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Was haben Dermatologie und Urologie gemeinsam?

Welche Fachärzt:innen sind zuständig? Haut- und Urologie-Schnittstellen erklärt.

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Gina Wintrich 10.10.2025

Ganz einfach gesagt könnte man meinen, dass sich die Dermatologie ausschließlich mit der Haut, die Urologie mit Männern und die Gynäkologie mit Frauen beschäftigt. Doch ganz so trennscharf sind die Grenzen der einzelnen Fachbereiche nicht. Es gibt viele Schnittstellen zwischen den Fachbereichen, weshalb wir hier genau erklären, welche Ärzt:innen für welche Beschwerden zuständig sind und bei welchen Krankheitsbildern welche Fachärzt:innen aufgesucht werden sollten.

Was behandelt ein Hautarzt?

Ein "Hautarzt" wird in der medizinischen Fachsprache auch als "Dermatologe" bezeichnet. Das Fach der Dermatologie befasst sich mit Erkrankungen der Haut, Schleimhäute, Haare und Nägel. Auch allergische Erkrankungen werden teils von Dermatolog:innen behandelt.

Die vollständige Bezeichnung lautet „Facharzt für Dermatologie und Venerologie“, also Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Neben der Haut befassen sich Dermatolog:innen also auch mit sexuell übertragbaren Krankheiten. Allerdings werden nicht alle Geschlechtskrankheiten in der Dermatologie behandelt. Der Fokus liegt hier vor allem auf den Krankheiten, die sich auch mit einhergehenden Hauterscheinungen oder Hauveränderungen an den Schleimhäuten äußern.

Welche Geschlechtskrankheiten behandelt der Hautarzt?

Häufige Hautveränderungen sind:

Was behandelt ein Urologe?

Die Urologie ist das medizinische Fachgebiet, das sich mit den Harnorganen und den männlichen Geschlechtsorganen befasst. Behandelt werden Erkrankungen der Harnröhre, Harnblase, Harnleiter, der Nieren sowie der männlichen Geschlechtsorgane wie Hoden, Samenwege und Prostata.
Der Prostatakrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung, die beim Mann auftritt. Jährlich wird bei über 65.000 Männern ein Prostatakarzinom diagnostiziert.

Was macht eine Frau beim Urologen?

Ein Facharzt oder eine Fachärztin für Urologie wird häufig als "Männerarzt" bezeichnet, was jedoch nicht ganz richtig ist, denn die Behandlung und Untersuchung der männlichen Geschlechtsorgane ist nur ein Teil des medizinischen Fachgebiets der Urologie. Wie bereits erwähnt, sind auch Erkrankungen der Harnorgane Teil der Urologie und davon können schließlich auch Frauen betroffen sein.

Frauen gehen vor allem zu Urolog:innen, wenn das Harnsystem betroffen ist, beispielsweise bei Blasenentzündungen, Harnwegsinfekten, Harnsteinen, Blasenkarzinomen oder Inkontinenz. Auch komplexere Probleme wie Beckenbodenbeschwerden fallen in den Fachbereich der Urologie. Bei Bedarf arbeiten Urolog:innen dabei eng mit Gynäkolog:innen zusammen.

Die Beckenbodenschwierigkeiten können beispielsweise Folgen einer Schwangerschaft oder einer natürlichen Geburt sein. Viele Frauen sind danach von zunehmender Inkontinenz betroffen. Auch in diesen Fällen sollten Urolog:innen aufgesucht werden, denn heute gibt es zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten.

Was macht der Gynäkologe?

Die Gynäkologie, oder auch Frauenheilkunde genannt, ist der medizinische Fachbereich, der sich mit den weiblichen Sexual- und Fortpflanzungsorganen befasst. In den Aufgabenbereich der Gynäkologie gehört zum Beispiel:

  • Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von speziellen Erkrankungen der Frau
  • Beratung zur Verhütung und Familienplanung
  • Schwangerschaften, Mutterschaftsvorsorge und Geburtsbetreuung
  • Krebsvorsorge, Erkennung und Behandlung
  • Indikationsstellung zu operativen Eingriffen im Genitalbereich, Unterleib und der Brust

Hier kann man gut erkennen, dass Frauenärzt:innen, bzw. Gynäkolog:innen sich hauptsächlich mit den weiblichen Geschlechtsorganen befassen. Natürlich kann mit einer Blasenentzündung auch der Gynäkologe aufgesucht werden, da dies beispielsweise eine Schnittstelle der Urologie und Gynäkologie darstellt, ähnlich wie die bereits genannten Schwierigkeiten des Beckenbodens. Dabei wird bei Bedarf eine Fachperson des anderen Bereichs hinzugezogen

Ähnlich ist es mit Hautveränderungen im Intimbereich bei Frauen. Hier werden häufig Frauenärzt:innen aufgesucht, die in den meisten Fällen natürlich auch eine entsprechende Behandlung durchführen können, die eigentliche Zuständigkeit liegt hier jedoch bei Hautärzt:innen.

Wo sind Schnittstellen der Dermatologie und Urologie?

Die Fachbereiche der Dermatologie und Urologie liegen in einigen Bereichen sehr eng beieinander. Haben Männer Beschwerden, die ihren Genitalbereich betreffen, werden sie in den meisten Fällen einen Urologen oder eine Urologin aufsuchen, weil sie dort die richtige Zuständigkeit vermuten. Das geht häufig aus der Annahme hervor, dass der Urologe als "Männerarzt" alles behandelt, was mit den männlichen Genitalien zusammenhängt.

Diese Annahme ist grundsätzliche auch nicht falsch, jedoch teilt sich hier die eigentliche Zuständigkeit einiger Erkrankungen zwischen Dermatologie und Urologie. Stark vereinfacht kann man sagen: „Alle Beschwerden, die ‚von innen‘ kommen, fallen in den Bereich der Urolog:innen, während alles ‚von außen‘ – also die Haut der Genitalien – in den Bereich der Dermatolog:innen gehört.

Vor allem die zuvor bereits aufgezählten Geschlechtskrankheiten bieten viele Berührungspunkte zwischen der Dermatologie und Urologie. Weitere Krankheiten, die die beiden Fachrichtungen oft miteinander in Verbindung bringen, sind beispielsweise Hautveränderungen, wie Balanitis, Phimose, Lichen sclerosus oder Lichen ruber.

Damit wir bei dermanostic unseren Patient:innen mit Erkrankungen im Intimbereich die bestmögliche Behandlung bieten können, arbeitet unser interdisziplinäres Expert:innenteam eng zusammen. Bei männlichen Patient:innen werden bei Bedarf Urolog:innen hinzugezogen, bei weiblichen Patient:innen Gynäkolog:innen.

Gina Wintrich

Verfasst von Gina Wintrich

Gina Wintrich war Mitarbeiterin des Marketing- und Redaktionsteams von dermanostic. Sie studierte Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Medien und Kommunikation. Für das dermanostic-Hautmagazin fokussierte sie sich als Co-Autorin auf leicht verständliche medizinische Beiträge.

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