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Hautpilz: So erkennst Du ihn frühzeitig und wirst ihn wieder los

Ein Blick auf Hautpilz: Symptome, Ursachen & Tipps vom Hautarzt.

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07.10.2025

Der Hautpilz (Dermatomykose) zählt zu den weltweit häufigsten Infektionskrankheiten und kann sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen. 

Gefährlich ist der Hautpilz in der Regel nicht, die begleitenden Symptome allerdings sehr unangenehm. Unbehandelt heilen Infektionen meist nicht von selbst und können sich auf andere Hautbereiche oder die Kopfhaut ausbreiten. Wird der Hautpilz früh diagnostiziert, können Beschwerden weitgehend vermieden und die Ansteckungsgefahr reduziert werden. Wichtig: Pilzinfektionen können leicht mit anderen Hauterkrankungen wie Ekzemen oder Psoriasis verwechselt werden, sodass eine genaue Diagnose entscheidend ist. 

Welche Formen des Hautpilzes gibt es?

Hautpilz kann Haut, Nägel oder Haare betreffen und wird durch verschiedene Pilzarten ausgelöst. Typische Symptome sind Rötungen, Schwellungen, Juckreiz und Schuppenbildung. Die häufigste Form auf der freien Haut selbst ist die Ringelflechte (Tinea corporis), die sich typischerweise in ringförmigen, geröteten und schuppenden Hautstellen zeigt. Daneben ist Fußpilz (Tinea pedis) besonders verbreitet und betrifft die Füße, oft die Nägeln, als auch die Zwischenräume der Zehen und gelegentlich auch die Fußsohle.

Wie kommt es zu einer Infektion?

Eine Infektion mit Hautpilz entsteht vor allem unter Bedingungen, die das Pilzwachstum fördern oder die natürliche Schutzbarriere der Haut schwächen  

  • Feuchte, warme Stellen durch Schwitzen vor allem in Hautfalten (auch Genitalbereich) 
  • Übergewicht und Sport, diese begünstigen feuchte Hautbereiche 
  • Verletzungen der Haut oder Nägel 
  • Chronische Erkrankungen wie z. B. Diabetes oder Durchblutungsstörungen 
  • Geschwächtes Immunsystem  
  • Medikamente wie z.B. Antibiotika oder Kortikosteroide**.** Sie stören das natürliche Gleichgewicht der Hautflora 
  • Mangelnde als auch übertriebene Pflege 
  • Schuhwerk und Kleidung. Synthetische, nicht atmungsaktive Materialien fördern Pilzwachstum 

Typische Symptome von Haut- und Nagelpilz 

Bei Haut- und Nagelpilz bemerken Betroffene die Infektion oft zunächst kaum. In manchen Fällen verläuft sie völlig symptomlos, während andere Infektionen chronisch werden und die Haut verdicken, rissig werden oder Schmerzen hervorrufen. Außerdem können Pilze manchmal überraschenderweise auch Reaktionen an Stellen hervorrufen, die gar nicht direkt infiziert sind – so kann sich Fußpilz etwa als juckender, rauer Ausschlag an den Fingern zeigen. 

Symptome Tinea pedis (Fußpilz) 

  • Meist beginnt er in den Zwischenzehenräumen mit trockener, schuppender Haut, die später feucht oder aufgeweicht sein kann 
  • Mäßig ausgeprägter Juckreiz 
  • Im weiteren Verlauf können Risse in der Haut entstehen, die brennen oder schmerzen 
  • Manchmal breitet sich der Pilz über den Fußrücken und die Fußkanten aus („Mokassin-Form“) 
  • Es können auch kleine Bläschen oder entzündete, gerötete Stellen entstehen, die leicht schuppen und jucken 
  • Bei chronischen Wunden sind Pilzinfektionen am Wundrand möglich 

 Symptome Tinea unguium** (Nagelpilz)** 

  • Nagelplatte wird dicker mit gelbbrauner, teilweise streifenförmiger Färbung 
  • Abbröckeln der Nägel beim Schneiden 
  • Im weiteren Verlauf ggf.: Onycholyse (Ablösung des Nagels) 
  • Am häufigsten sind Dermatophyten-Infektionen, bei denen sich zuerst der Nagelrand verfärbt, bevor sie sich in Richtung Nagelwall ausbreiten 
  • Bei einer Infektion mit Hefen beginnt die Verfärbung am Nagelwall 

Symptome Tinea corporis (Pilzinfektion der freien Körperhaut) 

  • Rötliche, leicht schuppende Hautstellen, die oft ringförmig wachsen 
  • Die Haut kann leicht verdickt oder verkrustet sein 
  • Kann bei Erwachsenen und Kindern auftreten, meist aber mild 

Symptome Tinea capitis (Pilzinfektion auf der behaarten Kopfhaut) 

  • Häufig bei Kindern im Vorschulalter, seltener bei Erwachsenen 
  • Typische Anzeichen sind kreisrunde, verkrustete, schuppende Areale auf der Kopfhaut 

So wird Hautpilz diagnostiziert

Die Diagnose von Haut- und Nagelpilz beginnt oft mit einer Blickdiagnose, außerdem gibt es diese Diagnosemöglichkeiten.

