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Das häufige Symptom bei Hautveränderungen: Juckreiz verstehen und behandeln

Woher er, tritt er akut oder chronisch auf – und was kann man dagegen tun?

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Medizinische Fachredaktion 17.10.2025

Juckreiz – fast jede:r kennt ihn. Er gehört zu den häufigsten Hautsymptomen überhaupt und kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Medizinisch gesehen ist er keine eigene Erkrankung, sondern ein Symptom, das von harmloser, trockener Haut über allergische Reaktionen oder Infektionen bis hin zu chronischen Hautkrankheiten reichen kann. 

Wie man Juckreiz loswird, hängt also ganz davon ab, warum er entsteht. In vielen Fällen hilft aber schon eine gute Hautpflege: regelmäßig cremen, milde Produkte verwenden und die Haut vor dem Austrocknen schützen – besonders im Winter, wenn Kälte und Heizungsluft ihr ordentlich zusetzen. 

Wieso Juckreiz in der Haut entsteht 

Der Juckreiz, auch medizinisch als Pruritus genannt, ist ein Missempfinden der Haut. Bei Betroffenen löst es häufig das Bedürfnis zu Kratzen aus. Trotz anfänglich kurz empfundener Linderung, verschlimmert Kratzen das Symptom aber oft, da die empfindliche Haut durch das Kratzen verletzt wird. Dadurch können offene Wunden entstehen, in die Krankheitserreger leichter eindringen können. 

Juckreiz kann akut oder chronisch auftreten – also kurzzeitig oder über einen längeren Zeitraum bestehen. Er kann lokalisiert an bestimmten Körperstellen oder generalisiert am gesamten Körper auftreten. Zudem kann Juckreiz mit oder ohne Hautausschlag auftreten. Häufig führt ständiges Kratzen später zu kleinen Verletzungen, Rötungen oder Ekzemen – ein Teufelskreis entsteht. 

Arten und Ursachen von Juckreiz 

Viele akute Ursachen können chronisch werden, wenn die Haut dauerhaft geschädigt wird oder eine Grunderkrankung nicht behandelt wird. Eine vollständige, wirklich alle Erkrankungen abdeckende Liste mit Juckreiz als Symptom ist schwierig, weil praktisch jede Erkrankung, die die Haut, innere Organe oder das Nervensystem betrifft, Juckreiz auslösen kann.

Akuter vs. chronischer Juckreiz: Ursachen und Verlauf 

Akuter Juckreiz 

Akuter Juckreiz ist unangenehm, klingt aber meist nach einigen Stunden oder Tagen von selbst wieder ab. Typische Auslöser sind Mückenstiche, trockene Haut oder Umwelteinflüsse wie kalte Winterluft, Heizungsluft, heiße Duschen oder aggressive Reinigungsprodukte. 

Die häufigsten akuten Ursachen im Überblick: 

Ein chronischer Pruritus ist ein Symptom anderer Haut- oder Allgemeinerkrankungen oder eine dauerhafte Reaktion auf schädigende äußere Einflüsse und hält länger als sechs Wochen an. Er kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Innere oder systemische Erkrankungen wie Leber- oder Nierenerkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes mellitus, Blutkrankheiten oder Lymphome können den Juckreiz auslösen. 

Auch neurologische Ursachen und psychische Faktoren wie Stress, Angst, Depression oder somatoforme Störungen können den Juckreiz zusätzlich verstärken oder dessen Entstehung begünstigen. 

Darüber hinaus können Medikamente und äußere Einflüsse beteiligt sein, zum Beispiel Betablocker oder Chemotherapeutika. Auch übermäßige oder aggressive Hautpflege kann die Haut reizen und Juckreiz hervorrufen. 

Die häufigsten chronischen Hautursachen im Überblick: 

Diagnostik: So gehen Ärzt:innen vor 

Eine erste Abklärung von Juckreiz ist auch bequem per App möglich, noch bevor ein Hautarzt oder eine Hautärztin vor Ort aufgesucht werden muss. Dabei werden in der App einfach drei Fotos einer veränderten Hautstelle hochgeladen und ein kurzer Fragebogen ausgefüllt. 

Hier können beispielsweise Angaben zur Dauer und Intensität des Juckreizes, zur Medikamenteneinnahme, zu Sexualkontakten in letzter Zeit oder zu einem Krätzebefall in der Familie gemacht werden. So lassen sich bereits viele mögliche Ursachen eingrenzen, ohne dass sofort weitere Untersuchungen nötig sind. 

Nur wenn die Ursache unklar bleibt, werden vor Ort zusätzliche Tests durchgeführt, wie Laborwerte, Allergietests oder Hautbiopsien

Akute Hilfe bei Juckreiz 

  • Nicht kratzen, sondern abklopfen: Sanft auf die Haut klopfen oder streichen 
  • Kühlen: Feuchtes Handtuch oder Umschläge (z. B. Kamille oder Schwarztee) 
  • Kühlende Cremes: Aloe-Vera-Gel oder andere Präparate auftragen 
  • Duschen: Kurz und lauwarm; heiße, lange Bäder vermeiden 
  • Pflegeprodukte: Parfüm- und alkoholhaltige Produkte meiden, pH-neutrale Mittel (pH 5,5) verwenden 
  • Rückfettende, feuchtigkeitsspendende Cremes: Regelmäßig auftragen 
  • Kleidung: Locker sitzende Baumwollkleidung tragen 

Medizinische Behandlungsmöglichkeiten bei starkem oder chronischem Juckreiz 

  • Äußerliche Behandlung der Haut: Salben, Cremes oder Lotionen mit juckreizlindernder Wirkung können die Symptome deutlich reduzieren 
  • Medikamentöse Behandlung: 
  • Antihistaminika 
  • Immunsuppressiva oder andere gezielte Medikamente 

Tritt akuter Juckreiz mit weiteren Symptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit oder roten Flecken auf oder ist die Ursache unklar, sollte unbedingt zeitnahe eine Ärztin oder ein Arzt vor Ort aufgesucht werden.  

Medizinische Fachredaktion

Verfasst von Medizinische Fachredaktion

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