnahme von Cortison oder das Auftragen von Cortison in Form von Salbe wird bei einer Vielzahl von Hauterkrankungen eingesetzt, von Ekzemen bis hin zu Psoriasis (Schuppenflechte). Die Behandlung mit Kortison erfolgt in Form von topischen Cremes, Salben, Lotionen, oralen Tabletten oder intravenösen Injektionen. Die Art der Behandlung variiert je nach Bedarf und Krankheitsbild. In diesem Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf die Anwendung und Wirkung von Kortison in der Hautpflege.
Jein. Es gibt ein natürlich vorkommendes Hormon in unserem Körper, das von den Nebennieren produziert wird und häufig als Kortison bezeichnet wird. Die Nebennieren sind kleine Drüsen, die sich oberhalb der Nieren befinden und eine wichtige Rolle bei der Regulierung einer Vielzahl von physiologischen Prozessen im Körper spielen.
Das körpereigene Hormon ist Cortisol und kommt dem synthetischen Kortison sehr nahe. Cortisol wird oft als "Stresshormon" bezeichnet, da es eine Schlüsselrolle bei der Reaktion auf Stress und bei der Aufrechterhaltung des Stoffwechsels spielt. Cortisol beeinflusst den Glukosestoffwechsel, hilft bei der Aufrechterhaltung des Blutdrucks und reguliert Entzündungsreaktionen und Immunantworten in unserem Körper.
Genau genommen gibt es also kein natürliches Cortison im Körper. Der künstliche Stoff wurde aber nach dem Vorbild von Cortisol entwickelt.
Gerade in der Hautpflege, finden kortisonhaltige Produkte eine hohe Anwendung: Kortisonhaltige Cremes, Salben, Lotionen und Gele werden zur topischen Behandlung von Hauterkrankungen eingesetzt. Dazu gehören:
Kortison, genauer gesagt Kortikosteroide, wirken auf verschiedene Weisen in unserem Körper. In der Regel sind es entzündliche Hauterkrankungen und Immunerkrankungen bei denen Kortison eingesetzt wird. Hier sind die wichtigsten Wirkmechanismen von Kortison:
Es ist wichtig zu beachten, dass Kortison, während es in vielen Fällen eine wirksame Behandlungsmöglichkeit bietet, auch Nebenwirkungen haben kann, insbesondere bei übermäßiger oder langfristiger Anwendung. Die Entscheidung über die Anwendung von Kortison sollte immer von medizinischen Expert*innen begleitet werden. Du hat keine Lust lange auf einen Arzttermin zu warten? Unsere Hautärzt*innen kannst du einfach per App kontaktieren. Egal ob Sonn-, Feier- oder Wochentag – innerhalb von 24 Stunden erhältst Du eine Diagnose inkl. Therapieempfehlung uns Rezept.
Viele Menschen verbinden die Einnahme von Kortison häufig mit einer Sache: Die möglichen Nebenwirkungen. Die Anwendung von Kortison, insbesondere über einen längeren Zeitraum oder eine hohe Dosierung, kann verschiedene Nebenwirkungen mit sich bringen. Das Risiko für Nebenwirkungen kann von Person zu Person variieren und hängt auch von Faktoren wie der Art des Kortikosteroids, der Anwendungsweise, der Dauer der Anwendung und der individuellen Empfindlichkeit ab. Hier sind einige mögliche Nebenwirkungen von Kortison:
Es ist wichtig zu betonen, dass Kortison in der Medizin, besonders in der Dermatologie, viele Vorteile hat und in vielen Fällen eine wirksame Behandlungsmöglichkeit bietet. Dennoch sollte die Anwendung von Kortisonprodukten immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren und den bestmöglichen Nutzen zu gewährleisten. Du möchtest eine*n Dermatolg*in kontaktieren? Unsere Hautärzt*innen helfen dir gerne per App weiter! 3 Fotos schicken und einen kurzen Fragebogen ausfüllen – das ist alles, was Du tun musst, um innerhalb von 24h eine Diagnose inkl. Arztbrief und Rezept zu erhalten.
Verfasst von Dr. Alice Martin
Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic. Sie ist leidenschaftliche Vermittlerin für dermatologische Themen und deshalb bei dermanostic für die Patientenkommunikation zuständig.