Die Haut im Menstruationszyklus: Wie Hormone Deine Haut beeinflussen
Wie wirken sich Hormonschwankungen auf Haut und Unreinheiten aus?
:quality(75))
Fachmedizinische Redaktion 15.12.2025
Der Menstruationszyklus dauert etwa 28 Tage und wird durch das Zusammenspiel weiblicher Hormone gesteuert. In vier Phasen wirken Östrogen, Progesteron, LH und FSH – und beeinflussen dabei nicht nur Leistungsfähigkeit, Stimmung und Wohlbefinden, sondern auch unsere Haut.
Die 4 Phasen des Menstruationszyklus
Der Menstruationszyklus wiederholt sich jeden Monat nach einem ähnlichen Muster und lässt sich in vier Phasen unterteilen, die jeweils durch bestimmte hormonelle und körperliche Veränderungen geprägt sind. Sowohl der gesamte Zyklus als auch die einzelnen Phasen können individuell schwanken. Für einen gesunden Zyklus – und die Möglichkeit einer Schwangerschaft – ist es jedoch wichtig, dass alle Phasen nacheinander durchlaufen werden.
Der 28-tägige Menstruationszyklus gliedert sich in vier Phasen:
- Menstruation (Regelblutung)
- Follikelphase (Eireifung)
- Ovulation (Eisprung)
- Lutealphase (Gelbkörperphase)
Menstruationszyklus und die Haut
Jede Phase des Menstruationszyklus hinterlässt sichtbare Spuren auf unserer Haut. So verändern sich Hautbild, Feuchtigkeit und Talgproduktion von Tag zu Tag:
Tag 1-7: Die Haut während der Menstruation
Der Beginn, also Tag 1 des Menstruationszyklus, entspricht dem ersten Tag der Periode. Die Menstruationsblutung tritt ein, wenn die bereits in der Lutealphase des letzten Zyklus abgesunkenen Hormonspiegel ihren Tiefpunkt erreichen.
Das bewirkt, dass die Gebärmutterschleimhaut im Sinne der Menstruationsblutung ausgestoßen wird. Während der Menstruation bleibt der gesamte Hormonspiegel insgesamt niedrig. Für unsere Haut sind die niedrigen Hormonspiegel jedoch nicht optimal. Während der Menstruation zeigt sie sich tendenziell trocken und fahl. Die gute Nachricht: Die starken Hormonschwankungen, die bei vielen Frauen die Haut kurz vor der Menstruation verrückt spielen lassen, sind vorbei und die Haut beginnt sich langsam zu beruhigen.
Wenn Du in der ersten Zykluswoche zu trockenerer Haut als üblich neigst, kannst Du Deiner Haut während der Menstruation eine Extraportion Feuchtigkeit gönnen, z.B. mit einer pflegenden Maske.
Tag 8-14: Die Haut in der Follikelphase
Ist die Menstruationsblutung vorbei, beginnen die Hormonspiegel langsam wieder zu steigen, besonders das Östrogen. Das Östrogen ist auch als „Glow-Hormon“ bekannt, weil es positive Auswirkungen auf die Haut hat. Es unterstützt u.a. die Kollagenproduktion und Feuchtigkeitsaufnahme der Haut. Der langsam steigende Östrogenspiegel äußert sich in der Follikelphase deshalb bei vielen Frauen mit ebenmäßiger, praller und reiner Haut. Auch die Haare können in der Follikelphase voller, dichter und glänzender erscheinen.
Setze auf Feuchtigkeit, leichte Pflege und sanfte Reinigung. Produkte mit Hyaluron oder Antioxidantien unterstützen den natürlichen Glow.
Tag 12-15: Die Haut während der Ovulation (Eisprung)
Wenn der weiter ansteigende Östrogenspiegel eine gewisse Schwelle überschreitet, wird der Eisprung ausgelöst. Der Eisprung markiert den Zeitpunkt mit dem maximalen Östrogenspiegel. Östrogen sei Dank – die Haut zeigt sich strahlend und gesund.
Die Haut zeigt sich strahlend und gesund. Achte jetzt auf Sonnenschutz, denn durch den hohen Östrogenspiegel ist sie empfindlicher gegenüber UV-Strahlung und besonders empfänglich für Pflegeeffekte.
Tag 14-18: Die Haut in der Lutealphase
Sobald der Körper merkt, dass keine Schwangerschaft bevorsteht, möchte er die aufgebaute Schleimhaut der Gebärmutter und speziell das überschüssige Östrogen schnellstmöglich wieder loswerden.
Sollte keine Schwangerschaft entstehen, bereitet sich der Körper in der Lutealphase auf den nächsten Zyklus vor. Dementsprechend rutscht der Östrogenspiegel in den Keller, während der Progesteronspiegel noch etwas ansteigt.
