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Schmutz, Öl und Make-up – Warum das Gesicht eine gründliche Reinigung braucht

Leitfaden, wie Du auf die Bedürfnisse Deiner Haut achten kannst

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Dr. Alice Martin 24.03.2023

Unsere Haut macht ganz schön was mit: Über den Tag hinweg sammeln sich auf der Hautoberfläche Make-up-Reste sowie winzige Schmutz- und Staubpartikel an.

Es bildet sich über den Tag ein Fettfilm, der aus abgestorbenen Hautzellen, Schweiß und Talg besteht. Dieser Fettfilm kann den Teint nicht nur blass aussehen lassen, sondern führt auch im Laufe der Zeit zu verstopften Poren und zu unreiner Haut. Es treten Hautentzündungen in Form von Mitessern und Pickeln auf, vor allem wenn die Haut ohnehin zu einer erhöhten Talgproduktion neigt.

Aus all diesen Gründen ist es wichtig, die Haut täglich zu reinigen und von allen Ablagerungen zu befreien. Werden alte Hautschüppchen, Talg und Schmutz entfernt, kann sich die Haut regenerieren und nimmt noch dazu die pflegenden Inhaltsstoffe von Gesichtcrems, Seren und Co. besser auf. Eine richtige Pflege  ist ratsam, sonst wird der natürliche Schutzmantel der Haut unter Umständen geschädigt.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur richtigen Gesichtspflege: 

Nicht nur die richtigen Produkte, die zu Deinem Hautzustand passen, um unreiner Haut und Hautirritationen vorzubeugen sind entscheidend, sondern auch die richtige Reihenfolge spielt eine wichtige Rolle:

  1. Make-up entfernen
  2. Gesicht reinigen
  3. Peeling anwenden
  4. Haut klären

1. Make-up entfernen

Falls Du Make-up trägst, solltest Du im ersten Schritt Make-up-Rückstände wie Foundation, Wimperntusche, Lidstrich und Lippenstift entfernen.

Verwende dazu Abschminktücher, ölhaltige Pads oder wiederverwendbare Abschminkpads. Alternativ eignet sich auch Mizellenwasser sehr gut zur Gesichtsreinigung. Aber aufgepasst, rubble niemals zu fest (vor allem an den Augen), um Irritationen zu vermeiden.

2. Gesicht reinigen

Reinige das Gesicht mit lauwarmem Wasser und einem Reinigungsgel, Reinigungsschaum oder einer Reinigungsmilch.

Massiere das Produkt für ein paar Minuten sanft ein und wasche die Reste mit Wasser ab, um die oberste Hautschicht von abgestorbenen Hautzellen und Bakterien zu befreien. Verwende zum Abtrocknen ein sauberes Handtuch aus Baumwolle, dieses solltest Du alle drei Tage wechseln, um zu verhindern, dass Keime an Deine Haut geraten, die unreine Haut begünstigen.

3. Peelings

Optional kann Du ein- bis zweimal in der Woche nach der Grundreinigung ein Peeling anwenden, dass Du sanft auf Deinem Gesicht verreibst. Dadurch können abgestorbene Hautschüppchen entfernt und die Durchblutung angeregt werden. Dabei solltest Du darauf achten, dass die Peeling-Körner nicht zu grob sind, um Verletzungen zu vermeiden. Hautareale mit entzündlichen Stellen sollten dabei ausgelassen werden.

4. Haut klären

Danach ist es Zeit die Haut zu klären. Verwende dazu ein Gesichtswasser, auch als Tonic bezeichnet, das Du mit einem Wattepad ganz sanft auf die Haut aufträgst. Hiermit werden letzte Rückstände entfernt und der pH-Wert der Haut ausgeglichen.

Eigenschaften und Tipps für die ideale Gesichtspflege

Ist die Gesichtsreinigung abgeschlossen, ist Deine Haut bereit für die Pflege. Beachte auch hier Deinen Hautzustand (auch bekannt unter dem Begriff “Hauttyp”). Wenn Du Dir nicht sicher bist, welche Hautpflege zu Dir passt, kannst Du Dich gerne an unsere Hautfachärzt*innen verwenden, um Dir einen Hautpflegeplan erstellen zu lassen. Diesen erhältst Du innerhalb von 24 Stunden und kannst direkt mit der richtigen Pflege starten.

Tipps für die ideale Gesichtspflege, ganz nach den Bedürfnissen Deiner Haut 

Normale Haut:

Glückwunsch, wenn Du diesem Hautzustand entsprichst, denn der ist besonders unkompliziert und Du hast bei Pflegeprodukten die freie Wahl. Trotz Unempfindlichkeit eignet sich eine tägliche Pflege, um Schmutz und Make-up vor dem Schlafengehen zu entfernen, wie Cremes mit ausgewogenem Fett- und Feuchtigkeitsanteil, damit die Balance erhalten bleibt. Ein Peeling kann einmal wöchentlich ergänzt werden, um das Gesicht von abgestorbenen Hautzellen zu befreien.

