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Wenn Pickel mehr sind als Akne: Alles über Akne inversa 

Symptome erkennen, Erkrankung verstehen, Behandlungsmöglichkeiten entdecken.

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Medizinische Fachredaktion 26.11.2025

Die Akne inversa ist eine seltene, chronische Hauterkrankung, die immer wiederkehrende Entzündungen und schmerzhafte Knoten verursacht – meist in der Leisten-, Achsel- oder Genitalregion. Je früher die Symptome erkannt und gezielt behandelt werden, desto besser lassen sich Schmerzen lindern und mögliche Komplikationen verhindern.

Entstehung und charakteristische Merkmale

Bei Akne inversa (auch Hidradenitis suppurativa, HS) handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die meist in Körperregionen auftritt, in denen Haut auf Haut reibt.

Die Erkrankung beginnt mit einer Entzündung der Haarfollikel, die oft tastbare Knoten bildet. Durch eine übermäßige Verhornung an der Haarwurzel wird die Talgdrüse blockiert, sodass das Haar nicht mehr nach außen gelangen kann. Es wächst unter der Hautoberfläche weiter, wodurch sich ein Knoten bildet. Platzt dieser Knoten auf, entstehen häufig eitrige Entzündungen, die zu auffälligen Abszessen, Fisteln und Narben führen und auch die Schweißdrüsen betreffen können.

Typische Körperbereiche, in denen die Symptome auftreten:

  • Achseln
  • Leistenregion
  • Brust
  • Bauch
  • Genitalbereich

Abgrenzung zur „normalen“ Akne

Die Akne inversa unterscheidet sich von klassischer Akne nicht nur durch die betroffenen Körperregionen, sondern auch durch ihren chronischen Verlauf. Patient:innen leiden häufig unter starken Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Ekel- und Schamgefühlen, Schlafstörungen, großer Angst vor Folgeerkrankungen, eingeschränkter Leistungsfähigkeit und teilweise auch unter Beeinträchtigungen des Sexuallebens. Die psychische Belastung durch Akne inversa ist daher hoch.

Leidest Du an Akne, aber Deine Symptome gehen über fettige Haut, Pickel und Mitesser hinaus? Dann kontaktiere unsere Hautfachärzt:innen** bequem per App**. Innerhalb von 24 Stunden erhältst Du einen Arztbrief mit Diagnose, Therapieempfehlung und ein Privatrezept. So kannst Du direkt mit der passenden Behandlung starten. Es ist wichtig, dass die genaue Form Deiner Akne erkannt wird – denn nicht jede Akne ist gleich, und die Therapie unterscheidet sich je nach Form der Erkrankung.

Die Ursache: Wodurch wird die Akne inversa ausgelöst? 

Rund 1 % der Bevölkerung ist von Akne inversa (Hidradenitis suppurativa, HS) betroffen [1]. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Da die Erkrankung meist während oder nach der Pubertät auftritt, geht man von einer hormonellen Komponente aus. Außerdem scheint das Immunsystem eine übermäßige Aktivität zu zeigen, die an der Entstehung beteiligt ist.

Auch eine genetische Veranlagung spielt offenbar eine Rolle, denn wer Familienmitglieder mit Akne inversa hat, trägt ein höheres Risiko. Die Erkrankung entwickelt sich typischerweise zwischen dem 11. und 50. Lebensjahr und betrifft Frauen etwa dreimal so häufig wie Männer [2].

Zusätzlich können bestimmte Faktoren Schübe begünstigen oder Symptome verstärken:

Die richtige Behandlung

Frühe Anzeichen von Akne inversa werden oft übersehen oder mit harmlosen Infektionen verwechselt – kein Wunder also, dass die Diagnose im Durchschnitt erst nach etwa zweieinhalb Jahren gestellt wird. Dabei gilt: Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser lassen sich Schmerzen lindern und Folgeschäden vermeiden.

Auch wenn Akne inversa nach aktuellem Wissensstand nicht heilbar ist, kann viel getan werden, um den Alltag spürbar zu erleichtern. Lebensstilmaßnahmen wie eine ausgewogene Ernährung, Gewichtsreduktion, Rauchstopp und regelmäßige Bewegung helfen vielen Betroffenen, die Haut zu beruhigen und die Entzündungsneigung zu reduzieren. Mit der richtigen Therapie und einer passenden Hautpflege sind sogar lange schubfreie Phasen möglich – auch wenn die Erkrankung nie vollständig verschwindet.

Welche Behandlung sinnvoll ist, hängt immer vom individuellen Schweregrad ab. Zur Verfügung stehen sowohl lokale Maßnahmen als auch systemische Therapien, die tiefer in den Krankheitsprozess eingreifen.

Bei milden Formen können topische Medikamente wie Salben und Cremes helfen, die Symptome zu lindern.

In schwereren Fällen kommen systemische Medikamente zum Einsatz, die den gesamten Körper beeinflussen:

  • Antibiotika: Zur Bekämpfung bakterieller Entzündungen und zur Vorbeugung von Infektionen
  • Biologika: Blockieren spezifische Entzündungsbotenstoffe im Immunsystem; werden subkutan verabreicht und können die Entzündungsprozesse effektiv reduzieren
  • Kortikosteroide: Entzündungshemmende Medikamente, die in bestimmten Fällen eingesetzt werden können

Bei fortgeschrittenen oder therapieresistenten Fällen kann eine chirurgische Behandlung notwendig sein:

  • Lokaloperationen: Entfernung von Abszessen oder entzündeten Hautbereichen
  • Hauttransplantationen: In sehr schweren Fällen zur Wiederherstellung der Hautstruktur

Auch eine Laserbehandlung, die auf die Zerstörung der Haarfollikel abzielt, kann zu guten Ergebnissen führen. Hier sollte ein ausführliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin erfolgen.

Hast Du Akne, Pickel oder andere Hautveränderungen wie hier beschrieben? Dann kannst Du über unsere Hautarzt-App direkt eine Ersteinschätzung erhalten. Schicke uns einfach drei Fotos einer betroffenen Hautstelle und unsere Hautfachärzt:innen erstellen Dir einen Arztbrief mit Diagnose und Therapieempfehlung. Ein Rezept erhältst Du dazu.

Literatur und Einzelnachweise

  1. Deutsches Ärzteblatt: Interdisziplinäres Konzept bei Akne inversa: Neue Ansätze mit Bewährtem kombinieren. (2022) | www.aerzteblatt.de
  2. gesund.bund.de: Krankheiten. Akne inversa. (2021) | www.gesund.bund.de
Medizinische Fachredaktion

Verfasst von Medizinische Fachredaktion

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