Auch bekannt als: Raynaud Symptomenkomplex; Weißfingerkrankheit; Digitus mortuus; Extremitätengangrän symmetrische; Leichenfinger; Morbus Raynaud; Primäres Raynaud-Syndrom; Raynaud-Phänomen; Raynaud phenomenon; Raynaud's phenomenon; Reilscher Finger; RS; Sekundäres Raynaud-Syndrom; Totenfinger
ICD-Code: I73.0
Weiß-Blau-Rot, als Trikolore bezeichnet, ist der typische Farbverlauf des Raynaud-Syndroms. Es handelt sich um eine plötzlich auftretende, episodenhafte Störung der Gefäßmuskulatur insbesondere an den Händen und Füßen.
Wir erklären im Folgenden, was diese Erkrankung bedeutet, wie sie entsteht und was man dagegen tun kann.
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Beim Raynaud-Syndrom treten plötzliche Durchblutungsstörungen auf, welche vor allem die Finger oder Zehen betreffen. Diese fühlen sich kalt, taub oder schmerzhaft an und besitzen ein blässliches Erscheinungsbild.
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Die Blutzufuhr in den Händen bzw. Zehen wird durch Gefäßkrämpfe (Vasospasmen) anfallsartig gedrosselt. Dadurch erscheinen die nicht mehr richtig durchbluteten Gliedmaßen weiß. Im Verlauf kommt es zu einer Blaufärbung, da nicht mehr genug Sauerstoff in den Bereichen verfügbar ist. Als Gegenreaktion öffnen sich dann wiederum umliegende Gefäße und neues Blut fließt in die Gliedmaßen ein. So kommt es nach der Blaufärbung zu einer Rötung der Anteile.
Ausgelöst wird das Raynaud-Syndrom meist durch Kälte, Stress oder psychische Belastung. Unterschieden werden zwei Formen des Syndroms:
Vom Raynaud-Syndrom sind vor allem junge Frauen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr betroffen.
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Durch die gestörte Blutzufuhr färben sich die Finger bzw. Zehen zunächst blass weißlich und später bläulich (ähnlich wie bei der Akrozyanose). Anschließend wird die Haut rötlich, weshalb man in der Medizin von einem „Trikolore-Phänomen“ spricht. Zusätzlich können Missempfindungen, Taubheitsgefühle oder Schmerzen auftreten. Die Beschwerden halten für gewöhnlich wenige Minuten an.
Ein primäres Raynaud-Syndrom äußert sich dabei meistens durch beidseitig auftretende Beschwerden, weiße Finger finden sich also an beiden Händen bzw. weiße Zehen an den Füßen. Bei der sekundären Form treten die Symptome meist einseitig auf.
In den meisten Fällen ist das Raynaud-Syndrom harmlos, selten kann sich jedoch eine schwerwiegende Erkrankung dahinter verstecken. Das können beispielsweise rheumatische Erkrankungen oder die Sklerodermie sein.
Die Therapie basiert zunächst auf allgemeinen Maßnahmen. Es gilt, Risikofaktoren wie Stress und Kälte (auch kalte Getränke und Nahrungsmittel), zu meiden. Beheizbare Wärmehandschuhe können für Betroffene hilfreich sein. Ratsam ist es zudem, auf Nikotin und Rauchen zu verzichten, da dies bei langfristigem Konsum noch zusätzliche Gefäßschädigungen, wie z.B. die Entstehung einer arteriellen Verschlusskrankheit, bewirken kann.
Im Folgenden haben wir einige Therapiemaßnahmen, die bei einem Raynaud-Syndrom Anwendung finden können, zusammengefasst:
Droht ein Beschwerdeanfall, sollten die Hände mit Wärme behandelt werden (z.B. warmes Wasser). Dies entspannt die Gefäßmuskulatur, sodass sich die Gefäße erweitern. Alternativ können die Hände massiert oder bewegt werden. Dies regt die Durchblutung an. Nach maximal einer Stunde klingen die Symptome meist von alleine ab.
Sind die allgemeinen Maßnahmen nicht effizient genug, kann eine medikamentöse Therapie begonnen werden. Besonders sinnvoll ist eine medikamentöse Therapie, wenn das Gewebe bereits beschädigt ist. Zu den geeigneten Subtanzen zählen Calciumantagonisten oder Nitroglyzerin, dessen Wirkstoffe zu einer Erweiterung von Gefäßen führen.
Wenn eine weitere Grunderkrankung vorliegt, die zur Ausbildung eines Raynauds führt, sollte diese entsprechend behandelt werden.
Lediglich bei schwer ausgeprägten Fällen ist eine OP sinnvoll, bei der z.B. gefäßverengende Nerven blockiert werden (Sympathektomie).
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