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Die richtige Pflege von Tattoos

Ob klein, groß, schwarz oder bunt - Wir erklären Dir, wie Du Dein Tattoo am besten pflegen kannst.

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Gina Wintrich 25.06.2021

Etwa ein Fünftel aller Deutschen ist tätowiert. Über alle Altersgruppen hinweg sind es etwa 22,7% der Männer und 19,3% der Frauen, die Tinte unter ihrer Haut tragen. Innerhalb der letzten neun Jahre hat sich diese Zahl fast verdoppelt, 2012 lag der Anteil der Tätowierten in Deutschland noch bei etwa 11%. Doch wie sollte man frisch tätowierte Haut pflegen, damit sie möglichst schnell abheilt? Tipps und Tricks zur richtigen Pflege findest Du hier!

Von Beginn an die richtige Pflege

Mit Hilfe von elektrischen Tätowiermaschinen wird die Farbe mit bis zu 10.000 Nadelstichen pro Minute unter die Haut gebracht. Dazu sticht die Nadel bis in die mittlere Hautschicht, die Dermis. Das heißt die Haut wird oberflächlich verletzt, wie bei einer leichten Schürfwunde.

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Damit die Verletzungen, die durch das Tätowieren entstanden sind, schnell wieder abheilen und die Farbe möglichst lange und intensiv erhalten bleibt, bedarf es der richtigen Pflege.

Ein paar Dinge sollte man allerdings schon vor dem Stechen eines neuen Tattoos beachten. Dazu zählt:

  • Die sorgsame Auswahl eines hygienischen Studios.
  • Ausgeschlafen und erholt zum Termin erscheinen, da es je nach Motiv auch mal länger dauern kann.
  • Ausreichend gegessen und getrunken haben.
  • Mindestens 24 Stunden zuvor sollte kein Alkohol konsumiert werden. Dieser verdünnt das Blut, die Farbe bleibt schlechter erhalten und hat Einfluss auf die Wundheilung.

Ist das neue Tattoo nun gestochen sollte umgehend mit der Hautpflege begonnen werden, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Ein professioneller Tätowierer wird dein frisch gestochenes Tattoo desinfizieren, eincremen und in Folien einwickeln, um eine Infektion zu vermeiden.

Diese Folie sollte nach frühestens 3 Stunden gewechselt werden. Wasche Dein neues Tattoo am besten vorsichtig mit lauwarmem Wasser ab. Dazu sollten in keinem Fall parfümhaltige oder hautreizende Produkte verwendet werden.

Der Heilungsprozess: Was sollte man beachten?

Unmittelbar nachdem ein Tattoo gestochen wurde, beginnt der Heilungsprozess der kleinen Verletzungen. Dabei ist es völlig normal, dass etwas Wundwasser oder auch Blut aus der Wunde austreten.

Etwa 10-18 Stunden nach der Tätowierung beginnt die Wunde zu trocknen. Dabei kann es zu einer Krustenbildung kommen. Diese dient als natürliche Schutzschicht der Haut und ist Bestandteil der Wundheilung. Aber nicht wundern: Durch die Farbpartikel in der Tätowiertinte kann die Kruste komische Färbungen annehmen. Dennoch sollte es unbedingt vermieden werden, an der Kruste zu kratzen oder diese abzulösen. So können unter Umständen auch Farbpartikel von der Haut abgetragen werden.

Um die verletzte Haut im Heilungsprozess zu unterstützen, zählen wir hier einige Do's und Don'ts auf.

Was Du tun solltest:

  • Das Tattoo lediglich mit gesäuberten Händen berühren und eincremen
  • Die Wunde bis zu drei Tage mit einem atmungsaktiven Pflastern abdecken
  • Lockere Kleidung tragen, um unnötige Reibung zu vermeiden
  • Dünne Schichten Creme auftragen

Was Du nicht tun solltest:

  • Berührung des Tattoos mit schmutzigen Händen
  • Kratzen oder Entfernen der Kruste
  • Sauna, Schwimmbad, Sonnenbäder oder Solarium
  • Sport innerhalb der ersten 10-14 Tage

Hast Du Dir ein Tattoo stechen lassen und möchtest mehr über die richtige Behandlung erfahren? Lasse Dich von unseren Ärzt*innen bei dermanostic - Hautarzt per App behandeln und hole Dir Rat. Dir wird innerhalb von 24 Stunden geholfen.

Die richtigen Cremes zur Tattoopflege

Solange aus dem frischen Tattoo noch Wundflüssigkeit austritt und die Wunde noch nicht vollständig geschlossen ist, sollte zunächst noch keine Salbe oder Creme angewendet. Nach ca. 4 Tagen kann und sollte man anfangen die Haut durch regelmäßiges Eincremen und intensive Pflege im Heilungsprozess zu unterstützen.

Zu Beginn kann eine handelsübliche Wund- und Heilsalbe zur Pflege verwendet werden. Wichtig ist nur, dass keine Duft- oder Farbstoffe enthalten sind und die Creme feuchtigkeitsspendend wirkt. Mittlerweile gibt es auch eine Vielzahl von speziellen Tattoocremes zur Pflege eines frisch gestochenen Tattoos.

Diese Cremes basieren oft auf Kokosöl, welches wegen seiner antibakteriellen Wirkung besonders gut geeignet ist. Bei der Anwendung ist es sehr wichtig, nur eine dünne Schicht aufzutragen, da die Haut sonst zu sehr aufweicht.

Wer sich seine Tattoopflege selbst herstellen möchte, kann dazu ebenfalls Kokosöl als Basis verwenden. Ringelblume und Spitzwegerich können den Heilungsprozess ebenfalls unterstützen.

Menschen, die zu einer sensiblen oder leicht irritierten Haut neigen, raten wir zur Anwendung einer Wund- und Heilsalbe.

Wann ist mein Tattoo vollständig abgeheilt?

In den meisten Fällen ist die oberste Hautschicht nach etwa 10-14 Tagen vollständig wiederhergestellt. Bis allerdings auch die mittlere Hautständig (Dermis) vollständig wieder aufgebaut ist, kann es einige Monate dauern.

Wie lange der gesamte Heilungsprozess andauert, ist natürlich individuell und hängt auch von der Größe des Tattoos ab.

Während dieser Zeit bedarf die Haut besonders viel Aufmerksamkeit. Neben der intensiven Pflege ist es auch von besonderer Bedeutung, die Haut vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Die UV-Strahlung wirkt sich negativ auf die Farbpigmente aus und das Tattoo wird verblassen. Daher sollten Tattoos stets mit einem hohen Lichtschutzfaktor eingecremt werden und im Idealfall durch Kleidung abgedeckt sein.

Gina Wintrich

Verfasst von Gina Wintrich