Trockene Haut:

Trockener Haut mangelt es an Feuchtigkeit, die Haut spannt,fühlt sich rau bis schuppig an und neigt zu Rötungen. Sie ist sehr empfindlich und reagiert stark auf Außenwirkungen wie Sonne, Kälte und trockene Heizungsluft. Hier verwendet man am besten ein Reinigungsöl oder eine Reinigungsmilch, da diese Deine Haut gleichzeitig mit Feuchtigkeit und rückfettenden Inhaltsstoffe versorgen. Bei der Wahl des Gesichtswassers solltest Du unbedingt darauf achten, dass kein Alkohol enthalten ist, da es die Haut zusätzlich austrocknet. Es gibt auch feuchtigkeitsspendende Gesichtswasser, die einem Spannungsgefühlen entgegenwirken und eine Extraportion Feuchtigkeit sowie Nährstoffe liefern, um die Hautbarriere zu stärken.

Fettige und unreine Haut:

Gerade bei Akne-Haut oder fettiger Haut empfehlen wir eine spezielle Gesichtspflege. Fettige Haut entsteht aufgrund einer erhöhten Talgproduktion, wodurch der Teint ölig und glänzend wirkt. Bei fettiger Haut sind die Poren oft erweitert und das Hautbild wirkt uneben. Vermeide hier Produkte mit öligen bzw. komedogenen Inhaltsstoffen, da sie die Produktion von zusätzlichem Öl auf der Haut anregen können. Für diesen Hauttyp sind leichte und erfrischende Formulierungen ideal, wie etwa ein Waschgel oder Reinigungsschaum. Dies wird mit kreisenden Bewegungen vorsichtig auf der Haut verteilt. Außerdem kann Mizellenwasser mit Inhaltsstoffen wie Salycilsäure und Niacinamid verwendet werden. Auch desinfizierende Inhaltsstoffe wie Teebaumöl können Pickel vorbeugen. Verwende regelmäßig ein mildes Peeling ,das dazu beiträgt, abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Poren zu reinigen.

Mischhaut:

Neigt die T-Zone typischerweise zu ölige Haut, großen Poren und Unreinheiten? An den Wangen treten jedoch viele trockene Hautpartien auf? Dann handelt es sich um eine Mischhaut. Hier ist eine ausgleichende Pflege zwischen der Entfernung von überschüssigem Öl und der Aufrechterhaltung eines gesunden Feuchtigkeitsniveaus bedeutend. Ideal sind Inhaltsstoffe wie Hyaluron oder Aloe Vera, die reichlich Feuchtigkeit spenden, ohne dabei die Poren zu verstopfen oder einen Fettfilm zu hinterlassen.

Empfindliche Haut:

Setze bei der Gesichtspflege von empfindlicher Haut auf natürliche Reinigungsprodukte ohne Alkohol und künstliche Farb- und Duftstoffe. Auch bei ätherischen Ölen solltest du Acht geben, da diese Hautreizungen begünstigen und zu Rötungen führen können. Nutze lieber einen sanften, feuchtigkeitsspendenden Reinigungsschaum. Ein tolles Plus sind beruhigende, milde Inhaltsstoffe wie Kamille und Ringelblume.

Noch zwei Tipps für den strahlenden Teint zum Schluss:

  1. Für eine besonders gründliche Reinigung kannst Du - bei hartnäckig verstopften Poren - unterstützend zur Reinigungsroutine ein Dampfbad anwenden. Die Wärme kurbelt die Durchblutung an und öffnet die Poren sanft. So lassen sich Schmutzpartikel und Talg leichter von der Haut lösen. Dampfbäder sollten jedoch nicht bei zu empfindlicher Haut, oder bei Rosazea angewendet werden.
  2. Lass zusätzlich zu Deiner Reinigungsroutine für zu Hause eine professionelle Gesichtsreinigung in einem Kosmetikstudio durchführen, die gerade für unreine Haut geeignet ist. Häufig wird hier auch von einer Tiefenreinigung gesprochen. In der Regel besteht die professionelle Reinigung des Gesichts aus Reiniger, Toner, Peeling und einer anschließenden Pflege. Die Wirkstoffe sollten jedoch abhängig von deinem Hautzustand und Deinem Hauttyp besprochen werden. 

Damit Du wirklich sicher bist, welche Hautpflege zu Dir passt, kannst Du Dich gerne für eine korrekte Diagnose an unsere Hautfachärzt*innen verwenden, um Dir einen Hautpflegeplan erstellen zu lassen. Diesen erhältst Du innerhalb von 24 Stunden und kannst direkt mit der richtigen Pflege starten. Produktempfehlungen, Wirkstoffempfehlungen, sowie Ernährungs- und Kochrezepte gibt es noch mit dazu.

Dr. Alice Martin

Verfasst von Dr. Alice Martin

Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und verantwortlich für die fachliche Redaktion bei dermanostic. Sie übernimmt die öffentliche Patientenkommunikation und schreibt medizinische Artikel