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Kinderkrankheiten – Was hat mein Kind?

Scharlach, Röteln, Windpocken, Masern und Mumps

Kinderkrankheiten – Was hat mein Kind?

Leonie Sachse  12.10.2020

Scharlach, Röteln, Windpocken, Masern und Mumps: Die klassischen Kinderkrankheiten sind, bis auf Scharlach meldepflichtig und werden durch eine Tröpfcheninfektion übertragen. Die hier aufgeführten Infektionskrankheiten im Kindesalter weisen einen charakteristisch begleitenden Hautausschlag auf, der es den Kinder- bzw. Hautärzt*innen einfacher macht, die Diagnose zu stellen. Um Dir als Elternteil ebenfalls die Möglichkeit zu geben, den Ausschlag Deines Kindes einzuschätzen, haben wir Dir hier die typischen klinischen Bilder sowie die wichtigsten Eckpunkte der vier Kinderkrankheiten zusammengefasst.

Ein wichtiger Hinweis: Ebenfalls gibt es bei allen typischen Kinderkrankheiten, mit Ausnahme der Scharlachinfektion, Impfungen, welche empfohlen werden und bereits im Kindesalter durchgeführt werden können.

Wie erkenne ich Masern?

Die typischen Symptome bei an Masern erkrankten Kindern sind rote, rundliche Flecken am ganzen Körper und im Mund, die oft im Gesichtsbereich beginnen und sich dann von dort aus ausbreiten. Ebenfalls, meist schon einige Tage vor den ersten Anzeichen von roten Flecken, treten grippeähnliche Symptome wie Fieber, Husten und Schnupfen, aber auch Lichtscheue auf. Beim Abklingen der Krankheit beginnt die Haut, sich zu schuppen.

Behandeln lässt sich die Krankheit mit Bettruhe und Medikamenten. Gegen die Flecken im Mund empfiehlt sich eine Mundspülung. Besonders schwere Verläufe können einen Aufenthalt im Krankenhaus erforderlich machen. Zudem ist es wichtig, viel zu trinken!

Nach einer durchgemachten Infektion ist es nicht möglich, noch einmal an den Masern zu erkranken. Die Maserninfektion ist hochansteckend. Gerade deshalb ist es wichtig, dass die von der STIKO empfohlene Masernimpfung durchgeführt wird. Diese ist seit dem 1. März 2020 laut Masernschutzgesetz Pflicht für alle Kindergarten- und Grundschulkinder.

Hat mein Kind Windpocken?

Windpocken bzw. Varizellen zählen deutschlandweit zu den häufigsten Erkrankungen, welche durch eine Impfung vermeidbar ist. An Windpocken erkranken größtenteils Kinder. Die Inkubationszeit beträgt im Durchschnitt 2 Wochen.

Hierbei treten grippeähnliche Symptome, unter anderem Kopf- und Gliederschmerzen, auf und es kommt zu juckendem Hautausschlag. Charakteristisch sind über den gesamten Körper verteilte Bläschen. Es gilt: Je älter der Erkrankte, desto schlimmer die Symptome und das Risiko von möglichen Komplikationen erhöht sich. In der Regel ist diese Erkrankung harmlos bei Kindern. Die Behandlung wird mit Medikamenten oder juckreizlindernden Salben durchgeführt.

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Schon gewusst? Der Zusammenhang zwischen Windpocken und Gürtelrose

Nachdem die Windpocken abgeheilt sind, bleibt das Varizella-Zoster-Virus inaktiv im Körper. Das Virus kann jedoch reaktiviert werden, normalerweise geschieht das im späteren Leben.

Wenn das inaktive Varizella-Zoster-Virus reaktiviert wird, zeigt sich das in der Erkrankung namens Gürtelrose (Herpes Zoster). Die Reaktivierung geschieht normalerweise bei Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist und/oder bei zunehmendem Alter. Gürtelrose verursacht schmerzhafte Hautausschläge, die oft in Form eines Gürtels oder eines Bands auf einer Seite des Körpers auftreten. Diese Hautausschläge sind mit Blasen gefüllt und können von starken Schmerzen begleitet sein.

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Gegen welche der hier genannten Krankheiten existiert keine Impfung?

a)
Scharlach
b)
Röteln
c)
Varizellen

Was sind Röteln?

Die „kleine Schwester der Masern“ besitzt ähnliche, aber abgeschwächte Symptome der Masernerkrankung. So tritt auch hier ein rötlicher, runder Hautausschlag auf und Erkältungssymptome (wie beispielsweise leichtes Fieber) kommen hinzu. Die Krankheit befällt meistens Kinder, jedoch können auch Erwachsene an Röteln erkranken. Bei ihnen besteht jedoch die Gefahr, dass noch zusätzliche Symptome hinzukommen, wie beispielsweise eine Milzruptur.

Desweiteren tragen Schwangere ein erhöhtes Risiko. Röteln werden mit fiebersenkenden Mitteln oder auf die Symptome abgestimmten Medikamenten behandelt. Es wird davon ausgegangen, dass nach zweimaliger Impfung eine dauerhafte Immunität besteht.

ImgKinderkrankheiten im Überblick: Masern, Windpocken, Röteln und Scharlach ©Christina

Eine Krankheit die nicht nur Menschen befällt: Scharlach

Scharlach unterscheidet sich in einigen Punkten (es ist eine bakterielle Erkrankung) von den zuvor genannten Erkrankungen (viral). So kann sie zwar auch über eine Tröpfcheninfektion übertragen werden, meist geschieht dies jedoch über Kontakt, selten über kontaminierte Lebensmittel. Außerdem ist ihre Inkubationszeit mit 1-3 Tagen deutlich kürzer und sie kann, neben dem Menschen, auch Haustiere befallen.

Primär äußert sich diese Infektion durch einen entzündeten, eitrigen Rachen, welcher Symptome wie Halsschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, aber auch Erbrechen nach sich ziehen kann. Therapiert wird diese Krankheit meist durch eine Gabe von Penicillin.

Keine Hauterkrankung: Mumps

Eine Krankheit, die in der Regel zwar nicht das Hautbild betrifft, aber dennoch der Vollständigkeit halber genannt werden muss, ist Mumps. Mumps, auch Ziegenpeter genannt, gehört vor den Impfungen ebenfalls zu den häufigsten Kinderkrankheiten. Man erkennt es typischerweise an Fieber, einer geschwollenen Ohrspeicheldrüse (Parotitis) und manchmal auch Schwellungen der Lymphknoten im Halsbereich verursacht. Dies kann zu schmerzhaften Schwellungen und Unwohlsein führen.

Es ist wichtig, einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren, wenn Du denkst, dass Dein Kind an Mumps erkrankt sein könnte, um die richtige Diagnose und Behandlung zu erhalten. Mumps kann durch Impfung verhindert werden. Wenn ein Kind dennoch erkrankt sein sollte, wird diese Krankheit durch die Linderung der Symptome behandelt.

Leonie Sachse

Verfasst von Leonie Sachse
Co-Autor: Dr. med. Alice Martin

Leonie Sachse ist Studentin der Betriebswirtschafslehre und hat im August 2020 ein Praktikum in der Marketingabteilung von Dermanostic absolviert. Ihr Schwerpunkt lag dabei auf dem Verfassen von Blogartikeln.