Mikroskopie: Haut- oder Nagelproben werden unter dem Mikroskop untersucht, um Pilzfäden oder Hefen schnell sichtbar zu machen -Pilzkultur: Probe wird auf Nährboden gezüchtet, um genau herauszufinden, welche Pilzart vorliegt. Dermatophyten (Fadenpilze) brauchen meist PCR-Verfahren: Moderne Methode, bei der das Erbgut (DNA) von Pilzen nachgewiesen wird. So kann sehr schnell und zuverlässig bestimmt werden, welche Pilzart die Infektion verursacht – oft innerhalb weniger Stunden bis Tage. 

Behandlung von Haut- und Nagelpilz 

Die Behandlung von Haut- und Nagelpilz richtet sich nach Ausdehnung, Lokalisation und Erreger. Grundsätzlich kommen Antimykotika zum Einsatz, die das Pilzwachstum hemmen oder den Pilz abtöten. 

1. Topische Therapie 

Bei lokal begrenzten Infektionen werden die Medikamente direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Sie sind in Form von Salben, Gelen, Lösungen oder Shampoos erhältlich. Häufig verwendete Wirkstoffe sind: 

  • Azole (z. B. Clotrimazol) 
  • Allylamine (z. B. Terbinafin) 
  • Ciclopirox 

2. Systemische Therapie 

Bei ausgedehnten Infektionen, therapieresistenten Fällen oder Nagelpilz (Onychomykose) kommen Antimykotika in Tablettenform zum Einsatz, z. B.: 

  • Terbinafin 
  • Itraconazol 
  • Fluconazol 

Wichtig ist, dass die Medikamente so lange angewendet werden, wie ärztlich empfohlen, auch wenn die Beschwerden schon früher abklingen. Ein vorzeitiges Absetzen kann zu Rückfällen führen. 

Sollte der Juckreiz groß sein, dann kann Deine Ärztin oder Dein Arzt Dir Kortikosteroide verschreiben. Sie können außerdem Entzündungen und Juckreiz lindern, dürfen jedoch nur ärztlich verschrieben werden, da sie unbehandelt Pilzinfektionen verschlimmern können. Alternativ zu einem Besuch in Deiner Hautarztpraxis kontaktiere unsere Online-Hautarztpraxis um eine Therapieempfehlung und ein Rezept zu erhalten. 

Tipps zur Vorbeugung und Rückfallvermeidung 

Zusätzlich können hygienische Maßnahmen die medikamentöse Behandlung einer Pilzinfektion unterstützen. Eine Ausbreitung der Erreger lässt sich mit den folgenden Tipps verhindern: 

Pilze lassen sich leicht übertragen, besonders Fuß- und Nagelpilz. Mit diesen Maßnahmen kannst Du Dich und andere während und nach der Therapie schützen: 

  • Mindestens einmal tägliches Waschen der betroffenen Körperstelle 
  • Sorgfältiges Abtrocknen – insbesondere Hautfalten und die Zehenzwischenräume 
  • Verwende ein separates Handtuch für erkrankte Hautstellen 
  • Luft an die Haut lassen, atmungsaktive Kleidung tragen 
  • Hände gründlich waschen nach Berührung der betroffenen Stellen 
  • Badezimmeroberflächen nach jeder Benutzung sorgfältig desinfizieren 
  • Trage in Schwimmbädern, Saunen und öffentlichen Duschen Badeschlappen
  • Desinfiziere regelmäßig Fußmatten, Böden und Schuhe 
  • Schuhe regelmäßig wechseln 

Bei starkem Befall oder Nagelpilz ist immer eine Behandlung durch eine Ärztin oder einen Arzt nötig. Hausmittel können jedoch ergänzend als Prophylaxe wirken.

Apfelessig 

  • Wirkt leicht pilzhemmend durch die Säure 
  • Beispiel: „Essigsocken“ – sechs Esslöffel Apfelessig in 200 ml Wasser mischen, Baumwollsocken darin tränken, anziehen und darüber trockene Wollsocken ziehen. Mehrere Nächte wiederholen 

 Teebaumöl 

  • Hat antimykotische (pilzabtötende) und entzündungshemmende Wirkung 
  • Vor dem Auftragen verdünnen, z. B. mit einem neutralen Öl, um Hautreizungen zu vermeiden 
Unser Maskottchen Bobbele

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