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Operationen, Verletzungen oder Erkrankungen hinterlassen oft sichtbare Spuren auf der Haut - Narben. Sie betreffen die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens. Doch wie entstehen sie eigentlich?
Zu einer Entstehung von Narben kommt es in der Regel dann, wenn tiefere Hautschichten verletzt werden. Narben sind ein Teil der Wundheilung, wobei die geschädigte Haut durch weniger elastisches Narbengewebe ersetzt wird. Wird durch eine Verletzung das kollagene Netzwerk der Haut beschädigt oder zerstört, so bildet die Haut eine Art Ersatzgewebe (Fibrose) - Das Narbengewebe. In dem neu gebildeten Narbengewebe ist das Kollagen anders angeordnet als zuvor. Es ist nicht mehr komplett verflochten, sondern parallel angeordnet. Das neue Bindegewebe ist weniger elastisch als die umliegende Haut. Außerdem sind weder Schweiß- noch Talgdrüsen vorhanden. Pigmentbildende Zellen (Melanozyten) sind ebenfalls nicht vorhanden. Mit der Bildung des Narbengewebes ist die Wundheilung in der Regel abgeschlossen.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass bei jeder Verletzung der Haut eine frische Narbe entsteht. Wenn nur die obere Schicht der Epidermis, sprich die Oberhaut, verletzt ist und die unterste Schicht der Oberhaut unversehrt bleibt, kann neues Hautgewebe gebildet werden. Ist zusätzlich zur Oberhaut aber auch die zweite Hautschicht beschädigt, so funktioniert diese Art der Wundheilung nicht. Der Körper ersetzt die verletzte Stelle durch Bindegewebe und eine Narbe entsteht.
Je nach Ursache der Hautverletzung können unterschiedliche Arten von Narben entstehen. Generell unterschiedet man hier unreife und reife Narben. Reife Narben sind in der Regel älter als zwei Jahre und der Heilungsprozess ist vollständig abgeschlossen, während die Heilung unreifer Narben noch durch entsprechende Pflege und Behandlung beeinflusst werden und zu einer erfolgreichen Wundheilung beitragen kann. Im Idealfall heilt das Bindegewebe der Narbe so gut ab, dass lediglich eine dünne Linie zurückbleibt, die nur kaum zu sehen ist. Allerdings gibts es auch Narben, die anders verheilen und deutlicher zu sehen sind. Hier unterscheidet man vier verschiedene Typen:
Oft werden Narben von den Betroffenen optisch als störend empfunden. Hinzu kommen teilweise auch funktionelle Einschränkungen durch verhärtete oder schmerzhafte Narben. Aus diesem Grund wünschen sich viele Patient*innen eine Entfernung oder zumindest eine Reduktion der Narben. Die Behandlung von Narben kann auf unterschiedliche Weisen erfolgen. Hier unterscheidet man nicht-invasive, invasive und chirurgische Behandlungen. Mit der richtigen Behandlung für den jeweiligen Narbentyp können auch alte Narben sehr gut behandelt und sichtbar reduziert werden.
Neben den medizinischen Behandlungen gibt es auch einige Hausmittel, die zur Narbenpflege angewandt und zum Heilungsprozess von Narben beitragen können. Zum einen ist es wichtig, keine kratzige oder zu enge Kleidung zu tragen, um das Narbengewebe nicht zusätzlich zu reizen.
Kompressen mit Zwiebelsaft können entzündungshemmend wirken.
Besonders wichtig ist es, die Narbe regelmäßig einzucremen. Hier kann man aus dem eigenen Hausstand Olivenöl oder Ringelblumensalbe verwenden, aber nur, wenn keine Allergien vorhanden sind und die Wunde bereits komplett verheilt ist. Während man die Narbe eincremt, bietet es sich an, dabei eine Massage des Bindegewebes durchzuführen. Das regt die Durchblutung an und fördert die Elastizität.
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