Was tun, wenn ich mein Tattoo loswerden möchte?
Gina Wintrich 01.07.2021
Menschen, die bereits tätowiert sind oder sich tätowieren lassen möchten, werden oft mit Aussagen wie "Das bleibt doch für immer! Bist du dir wirklich sicher, dass du das möchtest?" konfrontiert. Ohne Behandlung ist diese Aussage richtig und die Tattoos bleiben permanent bestehen. Jedoch gibt es heutzutage Möglichkeiten ein Tattoo , welches nicht mehr gefällt, entfernen zu lassen. Welche das sind und was Du bei der Entfernung eines Tattoos beachten solltest, erfährst Du hier!
Im Jahr 2017 wurde mittels einer Studie festgestellt, dass 11% aller Jungendlich zwischen 18 und 29 über eine Tattooentfernung nachdenken, ebenso in der Altersgruppe von 30 bis 59. Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum man nach kurzer oder langer Zeit ein Tattoo loswerden möchte. Oftmals handelt es sich um "Jugendsünden"-Tattoos, die nach einigen Jahren wieder verschwinden sollen. Die Tinte unter der Haut kann jedoch auch nicht mehr gefallen oder nicht mehr dem eigenen Stil entsprechen. Doch was tun, wenn ich mich von meinem Tattoo trennen möchte?
Die gängigste Methode zur Entfernung von Tattoos ist die Tattooentfernung per Laser. Dabei durchdringen die Lichtimpulse des Lasers die Haut und treffen auf die Farbpigmente des Tattoos. Die Farbpigmente werden zerstört und zerfallen in viele kleine Teile, die dann von dem Körper abgebaut werden können. So verblasst das Tattoo von Behandlung zu Behandlung mehr. Das Ziel ist eine vollständige Entfernung des gestochenen Tattoos.
Eine Garantie dafür kann allerdings nicht gegeben werden. Bei kleinen schwarzen Motiven sind die Chancen sehr hoch, dass ein Tattoo vollständig verschwindet. Anders sieht das bei sehr großflächigen und auch bei farbigen Tattoos aus: Farben wie Gelb, Rot und Violett lassen sich nur schwer entfernen, Rückstände können sichtbar bleiben. Grundsätzlich ist eine Tattooentfernung bei heller und dunklerer Haut möglich.
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Tattooentfernungen mittels Laser sind auch mit Risiken verbunden. Zum einen wird vermutet, dass Überbleibsel der Farbstoffe im Körper zurückbleiben. Weiter wird diskutiert, ob bei der Zerstörung der Farbpigmente krebserregende Stoffe, wie Blausäure oder Benzol entstehen. Davor warnt auch das Bundesamt für Strahlenschutz.
Sollten die Laser falsch angewendet werden, kann es außerdem zu Verbrennungen und einer Verletzung der Haut kommen. Weiter können Pigmentveränderungen, Entzündungen und Allergien auftreten, auch Narben können entstehen.
Um diese Risiken zu mindern ist es zwingend notwendig, das Entfernen von Tätowierungen ausschließlich bei einem Profi, am besten in einer dermatologischen Praxis, durchzuführen. Allerdings können auch die Profis keine komplett risikofreie Behandlung garantieren.
Nicht zu vergessen: Die Laserbehandlung ist nicht schmerzfrei. Je nach Größe des Tattoos kann es durchaus zu stärkeren Schmerzen während und nach der Behandlung kommen.
Die Kosten einer Laser Tattooentfernung variieren sehr stark, je nach Größe und Farbigkeit des Tattoos. Die Kosten einer Behandlung liegen häufig in einer Preisspanne von etwa 100€ bis 400€. Mehrere Sitzungen sind nötig, bei großen farbigen Tattoos sogar bis zu 15 Stück. Zusammengerechnet gehen Experten davon aus, dass sich die Kosten der Entfernung eines Tattoos etwa auf das 10-fache des Preises belaufen, der für das Stechen des Tattoos gezahlt wurde. Es muss mit einer Finanzierung von mehreren hundert bis hin zu mehreren tausend Euro gerechnet werden.
Die Bezahlung für die Tattooentfernung können unter Umständen von den Krankenkassen übernommen werden, wenn medizinische Gründe vorliegen. Dazu zählen zum Beispiel starke Entzündungen oder eine allergische Reaktion auf ein Tätowiermittel oder auf die Farbe.
Neben der Entfernung des Tattoos mit Laser wird noch die Möglichkeit der Entfernung mit Milch- oder Fruchtsäure beziehungsweise mit flüssigem Stickstoff angeboten. Von dieser Methode rät das Bundesinstitut für Risikobewertung - und auch wir von dermanostic - dringend ab! Es kommt in fast jedem Fall zu mittelstarken- bis starken Verletzungen der Haut, sowie Entzündungen oder Pigmentstörungen. Dies kann auch längerfristig das Hautbild verändern.
Bei kleineren Tattoos gibt es neben der Laserbehandlung die Möglichkeit einer chirurgischen Therapie des Tattoos . Das entsprechende Hautareal kann herausgeschnitten oder die obere Hautschicht abgeschliffen werden. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Bei der chirurgischen Behandlung entstehen Wunden, die leicht zu Narben oder einer Infektion führen können.
Durch die Laserstrahlen und Lichtimpulse wird die Haut sehr gereizt. Zwar gilt die Laserbehandlung als schonendste Methode um Tattoos zu entfernen, dennoch entstehen kleine Verletzungen auf der Haut. Schorf kann sich bilden oder es kann zu Juckreiz kommen. Wichtig ist, sich nicht an der Stelle zu kratzen, um die Haut nicht noch zusätzlich zu reizen.
Nach der Laserbehandlung können sich die behandelten Stellen anfühlen, als hätte man einen starken Sonnenbrand. In diesem Fall hilft es, die Haut mit sauberen Tüchern und Kühlpads zu kühlen.
Folgende Dinge sollten zusätzlich beachtet werden:
Wie Du siehst, geht die Entfernung eines Tattoos nicht ganz so einfach. Die Behandlung ist mit Schmerzen und hohen Kosten verbunden, ohne eine Garantie zu haben, dass das Tattoo vollständig verschwinden wird. Sei Dir also vor der Tätowierung eines neuen Motivs sicher, ob Du dieses ein Leben lang unter und auf Deiner Haut tragen möchtest.
Verfasst von Gina Wintrich