Weißer Hautkrebs im Blick: Symptome erkennen und richtig handeln
Wie erkenne ich weißen Hautkrebs frühzeitig? Welche Stellen sollte ich besonders im Auge behalten? Und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
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Fachredaktion 14.10.2025
Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Am häufigsten tritt dabei der weiße Hautkrebs auf, zu dem Basalzell- und Plattenepithelkarzinome zählen. Weißer Hautkrebs lässt sich meist vollständig entfernen und breitet sich nur selten im Körper aus. Regelmäßiger Sonnenschutz und Hautarztkontrollen sind die beste Vorsorge.
Was ist weißer Hautkrebs?
Es gibt verschiedene Formen von Hautkrebs – am bekanntesten sind der schwarze Hautkrebs (Melanom) und der weiße Hautkrebs, der auch „heller Hautkrebs“ genannt wird. In den Medien ist die Verwendung des Begriffs „Hautkrebs“ nicht immer einheitlich. In vielen Fällen ist bei „Hautkrebs“ von schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) die Rede.
Dabei tritt Weißer Hautkrebs tritt deutlich häufiger auf als schwarzer Hautkrebs. In den meisten Fällen lässt er sich gut behandeln und vollständig heilen. Die Krebszellen des weißen Hautkrebses breiten sich nämlich kaum bzw. nur langsam aus**. Im Gegensatz zum schwarzen Hautkrebs bilden sich Metastasen beim weißen anders als beim schwarzen Hautkrebs äußerst selten.**
Zum weißen Hautkrebs zählen das Basalzellkarzinom (Basaliom) und das Spinalzellkarzinom/Plattenepithelkarzinom (Spinaliom).
An welchen Körperstellen tritt weißer Hautkrebs auf?
Weißer Hautkrebs entsteht typischerweise an sonnengeschädigten Hautstellen wie Gesicht und Kopfhaut, Ohren, Hals und Handrücken. Prinzipiell kann weißer Hautkrebs jedoch am ganzen Körper vorkommen.
Wie sieht weißer Hautkrebs aus, wie erfolgt die Diagnose?
Auf den ersten Blick fallen beim weißen Hautkrebs die Hautveränderungen oft nur wenig auf, weil sie farblich kaum von der normalen Haut abweichen.
- Die Haut kann bräunlich, gelblich oder weißlich wirken und oft porzellanartig glänzen
- Feine Blutgefäße zeigen sich manchmal als rote Punkte oder Linien
- Die Veränderung kann wie ein kleines Knötchen oder eine Wunde aussehen, die nicht heilt
- Häufig hat die Hautveränderung einen leicht vorgewölbten Rand
- Rötungen oder Verkrustungen treten ebenfalls auf
- Fortgeschrittener weißer Hautkrebs kann leicht bluten oder nässen
Wenn Du solche Veränderungen auf der Haut bemerkst, bedeutet das noch nicht automatisch, dass es sich um Hautkrebs handelt. Es können auch harmlose Hautveränderungen sein. Trotzdem solltest Du die Stelle ärztlich abklären lassen – entweder in einer Hautarztpraxis vor Ort oder alternativ innerhalb von 24 Stunden über die Hautarzt-App.
Hautfachärzt:innen können bereits per Blickdiagnose und einem ausgefüllten Fragebogen beurteilen, ob eine Hautveränderung weitere Untersuchungen erfordert und abgeklärt werden muss.
Manchmal entnehmen Hautärzt:innen von der verdächtigen Stelle eine Gewebeprobe (Biopsie), um diese unter dem Mikroskop zu untersuchen. Zusätzlich kann eine Blutentnahme erfolgen, damit die Blutwerte im Labor überprüft werden.
Wer erkrankt an weißem Hautkrebs?
Weißer Hautkrebs tritt mit durchschnittlich 75 Jahren bei Männern und Frauen gleichermaßen auf. Jedoch können auch jüngere Menschen an weißem Hautkrebs erkranken. Helle Hauttypen sind am häufigsten betroffen, die oft auch überdurchschnittlich viele Muttermale und oder Sommersprossen haben.
Eine Einteilung der Haut in sechs Hauttypen wurde 1975 vom Dermatologen Thomas B. Fitzpatrick entwickelt und ist bis heute Standard. Sie basiert auf der Empfindlichkeit der Haut, wie empfindlich die Haut auf Sonne reagiert. Du kannst selbst ganz einfach herausfinden, welchem Hauttyp Du angehörst: Zum Nachlesen: Die 6 Hauttypen nach Fitzpatrick
Risikofaktoren: Wann besteht ein erhöhtes Risiko für weißen Hautkrebs?