Durch den schnell fallenden Hormonspiegel kommt es in der Lutealphase bei vielen Frauen zu typischen prämenstruellen Beschwerden auf z. B. Schmerzen, Verdauungsstörungen, Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen oder zum prämenstruellen Syndrom (PMS).
Da das dämpfende Östrogen sinkt, wirkt Testosteron ungebremst. Es fördert die Talgproduktion und führt so zu fettigen Haaren, fettiger Haut und vermehrten Unreinheiten. Das Östrogen wirkt als Gegenspieler zum Testosteron und „dämpft“ dessen Wirkung auf die Haut. Vor der Menstruation ist die Haut deshalb bei vielen Frauen fettiger** und öliger** als gewöhnlich und neigt zu Unreinheiten.
Sei sanft zu Deiner Haut! Unreinheiten und fettige Haut verleiten dazu, auf austrocknende Anti-Pickel-Produkte zurückzugreifen. Diese erkennst Du daran, dass Alkohol an erster Stelle der Inhaltsstoffe steht. Verwende stattdessen lieber Produkte mit z.B. Salicylsäure oder Zink. Und großes Tabu: Pickel ausdrücken!
Gut & Böse? Östrogen und Testosteron
Östrogen – das „Glow-Hormon“
Das Östrogen ist ein weibliches Geschlechtshormon, das verschiedene vorteilhafte Wirkungen auf die Haut hat. Es fördert die Feuchtigkeitsaufnahme, Wasserbindung und Kollagenproduktion. Dadurch wirkt die Haut aufgepolstert, praller und strahlender. Es wirkt außerdem als Gegenspieler zu Testosteron, das vor allem die Talgproduktion und so die Entstehung von Unreinheiten fördert.
Testosteron – der „Pickel-Booster“
Testosteron ist für weniger wünschenswerte Effekte auf die Haut verantwortlich. Es regt die Talgdrüsenaktivität an und begünstigt auf diese Weise die Entstehung von Unreinheiten, Pickeln und Akne. Fettige(re) Haut und Haare sind ebenfalls Folge der vermehrten Talgproduktion. Der Testosteronschub in der männlichen Pubertät ist auch der Grund, weshalb Jungs als Teenager häufig an Akne leiden.
Glaubst Du, dass Deine Hautveränderungen oder unreine Haut mit Hormonschwankungen zusammenhängen? Unsere Hautfachärzt:innen bei dermanostic erstellen innerhalb von 24 Stunden einen individuellen Behandlungsplan für Dich – bequem und digital per App.
Nimmst Du die Pille? Das solltest Du wissen!
Wenn Du die Anti Baby Pille einnimmst, hast Du keinen natürlichen Menstruationszyklus. Durch die Pille werden Hormonschwankungen nämlich weitestgehend unterdrückt. Die dargestellten Phasen des Menstruationszyklus finden daher nicht statt. Stattdessen werden nahezu gleichbleibende Hormonspiegel erzeugt. Deshalb wird die Pille beispielsweise auch zur Behandlung des prämenstruellen Syndroms (PMS) verschrieben, das u.a. durch die Hormonschwankungen im Zyklus verursacht wird.
Trotzdem kann es auch unter Pilleneinnahme zu hormonellen Hautproblemen kommen – nicht jede Pille wirkt gleich. Moderne Präparate enthalten unterschiedliche Hormone oder Wirkstoffvarianten, was die Haut unterschiedlich beeinflusst: Einige können Akne verschlimmern, andere verbessern sie sogar. Jeder Körper reagiert individuell.
Neurodermitis, Schuppenflechte & Co.: Wie beeinflussen die weiblichen Hormone Hautkrankheiten?
Dass unsere Haut auf hormonelle Schwankungen reagiert – das zeigt sich nicht nur in hormonell bedingter Akne, sondern auch in zyklusbedingten Veränderungen bei anderen Hautzuständen. Wie steht es also um (chronische) Hauterkrankungen wie Neurodermitis (atopische Dermatitis) oder Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris)?
Bei diesen Hauterkrankungen wurde beobachtet, dass sich die Symptome oft vor der Menstruation – in der prämenstruellen Phase verschlechtern. Während einer Schwangerschaft können sich die Erkrankungen, dagegen vorübergehend verbessern. Neurodermitis und Schuppenflechte sind keine hormonell bedingten Hauterkrankungen wie Akne. Hormonelle Veränderungen im Zyklus können die Symptome zwar verstärken oder abschwächen, verursachen sie aber nicht direkt.
Nicht jede Haut reagiert gleich auf hormonelle Schwankungen – finde heraus, welche Pflege und Therapie zu Dir passt. Lade einfach ein Foto hoch, erhalte die Diagnose und lass Dir von unseren Hautfachärzt:innen einen individuellen Therapieplan erstellen – alles bequem per App.
:quality(75))
Verfasst von Fachmedizinische Redaktion
