Ein dunkelblauer oder graublauer Fleck auf der Haut - so sieht der typische blaue Nävus (sogenannter Nävus bleu) aus. Wir erklären hier, was diese Hautveränderung bedeutet, wie sie entsteht und was man dagegen tun kann. In unserer digitalen Hautarztpraxis bei dermanostic behandeln unsere Hautärzt*innen täglich viele Patient*innen mit einem Nävus per App.
Der blaue Nävus (blaues Muttermal) zeigt sich in der Regel als mäßig scharf begrenzter blau-grauer Fleck bzw. als ein grau-blaues flaches Knötchen und ist eine spezielle Variante eines Muttermals. Es gibt verschiedene Arten von Muttermalen - der blaue Nävus lässt sich bei ca. 1% der Bevölkerung finden und überschreitet eher selten die Größe von >1cm. Außerdem ist diese Art von Muttermal meistens in der frühen Kindheit erworben worden oder es entwickelt sich z. T. auch erst im Erwachsenenalter, d. h. es ist kein klassisch angeborenes Muttermal.
Falls auch Du einen unklaren Hautbefund hast, kannst Du Dich gern an unsere Hautfachärzt*innen aus der digitalen Hautarztpraxis dermanostic per App wenden. Unser Team aus Expert*innen kann Dir mit einer Diagnosestellung helfen und erstellt Dir einen ausführlichen Arztbrief.
Die genauen Ursachen des Nävus bleu sind nicht bekannt. Die Farbe des Muttermals wird durch die in unterschiedlicher Tiefe der Haut gelegenen pigmentbildenden Zellen der Haut hervorgerufen (sogenannte Melanozyten). Je tiefer die Melanozyten in der Haut liegen, desto (dunkel-) blauer bzw. grauer erscheint die Farbe. Dieser Effekt lässt sich durch die unterschiedliche Lichtbrechung in den einzelnen Hautschichten erklären und wird auch als Milchglas-Effekt bezeichnet. Das bedeutet letztendlich, dass es sich bei einem blauen Nävus um die gleichen Zellen handelt (Melanozyten), die bei herkömmlichen Muttermalen bräunlich aussehen, durch die tiefe Lage in der Haut jedoch nun bläulich erscheinen. Dennoch kann die Abgrenzung zu einem malignen Melanom auch für Hautärzt*innen teilweise eine Herausforderung darstellen.
Es handelt sich hierbei um eine Blickdiagnose, da das Muttermal dem Arzt oder der Ärztin aufgrund seiner charakteristischen Farbe direkt ins Auge fällt. Da es sich um eine Variante eines Muttermals handelt, sollte es immer von einem Hautarzt oder einer Hautärztin beurteilt und diagnostiziert werden. Hierbei verwendet der Hautarzt oder die Hautärztin stets ein Auflichtmikroskop (sogenanntes Dermatoskop), um den Nävus bleu von anderen Formen von Muttermalen abzugrenzen.
Wie bereits zuvor beschrieben, äußert sich der Nävus bleu durch seine charakteristische blau-graue Farbe in Form eines Flecks oder Knötchens mit glatter Oberfläche. Er zeigt sich oftmals als erhabenes Muttermal mit glänzender Oberfläche und ertastet sich oft überraschend derb. Wende Dich gerne an unsere Hautärzt*innen in unserer dermanostic App, falls Du an einem der oben genannten Symptome leidest, hier erhältst Du einen individuellen Pflegeplan mit Empfehlungen für Deine Haut.
So sieht die Hauterkrankung aus: Beispielbilder
Blaues Muttermal / blauer Nävus (Nävus bleu)
Die Bilder in der Slideshow wurden von der Hautklinik der Universitätsmedizin Göttingen zur Verfügung gestellt.
Blaue Muttermale gelten als nicht weniger und nicht mehr gefährlich als normale Muttermale. Sie werden also als gutartig eingestuft, sollten jedoch trotzdem im Auge behalten werden, falls Hautveränderungen entstehen. Gerne können unsere Hautärzt*innen Dir weiterhelfen, ohne Termin per App.
"Wie bei allen auffällige Muttermalen ist es sinnvoll, einmal einen Hautarzt über die Stelle schauen zu lassen. Bei dermanostic geht das ganz einfach über ein Foto, das Du uns zuschickst und Du bekommst innerhalb von 24 Stunden eine Beurteilung."
Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten
Anzahl behandelter dermanostic-Patienten: 2.000
Da der Nävus bleu gutartig ist, muss er üblicherweise nicht behandelt werden. Ist die Diagnose jedoch nicht eindeutig oder es besteht der Verdacht einer Entartung, da sich etwas bezüglich Farbe, Größe oder Abgrenzbarkeit des Muttermals verändert hat, erfolgt unter örtlicher Betäubung die operative Entfernung des Muttermals mit daran anschließender feingeweblicher Untersuchung. Mit dieser Untersuchungsmethode lassen sich dann z. B. auch atypische Zellen erkennen; ein malignes Melanom kann dadurch beispielsweise von einem blauen Nävus noch eindeutiger abgegrenzt werden. Um sich selber einen Eindruck davon zu verschaffen, ob ein Muttermal als eher harmlos eingestuft werden kann oder ob es weiterer Abklärung bedarf, bedienen wir uns in der Dermatologie an den ABCDE-Kriterien.
Dabei steht die Abkürzung für folgende Begriffe:
A: Asymmetrie
B: Begrenzung
C: Color / Farbe
D: Durchmesser
E: Erhabenheit
Die ABCDE-Kriterien können Patient*innen orientierend schon einmal dabei helfen, eigene Hautveränderungen grob zu beurteilen, jedoch ist für eine genaue Beurteilung viel Erfahrung notwendig.
Bei dermanostic - der online Hautarztpraxis erhältst Du innerhalb von 24 Stunden eine Diagnose und eine von Hautfachärzt*innen für Dich herausgesuchte Therapie.
Du erhältst hier von unseren Hautfachärzten eine Diagnose und Deine Therapie mit Privatrezept.
App-DownloadDr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und verantwortlich für die fachliche Redaktion bei dermanostic. Sie übernimmt die öffentliche Patientenkommunikation und schreibt medizinische Artikel.
Altmeyer, P.: Blauer Naevus (20. November 2017) | Abgerufen 08. März 2021 von www.altmeyers.org
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.: Leitlinien Prävention von Hautkrebs (1. April 2014) | Abgerufen 08. März 2021 von www.awmf.org
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