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Die richtige Fußpflege

Die besten Tipps für schöne und gesunde Füße.

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Gina Wintrich 08.09.2021

Aktuell können wir uns über die letzten warmen Sommertage freuen und in offenen Schuhen durchs Leben schlendern. Daher legen viele Frauen und Männer Wert auf eine gute Fußpflege für schöne Füße. Hühneraugen, Hornhaut und Co. können nicht nur aus kosmetischen Gründen als störend empfunden werden, sondern können auch unangenehm oder schmerzlich sein. Daher erhältst Du hier einige Tipps und Tricks zur richtigen Pflege für schöne und gesunde Füße!

Das "Problem" mit der Hornhaut

Jeder kennt sie, diese raue dicke Hautschicht, manchmal leicht gelblich an Fußsohlen und manchmal an den Handflächen - Die Hornhaut. Medizinisch ist die Hornhaut in den allermeisten Fällen völlig unbedenklich, wird allerdings häufig aus ästhetischen Gründen als störend empfunden.

Hornhaut entsteht durch permanente Reibung und Druck - wie zum Beispiel an der Ferse beim Laufen. Als Reaktion auf diese Reize bildet die Epidermis die Hornhaut (Hyperkeratosis). Neben diesen beiden Ursachen gibt es noch weitere Faktoren, die bei der Hornhautbildung eine Rolle spielen:

  • Trockene Haut
  • Gestörte Hautbarriere
  • Keine angemessene Pflege
  • Erkrankungen, wie Diabetes oder ein gestörter Stoffwechsel
  • Speziell bei Hornhaut an den Füßen: Falsches Schuhwerk, Fehlstellung der Füße, starke Belastung durch Sport oder ähnliches

Was kann man gegen Hornhaut tun?

Um Hornhaut weitestgehend vorzubeugen, sollte man die auslösenden Faktoren vermeiden, zum Beispiel durch die Wahl des richtigen Schuhwerks. Zu 100% kann man die Bildung von Hornhaut jedoch nicht vermeiden, da es immer zu einer gewissen Reibung und/oder Reizung an den Füßen durch Belastung kommen wird.

Es gibt einiges, womit wir unseren Füßen etwas Gutes tun können, damit sie weich und geschmeidig bleiben:

  • Fußbäder
  • Fußpeelings
  • Fußcreme

Zur Pflege mit Cremes oder Lotionen eignen sich besonders Urea-haltige Produkte. Diese spenden den Füßen Feuchtigkeit und helfen dabei, die Hornhaut zu reduzieren. Die besondere Portion Pflege kann man seinen Füßen bieten, wenn man eine dickere Schicht aufträgt und diese über Nacht einziehen lässt. Dazu einfach ein Paar Socken drüberziehen.

Wer darüber hinaus noch eine mechanische Entfernung vornehmen möchte, kann hier zu Feilen oder einem Bimsstein greifen. Damit kann die Hornhaut am schonendsten entfernt werden. Von Hornhauthobeln sollte man allerdings die Finger lassen, da es bei der Nutzung sehr leicht zu Verletzungen kommen kann.

Eine mechanische Entfernung der Hornhaut sollte nicht öfter als alle 4-6 Wochen durchgeführt werden. Ist die Hornhaut komplett abgetragen worden, reagiert die Epidermis darauf mit zusätzlich verstärkter Hornhautproduktion, was das Gegenteil des gewünschten Effekts erzielen würde.

Was sind Schrunden?

Schrunden, oder auch Rhagaden, ähneln der Hornhaut tatsächlich. Es handelt sich ebenfalls um sehr trockene Haut an den Fersen, allerdings kommt es hier noch zusätzlich zu schmerzhaften Rissen in der Haut. Auch Schrunden entstehen durch die tägliche Belastung unserer Füße, wodurch zusätzliche Hornschichten gebildet werden. Weitere Ursachen können sein:

Schrunden können zwar das ganze Jahr über auftreten, jedoch ist das Aufkommen in den kalten Wintermonaten deutlich erhöht.

Schrunden sind nicht nur kosmetisch eher unschön, sie können auch schmerzhaft sein. Außerdem können die Risse ein Eintrittstor für Bakterien darstellen, weshalb sie unbedingt behandelt werden sollten.

Die Behandlung von Schrunden

Sobald erste Risse auftreten, auch wenn diese noch sehr klein sind, sollte umgehend mit einer Behandlung gestartet werden. Andernfalls kann sich der Zustand verschlimmern und es können schmerzhafte tiefe Risse entstehen.

Hier ist eine feuchtigkeitsspendende Pflege besonders wichtig. Zum einen von innen durch die Aufnahme von Wasser, aber auch äußerlich sollten die Füße mit Cremes oder Lotionen behandelt werden. Dazu gibt es spezielle Schrundensalben in der Apotheke.