Heller Hauttyp (Hauttyp I und II nach Fitzpatrick)
- Viele Muttermale
- Intensive Sonneneinstrahlung in der Vergangenheit
- Häufige, starke Sonnenbrände in der Vergangenheit
- Regelmäßige Solarium-Besuche
- Hautkrebs in der Familie
- Erkrankungen des Immunsystems (Immunschwäche)
- Hautkrankheit Xeroderma pigmentosum (Mondscheinkrankheit)
Schon gewusst? 3 Fakten über Hautkrebs
1. Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. [1]
2. Die 5-Jahres-Überlebensrate von weißem Hautkrebs liegt bei 100%, bei frühem Befund. Er ist extrem selten lebensbedrohlich. [2]
3. Schätzungsweise jede:r 10. erkrankt im Laufe des Lebens an weißem Hautkrebs. [3]
Vorsorge ist besser als Nachsorge: Prävention und Früherkennung
UV-Strahlung ist der größte Risikofaktor für Hautkrebs. Ob am Strand, in den Bergen oder im Solarium – sie ist immer schädlich. Besonders gefährlich sind Sonnenbrände in Kindheit und Jugend, denn sie erhöhen das Hautkrebsrisiko erheblich. Den besten Schutz bietet korrekt aufgetragene Sonnencreme. Zusätzlich sind geeignete Kleidung und Kopfbedeckungen sinnvoll, können Sonnencreme aber nicht ersetzen. Dabei gilt: UV-Strahlung kann auch im Schatten, bei bewölktem Himmel oder niedrigen Temperaturen stärker sein, als man denkt.
Um Hautkrebs früh zu erkennen, ist die regelmäßige Selbstkontrolle der Haut wichtig. Nimm Dir dazu einfach in regelmäßigen Abständen ein paar Minuten Zeit und kontrolliere Deinen ganzen Körper auf jegliche Hautveränderungen. Stellst Du verdächtige Hautveränderungen fest, solltest Du sie untersuchen lassen. Zusätzlich solltest Du die Hautkrebsvorsorge der Krankenkassen nutzen: Ab 35 Jahren ist die Untersuchung alle zwei Jahre kostenfrei, manche Kassen übernehmen sie bereits ab 18 Jahren zu bestimmten Bedingungen. Speziell bei Risikofaktoren (z.B. Hautkrebs in der Familie) ist eine ärztliche Kontrolle schon in jüngerem Alter sinnvoll.
Auch Vorstufen von Hautkrebs können bereits bei der Hautkrebsvorsorge entdeckt werden. Dazu gehören z.B. die sogenannten aktinischen Keratosen, bei denen es sich um Vorstufen der Spinaliome (also weißen Hautkrebs) handelt.
Zum Nachlesen: Alle Fragen über Hautkrebsvorsorge beantwortet
Wie wird weißer Hautkrebs behandelt?
Ziel jeder Krebsbehandlung ist es, alle Krebszellen zu entfernen. Die Wahl der Therapie hängt von Art, Lage und Beschaffenheit des Tumors ab. Oberflächlicher Hautkrebs lässt sich alternativ durch Kältetherapie (Einfrieren mit flüssigem Stickstoff, sogenannte Kryotherapie) behandeln. Kleine Hautveränderungen können oft in wenigen Minuten herausgeschnitten werden. Meist erfolgt die operative Entfernung unter örtlicher Betäubung, inklusive eines kleinen Sicherheitsabstands aus gesundem Gewebe. Das entnommene Gewebe wird untersucht, und falls noch Krebszellen nachweisbar sind, kann eine weitere Behandlung nötig werden.
Ist eine Operation nicht möglich oder verbleiben Krebszellen, kommen Strahlen- oder Immuntherapie zum Einsatz. Für kleine, oberflächliche Tumoren eignen sich außerdem Lichttherapie (PDT) oder lokale Cremes mit Chemotherapeutika. Fortgeschrittener Hautkrebs erfordert stets eine individuelle Therapie, bei der verschiedene Verfahren je nach Größe, Tiefe und Ausprägung des Tumors kombiniert werden können.
Wichtig: Auch nach der Entfernung oder Behandlung von Hautkrebs sind regelmäßige Nachkontrollen notwendig. Hautkrebs kann an derselben oder anderen Stellen erneut auftreten (Rezidiv.
Literatur und Einzelnachweise
- Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) des Robert Koch-Instituts: Krebs in Deutschland für 2017/2018, Kapitel 3.0 Übersichten zu den Krebsneuerkrankungs- und Krebssterbefällen Tabelle 3.0.1. Abgerufen am 06.09.2022 von https://www.krebsdaten.de
- Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) des Robert Koch-Instituts: Krebs in Deutschland für 2017/2018, Kapitel 3.14 Nicht-melanotischer Hautkrebs (2021). Abgerufen am 06.09.2022 von https://www.krebsdaten.de
- Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.: Leitlinie Basalzellkarzinom der Haut (2018). Abgerufen am 06.09.2022 von https://www.awmf.org
- World Cancer Research Fund International: Skin cancer statistics (2022). Abgerufen am 13.09.2022 von https://www.wcrf.org/
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