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Die richtige Ernährung bei Neurodermitis

Gibt es wirklich DIE eine richtige Ernährung bei Neurodermitis?

Die richtige Ernährung bei Neurodermitis

Gina Wintrich   01.07.2021

Die Neurodermitis, oder auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem, ist eine der häufigsten Hautkrankheiten in Deutschland. Es handelt sich um eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, von der insgesamt schätzungsweise 10-15% der Bevölkerung betroffen sind. Besonders häufig tritt die Krankheit bei Babys und Kleinkindern auf, hier sind es sogar 23%, die in der Kindheit eine Hautveränderung in Zusammenhang mit der Neurodermitis aufweisen. Betroffene werden immer wieder dazu aufgefordert, ihre Ernährung umzustellen, um die Symptome zu verringern. Doch besteht tatsächlich ein Zusammenhang zwischen Neurodermitis und der Ernährung? Wir klären auf!

Die richtige Ernährung macht den Unterschied - Mythos oder Wahrheit?

Viele Menschen gehen davon aus, dass Neurodermitis und die Ernährung eng zusammenhängen. So viele Menschen es gibt, die diese These unterstützen, genauso viele verschiedene Ratschläge gibt es auch zu diesem Thema. Daher ist es sehr sinnvoll, nicht jeden Tipp ohne zu zögern anzunehmen, sondern das Thema kritisch zu hinterfragen.

Tatsächlich ist es so, dass bestimmte Lebensmittel, bzw. deren Inhaltsstoffe das Krankheitsbild beeinflussen. Jedoch ist der Einfluss nicht so stark, wie er von vielen Menschen vermutet wird. Generell kann man sagen, dass der Einfluss von bestimmten Lebensmitteln bei der atopischen Dermatitis bei Kindern größer ist als bei Erwachsenen. Je älter die Betroffenen werden, desto wahrscheinlicher sind Kreuzallergien verschiedener Lebensmittel - oft auch im Zusammenhang mit Pollen.

Leider kann man zum Zusammenhang von Neurodermitis und Ernährung dennoch keine pauschalisierende Aussage treffen. Die Einflüsse sind sehr individuell und von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Um herauszufinden, ob bei Dir ein Zusammenhang der beiden Faktoren vorliegt, empfehlen wir Dir, ein Ernährungs- und Symptomtagebuch zu führen. Dort vermerkst Du, wann welche Lebensmittel aufgenommen wurden und ob in diesem Zusammenhang eine Verbesserung oder Verschlechterung des Hautbildes zu erkennen ist.

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Welche Nahrungsmittel beeinflussen das Krankheitsbild?

Wie bereits erwähnt, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, welche Lebensmittel sich definitiv positiv oder negativ auf das Krankheitsbild der Neurodermitis auswirken. Gemäß Erfahrungswerten, können jedoch einige Lebensmittel eher den Triggern, die einen Schub begünstigen, zugeordnet werden. Auf der anderen Seite gibt es auch Lebensmittel, die die Symptome in einer akuten Phase lindern können.

Zu den sogenannten Triggern zählen zum Beispiel:

Positive Auswirkungen können haben:

  • Bestimmte Fischsorten
  • Obst und grünes Gemüse
  • Glutenfreie Produkte
  • Grüner Tee und Kräutertee
  • Pilze
  • Oliven- und Kokosöl

Insgesamt kann man sagen, dass naturbelassene Produkte eher einen positiven Einfluss auf die Krankheit ausüben. Verarbeitete Lebensmittel oder Fast Food zählen zu den Triggern, die sich zumeist negativ auswirken.

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Wie viel Prozent der Kinder haben mit einer Hautkrankheit in Zusammenhang mit Neurodermitis zu tun?

a)
Etwa 3%
b)
Etwa 15%
c)
Etwa 23%

Besonderheiten bei Kindern mit Neurodermitis

Wie bereits zu Beginn erwähnt, sind fast ein Viertel aller Babys und Kleinkinder von Neurodermitis betroffen. Bei etwa einem Drittel der betroffenen Kinder ist die Krankheit mit Lebensmittelallergien verbunden.

Wenn Du bei Deinem Kind eine Lebensmittelallergie oder Unverträglichkeit vermutest, kannst Du dies in einer Arztpraxis mit Hilfe eines Allergietests in Erfahrung bringen. So kann vermieden werden, dass die Kinder unnötige Diäten durchführen oder auf Lebensmittel verzichten müssen, die sie eigentlich problemlos essen können. Und andersherum werden so allergische Reaktionen vorgebeugt.

Wird bei Deinem Kind eine Allergie festgestellt, so kann eine sogenannte Auslassdiät hilfreich sein. Wenn strikt auf genau dieses Profil verzichtet wird, kann sich dies auch positiv auf die Neurodermitis auswirken. Wichtig ist, dass Du das nur in Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin durchführst bzw. vorher mit einem Ernährungstagebuch die Lebensmittel zuordnen kannst, die einen Schub begünstigen.

Besonders bei Kindern gilt es zu beachten: Einmal allergisch, heißt nicht gleich immer allergisch. Allergien können sich mit dem Alter "herauswachsen". So können nach etwa 1-2 Jahren die entsprechenden Lebensmittel erneut ausprobiert oder ein neuer Test durchgeführt werden.

Generell gilt also - bei Neurodermitis-Erkrankten ebenso wie bei allen anderen - Dein Körper dankt Dir für eine ausgewogene Ernährung! Achte darauf, von allem genug zu essen, sei es Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte, aber auch Kohlenhydrate und Fette. Das richtige Verhältnis spielt dabei die entscheidende Rolle. Verwende lieber frische Produkte, um so auf deine Vitamine und Nährstoffe für den Tagesbedarf zu kommen und versuche, so oft wie möglich um Fertigprodukte drumrum zu kommen. Auch bei Kindern ist eine balancierte Ernährung wichtig, bringe also ausreichend gesunde Lebensmittel in den Alltag Deines Kindes ein, um seine Gesundheit zu schützen. Obst und Gemüse lassen sich zur besonderen Anregung aufgrund ihrer farbigen Vielfalt sehr gut in Formen schneiden und zu verschiedenen Mustern oder Figuren drapieren - dann werden sie von Kindern nur zu gerne in Windeseile verputzt!

Gina Wintrich

Verfasst von Gina Wintrich