Acne inversa
Alles, was Du über die Hauterkrankung wissen solltest.
:quality(75))
Gina Wintrich 26.09.2025
Akne inversa ist eine seltene Hauterkrankung, die wiederkehrende Entzündungen und schmerzhafte Knoten verursacht – meist in der Leisten-, Achsel- oder Genitalregion. In Westeuropa sind etwa 1 % der Bevölkerung betroffen. Häufig bemerken Betroffene zunächst kleine Knötchen, die sich entzünden und zu Abszessen entwickeln können. Die Erkrankung ist zwar belastend, aber behandelbar. Je früher die Symptome erkannt und gezielt behandelt werden, desto besser lassen sich Schmerzen lindern und Komplikationen vermeiden.
Was genau ist Akne inversa?
Bei Akne inversa (auch Acne inversa oder Hidradenitis suppurativa) handelt es sich um eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die vor allem in den Leisten, Achseln und im Genitalbereich auftritt. Die Krankheit äußert sich hauptsächlich durch Entzündungen, Pickel, Abzesse und auffällige Narben an den genannten Körperstellen. Oft gehen mit den Eiteransammlungen auch starke Schmerzen einher, wodurch die Lebensqualität der Betroffenen stark eingeschränkt wird. Die Acne inversa unterscheidet sich von einer "normalen" Akne hauptsächlich in den betroffenen Körperregionen und dem Verlauf.
Wodurch wird die Akne inversa ausgelöst? - Die Ursachen
Die Erkrankung entsteht durch die Entzündung des Haarfolikels, wodurch sich teils sogar tastbare Knoten bilden können. Die genauen Ursachen dafür sind bis heute leider noch unklar. Da die Krankheit jedoch meist während oder nach der Pubertät auftritt, gehen Mediziner von einer hormonellen Komponente aus. Ebenfalls geht man von einer Störung des Immunsystems aus. Es kommt zu einer übermäßigen Verhornung der Haarwurzel, wodurch die Talgdrüse blockiert wird und das Haar nicht mehr nach außen gelangen kann. Das Haar wächst unter der verschlossenen Hautoberfläche weiter und es bildet sich ein Knoten. Platzen diese entzündlichen Knoten auf, kann es zur Bildung von Narben kommen.
Zusätzliche Auslöser - Triggerfaktoren
Neben den vermuteten körperlich bedingten Ursachen, gibt es auch einige Faktoren, die die Schübe der Krankheit begünstigen oder die Symptome verstärken. Da bisher leider noch keine Methode zu vollständigen Heilung der Krankheit gefunden wurde, wird Patienten empfohlen, die sogenannten "Trigger" zu meiden, um eine Verschlimmerung des Hautzustandes zu vermeiden. Zu diesen Triggern zählen zum Beispiel:
- Rauchen (einer der vermuteten Hauptfaktoren)
- Starkes Übergewicht
- Mangelnde Körperhygiene
- Stress und psychische Belastungen
- Starkes Schwitzen
- Irritationen durch Reibung (z.B. durch enge Kleidung)
Wer ist betroffen?
Da die Krankheit häufig familiär auftritt, geht man zusätzlich von einer genetischen Ursache aus. Besonders häufig sind also Menschen betroffen, die auf eine familiäre Historie der Akne inversa Erkrankung zurückblicken. Außerdem sind Frauen drei mal häufiger betroffen als Männer. Patient:innen entwickeln meist Symptome nach der Pubertät, ca. zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Es wird geschätzt, dass weltweit ca. 70 Millionen Menschen von der Akne inversa betroffen sind.
Symptome und Auswirkungen
Die körperlichen Symptome sind aufgrund der Entzündungen recht eindeutig. Diese chronischen Hautentzündungen sind mit starken Schmerzen der betroffenen Bereiche verbunden und können die Lebensqualität von Patient:innen stark einschränken. Doch darüber hinaus kann die Erkrankung auch noch weitere Auswirkungen haben, diese sind meist Folgen der Symptome. Dazu zählen beispielsweise:
- Bewegungseinschränkungen durch starke Schmerzen
- Schlafstörungen
- Eingeschränkte Leistungsfähigkeit
- Ekel- und Schamgefühl
- Beeinträchtigung des Sexuallebens
- Große Angst vor Folgeerkrankungen
Leidest Du unter Akne inversa und bist von den Schmerzen und Entzündungen betroffen? Bei dermanostic kannst Du direkt per App Rat von Hautärzt:innen bekommen. Lade einfach Fotos einer betroffenen Haustelle hoch und erhalte innerhalb von 24 Stunden eine Einschätzung und Tipps, wie Du die Entzündungen lindern und Deinen Alltag erleichtern kannst.
Was kann man gegen Acne inversa tun? - Die Behandlung
Leider ist die Akne inversa nach derzeitigem Wissensstand nicht heilbar. Jedoch gibt es unterschiedliche Formen der Behandlung, die den Verlauf der Krankheit eindämmen und die Beschwerden lindern können. Hier kann man auf medikamentöse Therapien, aber auch auf eine chirurgische Behandlung zurückgreifen.
Auch die Patient:innen selbst können durch eine Umstellung und Anpassung ihres Lebensstils den Verlauf der Krankheit mit beeinflussen. Eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht oder der Verzicht auf Zigaretten kann den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. Auch eine gesunde Ernährung kann zu einer Verbesserung beitragen.
Bei medikamentösen Therapien werden die betroffenen Hautareale zunächst desinfiziert und mit antibiotischen Cremes behandelt. Zusätzlich können Patient:innen auch mit entzündungshemmenden Antibiotika behandelt werden. Seit einiger Zeit werden auch Behandlungen mit einem sogenannten Biologikum durchgeführt, welches gezielt bestimmten Faktor im Körper blockiert, die für die Entzündungen verantwortlich sind.
Bei einer chirurgischen Therapie werden die betroffenen Hautareale inklusive des darunterliegenden Gewebes entfernt. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit einzelne Abszesse mit einer Laserbehandlung zu entfernen, da so die Haarfolikel zerstört werden.
:quality(75))
Verfasst von Gina Wintrich
Gina Wintrich war Mitarbeiterin des Marketing- und Redaktionsteams von dermanostic. Sie studierte Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Medien und Kommunikation. Für das dermanostic-Hautmagazin fokussierte sie sich als Co-Autorin auf leicht verständliche medizinische Beiträge.