Regelmäßige Fußbäder und eine sanfte Hornhautentfernung wie oben beschrieben, helfen bei der Vorbeugung. Nach dem Baden und Duschen sollten die Füße immer vollständig abgetrocknet sein, da die Feuchtigkeit andernfalls ein ideales Zuhause für Pilze und Bakterien bietet.

Was haben Hühner mit meinen Füßen zu tun?

Der Begriff "Hühnerauge" kommt aus dem 16. Jahrhundert und beschreibt eine Hautveränderung, die hauptsächlich an Füßen und Händen auftritt und optisch einem Vogelauge ähnelt. Es handelt sich um eine rundliche, spitz zulaufende Verdickung der Hornhaut. Diese reicht oft bis in tiefere Hautschichten und kann bei ausgeübtem Druck durchaus schmerzhaft sein.

Ein Hühnerauge (Clavus) ist scharf abgegrenzt zur umliegenden Haut. Die Verhornung ähnelt einer Warze und ist durch einen glasigen "Kern" gekennzeichnet. Besonders häufig betroffen sind Frauen, ältere Menschen, sowie Diabetes- oder Rheumapatienten.

Hühneraugen entstehen aus einer Schutzreaktion auf ständigen Druck oder Reibung und entstehen meist an Hautstellen, die nahe am Knochen liegen - da dort leichter ein hoher Druck entsteht. Weitere Ursachen, bzw. Einflussfaktoren sind:

  • Trockene Haut
  • Gelenkerkrankungen
  • Fehlstellung der Füße
  • Unzureichende Fußpflege
  • Genetische Veranlagung
  • Stoffwechselerkrankungen

Wie werden Hühneraugen behandelt?

Zur Behandlung gilt es hier wie immer, zunächst die Ursache zu beseitigen. Also muss gegen die Druckbelastung vorgegangen werden. Dazu hilft es oft schon lockere Schuhe zu tragen und eine regelmäßige Fußpflege mit Bädern und Eincremen. Ergänzend kann man Anti-Druck-Pflaster verwenden. Darüber hinaus gibt es noch weitere Methoden:

  1. Hühneraugenpflaster: Dies ist eine sehr beliebte Behandlungsmethode. In der Mitte der Klebefläche befindet sich ein Tupfer mit Salicylsäure. Diese weicht die Verhornung auf und die Hornschichten lassen sich leichter entfernen. Die Pflaster werden für drei bis fünf Tage getragen.
  2. Salicylhaltige Tropfen: Hier wird die Salicylsäure direkt auf das Hühnerauge aufgetragen. Der Effekt ist ähnlich wie bei den Pflastern. Der Hornhaut weicht auf. Fußbäder können hier helfen, diese abzulösen.
  3. Mechanische Entfernung: Hierzu solltest Du eine medizinische Fußpflege oder einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen und keinesfalls selbst Hand anlegen. Hier wird zunächst die Hornhaut aufgeweicht und dann mechanisch abgetragen. Zum Aufweichen des Inneren wird Wasserstoffperoxid verwendet. Hühneraugen, die auch in tiefere Hautschichten reichen oder auf äußere Therapien nicht ansprechen, können auch operativ entfernt werden.

Blasen an den Füßen

Egal ob nach dem Wandern, Joggen oder einem langen Tag zu Fuß - jeder hatte schon mal eine Blase am Fuß. Diese sind eigentlich immer auf ungeeignetes Schuhwerk zurückzuführen.

Bei einer Blase handelt es sich um eine Schädigung der oberen Hautschicht, die durch Wärme, Reibung und Druck entsteht. Die oberen und unteren Hautschichten reiben ständig gegeneinander, zum Beispiel bei einer langen Wanderung, bis sie sich schließlich voneinander lösen. Dann bildet sich zwischen den beiden Hautschichten die Wundflüssigkeit.

Um Blasen vorzubeugen, sollte man auf gut sitzende Schuhe achten. Falten in den Socken sollten beseitigt werden. Vor allem in neuen Schuhen läuft man sich schnell eine Blase, hier kannst Du die Druckstellen mit Hirschtalg behandeln, bis die Schuhe "eingelaufen" sind. Beim Wandern sollten unbedingt geeignete Wandersocken getragen werden, diese können eine Reibung verhindern.

Trotzdem entstehen hin und wieder Blasen. Hier ist es jetzt wichtig die Blase NICHT aufzustechen. So können Bakterien eindringen und es kann zu einer Entzündung kommen. Nach einigen Tagen wird sich die Blase von selbst zurückbilden. Bis dahin kann die Blase mit einem Blasenpflaster überdeckt werden. Diese Pflaster reduzieren außerdem den Druck, der auf die Blase ausgeübt wird. Wenn die Blase dennoch platzt, ist es wichtig, die Hautstelle sauber zu halten und gegebenenfalls zu desinfizieren.

Gina Wintrich

Verfasst von Gina Wintrich